Dassault Mirage F1CRvon Andreas Gordes (1:48 Italeri)Geschichtlicher Hintergrund
Als die Mirage III E in Dienst ging erkannte auch der Hersteller Dassault, dass die politische Entwicklung den Bau von Senkrechtstartern und Schwenkflügelbombern erforderlich machte. Solche Modelle waren sozusagen in den 60ern in Mode. Als Nachfolger der E Version sollte daher das Modell F eine konventionelle Auslegung erhalten. Als Mirage III F-1 war ein einsitziger Jäger geplant, als F-2 ein doppelsitziger Jagdbomber und noch größer die F-3 (nie geflogen) als Atombomber. Doch damit nicht genug, Dassault entwickelte das Programm weiter zum Schwenkflügler, mit der einstrahligen Mirage III G-1 und mit zwei Triebwerken als III G-8. Diese Maschine hatte übrigens erstaunliche Ähnlichkeiten mit dem amerikanischen VFX Programm, aus dem die F-14 resultierte. Da weiterhin die Entwicklung von Senkrechtstartern erfolgte, verzögerte sich die Entwicklung der III F-1 erheblich. Trotzdem konnte der Typ erfolgreich verkauft werden. Beweggründe des Autors
Umso mehr erstaunt den Autor, dass bekannte Maschinen wie „Free Kuwait“ oder die irakischen USS Stark Angreifer bisher noch nicht von den Herstellern aufgegriffen wurden. Was heißt hier Hersteller? Im Quarterscale Maßstab war das Modell von Esci, welches 1978 für etwa 10,-DM [Deutsche Mark] erschienen war, lange Zeit das einzig verfügbare Modell. Zudem war der Bausatz nach dem Erscheinen vergriffen, bis Italeri den hier beschriebenen Bausatz wieder veröffentlichte. Für den Autor ist die Mirage F-1 eines der schönsten Flugzeuge überhaupt. Der Esci Bausatz wurde daher irgendwann für teuer Geld – als es noch kein Internet gab – über eine Anzeige im ModellFan erworben.
Als Frankreich lange Zeit nicht in der NATO war, gab es Mirages (mit Ausnahme der belgischen Mirage V natürlich) auch nicht in der Öffentlichkeit zu sehen, eigentlich erst, nachdem der eiserne Vorhang gefallen war. 1999 war auf dem Flugtag in Wittmund eine F-1CR der 1. 33 Belfort mit dem „Petit Prince“ am Leitwerk. Dass für diese Maschine Decals im Bausatz enthalten waren ergab den Ausschlag. So hängt eine Menge Herzblut an diesem Modell. Ein Griff zum besseren KittyHawk Bausatz kam daher nicht in Frage. Zusammenbau
Der Italeri Bausatz ist außerdem viel leichter zu bauen. Irgendwie sind die komplexen neuen Bausätze auch ermüdend. Das ist hier ganz anders – kein Spachteln. Um das Ergebnis allerdings zu verfeinern wurde einiges an Zurüstdetails angewendet.
Das Cockpit von NeOmega ist eher bescheiden, die Sitze unbrauchbar da viel zu groß. Die Sitze von Pavla passen dagegen besser. Die einteiligen (schwer zu lackierenden) Lufteinläufe von Pavla hingegen sind überflüssig, enthalten aber die kleinen Kühleinläufe am Heck. Da ohnehin nicht alle F-1 mit den Scheinwerfern am Einlauf ausgestattet waren, ist deren Sinn fraglich, zumal sie mit Eigenaufwand besser erstellt werden könnten. Weiterhin kam eine alte J-79 Nozzle zum Einsatz, diese passt gut in das Schubrohr des Bausatzes. Das Staurohr von Master ist ein Muss. Zuletzt wurden Kleinteile von Quickboost und Eduard hinzugefügt.
Da die Formen von Italeri mittlerweile wirklich „ausgenudelt“ sind, sollte das Fahrwerk von SAC beschafft werden (hier nicht der Fall). Letztendlich kann also auch bei diesem einfachen Bausatz viel Geld versenkt werden. Farbgebung
Ein kurzer Exkurs zur Farbgebung (Diese Angaben ersetzen ähnliche Angaben im Artikel des Autors über die Mirage 2000. Alle Angaben entsprechen der persönlichen Recherche des Autors, daher unverbindlich. Kritik ist willkommen.). Die meisten französischen Jagdmaschinen haben ihr eigenes Tarnschema und zwar wie folgt:
Fazit
Lohnt sich also der Bau dieser alten ‚Mühle‘? Es kommt auf die Version und Decals an. Die alte F-1 C macht auf jeden Fall Sinn. Diese hat übrigens als aktueller Italeri Release einen hervorragenden Decalbogen! Beim Aufklärer besteht der Nachteil, dass die Kamera-Bucht nicht transparent ist, außerdem sind die Abziehbilder dürftig. Es wäre schön, von KittyHawk eine Version aus dem Nahen Osten mit Exocet zu sehen. Danke und servus, Euer Andreas ‚Goggo‘ Gordes Weitere Bilder
Andreas Gordes Publiziert am 30. August 2016 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |