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IJN Yamato

von Daniel Stihler (1:1200 Revell)

IJN Yamato

Das Original

Die "Yamato" wurde unter strengster Geheimhaltung ab 1937 auf der Marinewerft in Kure gebaut, 1941 in Dienst gestellt und repräsentierte zusammen mit dem Schwesterschiff "Musashi" - ein drittes Schiff, die "Shinano", wurde zu einem Flugzeugträger umgebaut - die japanische Version eines "Superschlachtschiffs". Die Hauptartillerie bestand aus neun 46-cm-Geschützen und verfügte damit über das größte je auf einem Kriegsschiff verwendete Kaliber. Hinzu kamen (nach dem letzten Umbau Anfang 1944) zwei 15,5-cm-Drillingsgeschütze, zwölf 12,7-cm-Zwillingsgeschütze und nicht weniger als 113 25-mm-Fla-Kanonen.

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Trotz der enormen Feuerkraft seiner Artillerie nahm das Schiff in seiner kurzen Geschichte kaum an Kampfeinsätzen teil, sondern diente meist als Flaggschiff und schwimmende Kommandozentrale. Im April 1945 bildete die "Yamato" den Kern einer Kampfgruppe, die in die Schlacht um Okinawa eingreifen sollte. Bei diesem angesichts einer komplett fehlenden Luftunterstützung von Anfang an selbstmörderischen Unternehmen wurde das Schlachtschiff am 7. April 1945 von 386 amerikanischen Trägerflugzeugen in mehreren Wellen angegriffen. Nach einem zweistündigen Kampf, in dem die "Yamato" 13 Torpedotreffer und mindestens acht schwere Bombentreffer erhielt, sank sie, wobei 2.498 Besatzungsmitglieder starben. Nur 269 Seeleute wurden gerettet. Einer Expedition gelang es 1999, das durch eine Munitionskammerexplosion in zwei Teile zerbrochene Wrack etwa 300 Kilometer südlich der japanischen Insel Kyushu in 340 m Wassertiefe zu lokalisieren.

Quelle: Wikipedia

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Der Bausatz

Der in der "Miniships"-Reihe von Revell erschienene Bausatz ist eigentlich kein Thema für ernsthafte Modellbauer, sondern gehört eher in die Kategorie "Spielzeug". Selbst wenn man den winzigen Maßstab in Betracht zieht, ist das Modell ziemlich grobschlächtig. Details fehlen oder sind ungenau dargestellt, Masten z.B. glänzen durch komplette Abwesenheit.

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Andererseits: wer ist schon immer ernsthaft? Die geringe Teilezahl - ganze 33! - macht die "Yamato" schnell und einfach baubar, und das ist ein Aspekt, der durchaus seine Bedeutung hat. Angeregt durch einen Neffen, der nach einer kurzen Flugzeugphase auf Schiffsmodelle umgestiegen ist (ja, solche Kinder gibt es noch!), habe ich mir diesen Stolz der japanischen Marine besorgt, und zwar in der ursprünglichen Box von 1996.

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Zusammen mit meinem zwölf Jahre alten Sohn wurde er an einem verregneten Samstagnachmittag gebaut. Mit vielleicht 15 Minuten reiner Bauzeit passt die "Yamato" bestens in den Zeitraum, den Kinder derartigen Papa-Sohn-Projekten einzuräumen bereit sind. Auch ich selbst finde so etwas dann und wann recht wohltuend, denn meine eigenen Modellbauvorhaben ziehen sich meist über Wochen, wenn nicht Monate hin. Als problematisch entpuppten sich die zu dicken Passstifte, die dazu führten, dass die Bauteile nicht zusammenzubringen waren.

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Deshalb wurden sie nach kurzem Probieren allesamt abgezwickt. Diese recht radikale Maßnahme ermöglichte einen danach sehr problemlosen Bau. Auf Wunsch meines Sohns mussten aufgrund des Verzögerungspotentials sonst unvermeidliche Utensilien wie Schmirgelpapier, Spachtelmasse, Tamiya-Tape, Airbrush etc. im Schrank bleiben. Immerhin durfte ich der "Yamato" - wenn auch ohne weitere Beteiligung des "Bauherrn" - einen Anstrich verpassen. Dieser benötigte mit Pausen zum Trocknen höchstens eine halbe Stunde und erfolgte unter Verwendung der angegebenen zwei Revell-Farben (Blaugrau 79 und Beige 89, zweiteres für die Holzdecks) mit dem Pinsel.

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Die beiden Bordflugzeuge bekamen eine Lackierung mit Tamiya-IJN-Grün und roten Farbpunkten als "Hinomarus". Obwohl dies vom eigentlichen Besitzer des Schiffes für überflüssig erachtet wurde, kamen noch ein Washing mit Dunkelgrau und ein paar Rostspuren hinzu, so ganz kann ich es dann doch nicht lassen. Das Ergebnis gefällt sowohl meinem Sohn als auch mir selbst recht gut und wird sicher nicht das letzte Modell dieses Maßstabs gewesen sein, das wir zusammen bauen. Wie lange die "Yamato" im für kleine und zerbrechliche Objekte ziemlich gefährlichen Kinderzimmer unbeschadet überlebt, ist allerdings eine andere Frage. Eins ist jedoch klar: diese einfachen und taschengeldkompatiblen Bausätze sind als Einstieg in den Schiffsmodellbau durchaus brauchbar und verheißen schnelle Erfolgserlebnisse - für gemeinsame Modellbauprojekte mit Söhnen oder Neffen sehr zu empfehlen!

Daniel Stihler

Publiziert am 23. Mai 2016

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