Boeing 737-200 C AdvN746AB, Alaskavon Beat Gysi (1:72 BPK - Big Planes Kits)Erst mal etwas zum Vorbild
Die Boeing 737 wurde als Antwort auf die DC-9 und die BAC 1-11 entwickelt. Da die zwei Konkurrenten einiges an Vorsprung hatten, griff Boeing auf bewährte Komponenten der 707 und 727 zurück. Der Rumpf ist bis auf die Länge und das Triebwerk im Heck mit dem der 727 identisch. Der Erstflug der 737 erfolgte am 9. April 67, die erste Maschine der Version -100 wurde am 1. Februar 68 bei der Lufthansa in Dienst gestellt.
Die knapp 2 Meter längere -200 flog bereits am 8. August 67 zum ersten Mal, ab dem 28. April 68 wurde sie bei der United Airlines eingesetzt. Die -200 blieb bis 1988 in Produktion, gesamthaft wurden fast 1.100 Stück gebaut.
Beim Vorbild für mein Modell handelt es sich um eine 737-200 C Adv. Das C bedeutet, dass es eine Combi-Maschine ist, die Fracht und Passagiere gleichzeitig transportieren kann. Die Bezeichnung Advanced bedeutet, dass die Maschine mit stärkeren Triebwerken ausgestattet ist. Dies erlaubt ein um 5.700 kg höheres Abfluggewicht (58.100 kg) oder eine bessere Startleistung auf kurzen Pisten. Zusätzlich ist diese Maschine mit einem sogenanntes „Gravel Kit“ ausgerüstet. Das erlaubt der Maschine auf unbefestigten Pisten zu starten und zu landen.
Die Umbauten sind recht umfangreich:
Neben der Alaska Airlines wird und wurde diese Version der 737 auch von Canadian North, Air North, Norlinor Aviation, First Air, Markair, Wien Air Alaska und der Inuit Airlines geflogen. Sogar die ehemalige Regierungs-Maschine des Iran ist damit ausgerüstet. Alaska setzte zwischen 1981 und 2009 sechs dieser Maschinen ein.
Mein Vorbild, Serien Nummer 23123, Wurde am 14. August 84 an die Markair geliefert. Am 8. April 94 wurde sie von der Alaska Airlines übernommen und flog dort bis am 17. Mai 2007. Danach ging sie an die Aloha Airlines, welche sie am 1. Mai 2008 an die Aloha Air Cargo weitergab. Seit dem 15. August 2014 ist sie stillgelegt und eingelagert. Zum Bausatz:
Der Bausatz von BPK ist mehrheitlich in Spritzguss mit wenigen Resin- und Ätzteilen sowie Gummireifen. Es liegen sogar vorgeschnittene Masken für die Fenster bei.
Grundsätzlich ist der Bausatz gut durchdacht und zeigt teilweise sehr clevere Detaillösungen. Nur sind leider die Fertigungsqualität und die Passgenauigkeit nicht auf dem Niveau, auf dem man es gerne hätte. Aber es ist der erste Bausatz dieses Herstellers und die erste Spritzguss 737 in 1:72, also kann man über die Schwächen hinweg schauen…
Die Decals stammen von Natzca Decals, schön gemacht, aber auch nicht immer so passgenau. Ich vermute da wurden einfach 1:144er Decals auf 1:72 aufgeblasen.
Da die Fenster der Kabine zusammen mit dem Alaska Schriftzug ein Decal sind und die Abstände der Decal- und der Bausatzfenster nicht genau stimmen, habe ich mich für die Decalvariante entschieden. Anders rum wäre es sicher hübscher, aber auch sehr viel mehr Arbeit...
Um die Trocknungspausen beim Bau der Maschine zu überbrücken habe ich noch einen passenden Chevrolet Blazer und ein Start-Aggregat gebaut. Der Chevy ist ein Resin Modell von PJ Produktions. Das Start Aggregat stammt von Hasegawa. Beat Gysi Publiziert am 05. August 2016 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |