Modelltage Stammheim 2016 - Teil 409. bis 10. Juli 2016 Ende gut - Alles gut !FigurenWir beginnen Teil 4 mit einer weiteren Figurenparade WW II.
Big TanksAls wir aus der Halle treten, empfängt uns das gewaltige Geräusch eines Panzer-Motors, was jetzt nicht erstaunlich ist, da ja Fahrten in Original Tanks angeboten werden. Neugierig verfolgen wir die Tonspur und sind überrascht, als wir die Ursache des tollen Sounds sehen. Auf dem weitläufigen Gelände fahren drei RC-Modelle von stattlicher Größe. Big Tanks! Und sie hören sich an wie die Originale.
Wissenswertes über ein faszinierendes HobbyNatürlich wollten wir Näheres über diese erstaunlichen Objekte erfahren. So ergab sich ein Interview, in dem wir wieder einiges dazugelernt haben. Bereitwillig Auskunft gaben Panzer Opa, Tiger und Jagd-Tiger, die verantwortlich waren für den Lärm und die grandiose Show. Anhand von Panzer Opas bzw. Reinhold Müllers Königstiger wurden uns die ganzen Details und Gags offenbart. Der Hauptspaß am RC Hobby allgemein ist die Freude an der Mechanik, die Bewerkstelligung der Funktionsfähigkeit und der Einbau von möglichst vielen Gags und Details. Themen wie Alterung des Modells spielen hier eine untergeordnete Rolle. Man ist logischer Weise eher froh, wenn die Geräte nicht altern. Der Königstiger hatte folgendes zu bieten: Motorengeräusch (vom Original-Königstiger aufgenommen). Dazu ist ein leistungsfähiger Lautsprecher im Modell eingebaut. Fahrfunktion in jeder Richtung (Selbstverständlich) Beweglicher Geschützturm und Geschützrohr mit dem entsprechenden Ton bei Abschuss Auswurf der Granathülsen mit dem dazugehörigen Geräusch Bewegliche Figuren im Turm (Mann mit Fernrohr, Kommandant und MG-Schütze, jeder einzeln beweglich). Was braucht man für so ein Hobby? Ein bisschen mehr als mechanische Grundkenntnisse, ein bisschen mehr Zeit und Geld als beim herkömmlichen Modellbau und viel Platz. Der Königstiger steht nämlich gern im Trockenen, am liebsten in einer eigenen Garage. Er scheut auch weite Wege und will deshalb transportiert werden, was einen entsprechen Anhänger erfordert. Da er auch eine Ausrüstung vom feinsten beansprucht (wie z.B. eine Fernsteuerung mit 5 km Reichweite), kommt er Summa Summarum auf ca. € 14.000,-- ! Also reiflich überlegen und das Gespräch mit dem eventuellen Ehepartner suchen, bevor man dieses Hobby in's Visier nimmt! Wer dazu noch Fragen hat oder einen Film über dieses Thema bestellen will, kann sich gerne mit Panzer-Opa Reinhold in Verbindung setzen (Pantherspiess@gmx.de) Wie jedes Jahr wird voraussichtlich im September in Hausen am Bach wieder eine große Panzer-Parade mit 40 - 50 dieser wuchtigen RC-Tanks stattfinden. Da geht die Post ab! Organisiert wird das Ganze Spektakel von Reinhold Müller.
Warum ich bei Militär-Modellbau immer an Harry Potter denken mussBei Harry Potter gibt es immer diesen Bösen, dessen Namen nicht genannt werden darf (Insider wissen: Das ist Lord Voldemort). Ähnlich ist es im Militär-Modellbau mit Thema WW II. Da gibt es ein Emblem, das nicht gezeigt werden darf. Die scheinheilige Gesetzgebung, die dahintersteckt, ist immer wieder Thema auf den Ausstellungen. Scheinheilig, weil es das Gesetz ausgerechnet in dem Land gibt, das äußerst fragwürdige Rüstungs-Exporte betreibt. Ganz zu schweigen davon, dass das Abzeichen, das nicht gezeigt werden darf außerhalb des Modellbaus überall massenhaft gezeigt wird. (Film, Fernsehen, Presse, Computerspiele, Comics). Bemerkenswert finde ich auch, dass in anderen Ländern dieses Thema keine Rolle spielt, obwohl einige davon am meisten unter Deutscher Besatzung gelitten haben. Warum werden ausgerechnet Modellbauer in Deutschland so eingegrenzt ? Man könnte sogar sagen: Diskriminiert. Ärgerlich ist das immer wieder, weil so eine korrekte Wiedergabe der Geschichte verhindert wird und Modelle verstümmelt werden. Darüber hinaus spielt diese Idiotie auch noch sogenannten "Pazifisten" in die Hände, für die einer, der Panzer oder ähnliches Kriegsgerät baut, womöglich rechtslastig sein kann und womöglich ein potentieller Kriegsverherrlicher ist (ich will damit nicht sagen, dass es keine echten Pazifisten mehr gibt, wenn man auch manchmal den Eindruck gewinnen könnte). Dass die Meinungen dieser Schlaumeier kompletter Unsinn sind, wissen wir Bastler. Wir wissen auch, dass die Motivation für den Modellbauer eine gänzlich andere ist. Sei es nun der Anspruch, Geschichte darzustellen, oder das Interesse an den schweren Maschinen und technisch äußerst interessanten Fahrzeugen oder Flugzeugen. Erschwerend kommt noch ein Virus namens Sammlerleidenschaft hinzu. Also ein Faible für schöne Modelle. Und WW II Modelle sind schön, trotz unschöner Vergangenheit. Kann es übrigens nicht sogar sein, dass der Anspruch auch ab und zu darin liegt, die Greuel des Krieges darzustellen, um davor abzuschrecken? Trotz dieses Ärgernisses muss darauf hingewiesen werden, dass Veranstaltern und Ausstellern leider auch heutzutage in einer aufgeklärten Zeit nichts anderes übrig bleibt, als die Abzeichen, die man nicht zeigen darf, auf den Modellen abzudecken. Und alle Besucher werden gebeten, dafür Verständnis zu zeigen. Es macht keinen Sinn, dagegen zu opponieren und dafür eine Strafe oder ein Verbot der Ausstellung zu riskieren, wenn es auch noch so unsinnig ist. Ich persönlich bin mehr im Bereich Mittelalter tätig und baue zur Zeit ein Diorama, in dem eine Schlacht die Hauptrolle spielt. Ich habe nicht das Problem mit dem Zeichen, das nicht gezeigt werden darf, könnte aber theoretisch genauso als Kriegsverherrlicher angesehen werden, der ich beileibe nicht bin. Ich kann auch ungeniert die Flaggen der Kriegstreiber aus dieser Zeit zeigen. Ist das nicht verrückt? Fazit: Gefährliches Gedankengut findet man in anderen Kreisen. Das läuft frei herum und ist oft schon von weitem zu erkennen.
Feinmechanik in Plastik/ResinDer Stand von Thomas Schneider's Originalundmodell war eine Augenweide. Dioramen und Modelle per Excellence! Thomas Schneider ist Webautor für Modell- und Dioramenbau. Er war auch einer der Gewinner im Wettbewerb, unter anderem mit unserem Lieblings-Kleindiorama (Fw 190D-9). Faszinierend war unter anderem auch das Hasegawa Cockpit der Arado Ar 234 B2. Unbedingt reinschauen in www.originalundmodell.de! Ein tolles Internet-Journal!
Die Mittelfranken der IG Modellschmiede RothEin Stand mit Medaillen-Gewinner und vielen schönen Dioramen und Modellen.
Zimmos schöne FlugweltenBei Zimmo (im richtigen Leben Stefan Zimmermann) haben wir gelernt, was der Hintergrund für die auffällige rote Farbe bei der Unterseite der Platzschutzstaffel "Sachsenberg Schwarm" ist. Logischerweise handelt es sich hier nicht um eine Tarnung, sondern im Gegenteil um eine Kennung, damit die Maschinen bei der Verteidigung des Fluggeländes nicht von der eigenen Flak abgeschossen werden.
Und natürlich ist der PMC Bodensee auch daDiesmal vertreten durch Jürgen Heilig, dessen wunderbare Dioramen wir schon in Friedrichshafen 2015 bewundert haben (siehe Bericht im Modellversium). Wir haben uns sehr gefreut, diesen "Macher" einmal kennenzulernen. Auch er war einer der Preisträger im Wettbewerb (Best of Show).
Auch IPMS Deutschland war vertretenWeitere Schönheiten
Nach heißem Wettbewerb die Ehrung unter heißer SonneDie Siegerehrung wurde von Reiner und Günter professionell durchgeführt. Trotz der Hitze verlief alles ohne Hektik und mit viel Humor. Wir müssen es den schwitzenden Teilnehmern hoch anrechnen, dass sie noch die Geduld für ein Gruppenfoto für Modellversium aufbrachten. Chapeau und herzlichen Glückwunsch! Viel Spaß mit den Bildern!
Das waren schon zwei besondere Tage in StammheimWer hätte das gedacht! Erst die zweite Ausstellung und schon so eine große und abwechslungsreiche Palette von Sehenswürdigkeiten. Alle Achtung! Ich spreche jetzt nur von der Modellbau-Ausstellung. Dass das Museum etwas Besonderes ist, war ja schon im Vorfeld klar. Vor allem bei den hochwertigen Dioramen waren wir in punkto Anzahl total überrascht. Das übertrifft sogar Fürstenfeld. Man kann das an der Anzahl der Bilder nachvollziehen und dabei haben wir leider nicht einmal alles erfassen können! Die Synergie mit dem Museum sorgt darüber hinaus für eine besonders gemütliche Atmosphäre, die in Deutschlands Ausstellungen seinesgleichen sucht. Auch über die Organisation konnte man nur immer wieder staunen. Panzerfahrten, RC- Modellvorführungen Kinderbasteln, Workshops, Wettbewerb, Siegerehrung, alles verlief reibungslos und ohne Hektik bei durchwegs fröhlicher Stimmung. Abgerundet wurde das ganze am Samstag-Abend mit einem Buffet im Lokal neben dem Museum, wo man den Tag bei gemütlichem Fachsimpeln ausklingen lassen konnte. Da hat sich in relativ kurzer Zeit wirklich ein neues Highlight im Süden formiert. Und wenn das so weitergeht... Wir werden das nächstes Jahr sehen!
Wolfgang Hartung Publiziert am 22. Juli 2016 Die Bilder stammen von Gertrud und Wolfgang Hartung. © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |