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History - Geschichte in Miniaturen Teil 2

Weitere Hintergründe einer Erfolgs-Story

History - Geschichte in Miniaturen Teil 2

Schäferei Auenhain 1813

Wir machen einen kurzen Abstecher in die Werkstatt, die sich ebenfalls im Hotel "Schmucker Jäger", gleich neben dem Museum befindet. Hier können wir das fast vollendete Dio "Schäferei Auenhein 1813" besichtigen. Dieses kleinere (aber nicht kleine) Diorama ergänzt zeitlich und örtlich die Völkerschlacht Leipzig-Trilogie. Wir durften es vorweg in der Werkstatt ablichten. An dieser Stelle nochmal vielen Dank, Wolfgang, für dieses feine "Extra".

In der Werkstatt mit Wolfgang und seiner Schäferei AuenhainDie Zivilisten sind von Outcast.History - Geschichte in Miniaturen Teil 2History - Geschichte in Miniaturen Teil 2History - Geschichte in Miniaturen Teil 2History - Geschichte in Miniaturen Teil 2History - Geschichte in Miniaturen Teil 2

In der Werkstatt mit Wolfgang und seiner Schäferei Auenhain

In der Werkstatt mit Wolfgang und seiner Schäferei Auenhain 

Die Schäferei von Auenhain 1813
Die Schäferei von Auenhain 1813

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Das Möckern Diorama

Bevor es mit dem Interview weitergeht, wollen wir uns ein Meisterwerk von Daniela und Patrick ansehen, das in sage und schreibe eineinhalb Jahren Bauzeit fertiggestellt wurde! Wenn man in die Szenerie eintaucht, kann man es kaum fassen, dass so etwas in dieser verhältnismäßig kurzen Bauzeit zu bewerkstelligen ist!

Zur Erinnerung: Möckern war der nördliche Teil der Völkerschlacht Leipzig 1813, Cröbern und Auenhain der südliche Teil.

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History - Geschichte in Miniaturen Teil 2Sehr schöne HerbstfarbenHistory - Geschichte in Miniaturen Teil 2History - Geschichte in Miniaturen Teil 2History - Geschichte in Miniaturen Teil 2History - Geschichte in Miniaturen Teil 2History - Geschichte in Miniaturen Teil 2
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Die Museumseröffnung

Wie Cröbern ist auch Möckern in seiner Größe und Qualität sehr eindrucksvoll. Wann wurde eigentlich dieses fantastische Museum eröffnet?

P: Im April 2014 war es soweit, zusammen mit den Vereinsmitgliedern, Freunden und Verwandten konnten wir unser Museum eröffnen. Wie Du siehst, konnten wir seitdem einige neue, schöne Dioramen hinzufügen. Dazu führen wir im Museum noch einen kleinen Shop mit Büchern, CDs und DVDs. Dieses Angebot gibt es aber auch bei uns über unsere Website online zu bestellen.

Es gibt doch wesentlich mehr Hobbyfreunde international, die sich für den historischen Dioramenbau interessieren, als wir meinten. So gibt es Bestellungen weltweit, sei es aus Australien, Neuseeland, den USA oder Kanada. So natürlich auch aus Deutschland und dem europäischen Ausland.

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Zwischen Feldbett und Diorama

Also, wenn ich höre, dass der Wolfgang bei seinem Arbeitsraum von "nur" 42 qm spricht, wird mir wieder bewusst, dass ihr Ausnahmemodellbauer da in ganz anderen Größen denkt, als ich mit meinen 15 qm. Und ich dachte früher, mein "Leben im Mittelalter" sei ein Großdiorama. Im Vergleich ist das nicht einmal eine Vignette.

Spaß beiseite! War da nicht mal eine Wanderausstellung mit umfangreicher Logistik dazwischen?

P: Richtig! Wir hatten jetzt zwar unsere Museumsräume, aber wir wollten die beiden Dioramen ja auch bei den 200-Jahr-Gendenkfeierlichkeiten (was für ein Wort!) im Oktober 2013 in Leipzig zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentieren. Dazu hatte Wolfgang seinen Freunden vom Verein "Torhaus Markkleeberg" versprochen, die Dioramen dort auszustellen. 

So mussten wir mit unseren Dioramen auf Reisen gehen.

Für mich ein grauenhafter Gedanke!

P: Ja, das war nicht ganz einfach. Unser großes Ausstellungszelt hatten wir durch einen Kasseler Zelteverleiher samt Heizung auf dem Gelände des Torhauses Markkleeberg vorher aufbauen lassen. Zusammen mit vielen Helfern und Vereinsmitgliedern haben wir dann die logistische Meisterleistung gestemmt. Genau 200 Jahre nach dem historischen Geschehen konnten die beiden Dioramen erstmals am Originalschauplatz der Öffentlichkeit präsentiert werden. 

Eineinhalb Wochen Knochenarbeit lagen nach Beendigung des Spektakels hinter uns, aber der Erfolg war phänomenal! Wir waren alle nach dieser Zeit erschöpft, aber glücklich und unsere Dioramen landeten wieder unversehrt im Museum. 

Am Rande sei noch erwähnt, dass Wolfgang und ich uns auf Feldbett (historisch korrekt) und Luftmatratze die Nacht im Zelt neben unseren Dioramen als Nachtwächter um die Ohren geschlagen haben, während alle anderen komfortabel im Hotel untergebracht waren.

W: Ja, diese eineinhalb Wochen waren ein echtes Abenteuer und die werden mir wohl ewig in Erinnerung bleiben. Die Resonanz auf unsere Ausstellung war überwältigend, eine echt tolle Zeit!

Wenn ich mir das alles, was ich von euch heute gehört habe, durch den Kopf gehen lasse, komme ich zu der Schlussfolgerung, dass das ganze Unternehmen ein Abenteuer war. Entsprechend spannend war die Geschichte. Ich denke, auch die Vorfinanzierung war nicht unerheblich. Wie habt ihr das finanziell gemeistert ? Gibt es Sponsoren oder Unterstützer für das Museum? Es ist ja schließlich ein wunderschöner, einmaliger kultureller Beitrag.

P: Das ist eine Frage, die wir immer wieder gestellt bekommen. Man kann sich ausrechnen, welche Summen bei der Gestaltung der Dioramen und des Museums zusammen gekommen sein müssen. Wir tragen leider alle Kosten selbst, einen oder mehrere Sponsoren würden wir uns natürlich schon wünschen.

Wolfgang ist Beamter und ich bin selbständiger Unternehmer. Wir stehen also voll im Leben, die Kinder sind aus dem Haus und stehen auf eigenen Füßen. Da haben Wolfgang und ich uns gefragt: Wollen wir das richtig durchziehen? Dann müssen wir auch die Kosten tragen. Das geht natürlich nur mit dem Einverständnis der Familien, ohne unsere Ehefrauen wäre das auch nicht gegangen. 

So konnten wir uns zusammen mit unseren Hobbyfreunden einen Traum erfüllen. Wir haben ein eigenes Museum, um unsere Dioramen zu zeigen und auch noch weitere zu bauen. Wir freuen uns immer, wenn Besucher unser Museum finden und wir sie durch die Geschichte führen können. Ausnahmslos sind diese Besucher begeistert. 

Die Eintrittsgelder bei diesen Führungen sowie Einnahmen aus dem Shop decken jedoch nur einen winzigen Bruchteil unseres Etats ab. Da sind Unterhalts- und Mietkosten für unsere Räumlichkeiten schon höher. 

Aber: Unser Museum ist auch kein kommerzielles , sondern ein ideelles Projekt. Wir haben einfach viel Freude an den winzigen Figuren und dem Dioramenbau.

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Vorfreude und Modellbauphilosophie

Ich frage jetzt nicht nach den Gesamtkosten für eure einzigartigen Projekte und die Museumsgründung, denn ich will nicht die Modellbauer, die mit ähnlichen Gedanken liebäugeln, total verschrecken.  Ich bin überzeugt, das Gros der Leser und Modellbaufreunde kann eure Freude gut nachvollziehen. Das Materielle kommt bei richtigen Sammlern und Modellbau-Infizierten sowieso erst an letzter Stelle. 

Gibt es eigentlich noch Platz für künftige Projekte und auf was können wir uns schon heute freuen ?

P: Im Augenblick schaffen wir neue Stellflächen für kleinere Dioramen sowie für unsere größeren Projekte, die schon in Planung sind. Den Standard mit Beleuchtung und hochwertiger Dioramenumrandung aus Holz wollen wir natürlich beibehalten. 

Das bedeutet, die Kosten fallen weiterhin auch außerhalb des Dioramenbaus an. 

W: Das Dio "Schäferei Auenhain 1813" ist gerade fertig geworden. Es vervollständigt unsere Dioramen-Trilogie zur Völkerschlacht. Ebenso ist das Diorama "Festung Rosenberg" gerade abgeschlossen worden. 

In Zukunft wird es das große Mittelalterdiorama "Teutonic Order 1329" geben. Das ist ein Netzwerkprojekt von Hobbyfreunden, eine internationale Zusammenarbeit, an der viele bekannte Figurenmodelleure, Figurenmaler und Dioramenbauer teilnehmen.

Für dieses Diorama kommen die Figuren der Firma Valdemar zum Einsatz, derzeit das Non plus Ultra in diesem Bereich und in diesem Maßstab. Der Modelleur der meisten dieser Figuren ist Alex Gussev aus Moskau. Alex ist Mitglied unseres Dioramenbauteams, was den Vorteil mit sich bringt, dass er uns passende Figuren speziell für das Diorama mastert, wie wir sie uns vorstellen und benötigen.

Die Valdemar Figuren werden von Fredericus-Rex vertrieben. Das sind unsere Hauptlieferanten in Sachen Figuren. Dazu kommen noch die einschlägigen weiteren Kleinserienhersteller wie Germania, Kamar, Hagen-Miniaturen und Schilling

Patrick plant ein Diorama zum French-Indian War. Die ersten 50 fantastischen Bäume, um einen nordamerikanischen Wald zu kreieren, sind schon bestellt.

Was wir aber auf jeden Fall beibehalten möchten, sind unsere 1zu1 Darstellungen. Das heißt, alles was wir im Diorama zeigen, ist maßstäblich 1:72, also Gebäude, Bäume, Büsche sowie die gesamte Topografie des Geländes. So war und ist unsere gemeinsame Philosophie beim Dioramenbau.

Auch unsere Figuren-Aufstellungen werden nicht runterscaliert, wie das bei den meisten Dioramen der Fall ist. Sie sind ebenfalls 1zu1 dargestellt. So ist ein österreichisches Bataillon auf dem Cröbern-Diorama, welches damals 1813 eine Mannstärke von 986 Soldaten hatte, auch mit 986 Zinnfiguren dargestellt. Alles in seiner historisch belegten Formation, Offiziere sowie Unteroffiziere stehen an ihren vorgesehenen Plätzen. Die Recherche zu unseren Dioramenthemen nimmt bei uns einen großen Platz ein, es ist quasi unser erstes Vergnügen bei einem neuen Projekt und macht irrsinnig viel Spaß.

Interessante Vergleichszahlen!
Interessante Vergleichszahlen!

Römer im Winter 170 n.Chr.

Bevor wir unser Gespräch fortsetzen, kommen wir an einem weiteren reizvollen Diorama vorbei, das uns ein paar hundert Jahre weiter zurückversetzt.

Die Szenerie war bei "Wir sind Legion" nicht dabei und ist also nur im Museum zu sehen.  

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Fortsetzung folgt

Das Ende der Geschichte folgt in Teil 3. Wir lassen uns da in die "Festung Rosenberg" entführen. Wieder ein sehr schönes Großdiorama! Und wir machen noch einen Abstecher nach Norditalien. Die Handlung spielt dann wieder in der napoleonischen Zeit. Selbstredend wird auch weiter interviewt. 

Wolfgang Hartung

Publiziert am 29. August 2016

Die Bilder stammen von Geschichte in Miniaturen e.V. und Gertrud Hartung.

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