Mitsubishi F1M2 Petevon Mike Garamond (1:48 Hasegawa)Ein neues Dio ist fertig – erstmals ein japanisches Flugzeug. Meine Idee: Eine startende "Pete" scheucht einen Pelikan auf, beide starten mit Vollgas. Die Szene spielt im März 1944 auf Ambon, einer indonesischen Insel in den Molukken. Sie wurde von den Japanern Anfang 1942 erobert. Die Pete gehört zur 934. Naval Flying Group. Die Pete von Hasegawa ist ein schönes und stimmiges Modell, recht einfach zu bauen. Die Hasegawa-Ätzteile empfand ich als überflüssig (sind auch nicht mehr, bzw. nur überteuert, zu bekommen). Da ich den Propeller in Bewegung zeigen wollte baute ich einen kleinen Elektromotor aus einem Servo ein, Batterie und Schalter sind in die Dio-Basis integriert. Die Kühlerklappen wurden geöffnet dargestellt und in dem nun einsehbaren Bereich wurden die Rohre des Auspuffsammlers angedeutet. Lackiert wurde mit Xtracolor-Farben. Um die Eintönigkeit des grünen Anstrichs zu brechen, wurden die stoffbespannten Flächen heller gestaltet und Blechpanels mit verschiedenen Gelb- und Grüntönen abgesetzt. Die Pete war im Original wahrscheinlich mit einer rötlichen Grundierung versehen. Im Modell habe ich versucht das darzustellen. Die meisten Lackbeschädigungen sind hellgrün, dann rostrot, dann alu. Das Wasser war die größte Herausforderung bei diesem Projekt, ich habe mich an verschiedenen Fotos startender Wasserflugzeuge orientiert, wobei jedes etwas anders aussah. In eine Hartschaumplatte wurde grob das Layout für die Wellen und eine passende Öffnung zur Aufnahme des Schwimmers geschnitten. Darüber kam eine Lage Pappmaschee, mit der Wellen und Heckwasser gestaltet wurden. Das Pappmaschee nutze ich in Zukunft wahrscheinlich nicht mehr: das Trocknen dauert ewig und das Materiel schrumpft, modellierte Details verwaschen oder verschwinden. Um den Schwimmer herum wurde aus durchsichtigem dünnen Plastiksheet auf jeder Seite ein gebogener Halbkreis angeklebt, der verdrängtes Spritz-Wasser darstellen soll. Mit verschiedenen Blau- und Türkistönen wurde lackiert – in Küstennähe gibt es auf Ambon tatsächlich diese "leuchtenden" Farben. Das aufgewirbelte Heckwasser und die Wellenkronen wurden mit in verdünntem klaren Acryl-Gel getränkter Watte dargestellt. Das Acryl-Gel wurde abschließend auf der ganzen Wasserfläche aufgebracht. Für den ersten Versuch mit dieser Technik bin ich ganz zufrieden, da ist aber sicher noch Spielraum nach oben… Der Pelikan ist ein Australischer, bzw. Brillenpelikan aus Modelliermasse. Ich baute erst ein Draht-Skelett dann schnitzte ich den Schnabel aus Plastik und gestaltete den Körper mit Milliput. Die Flügel sind je aus zwei Lagen Papier. Ich war über die Größe des Pelikans erstaunt, im Original ist der Schnabel etwa 50cm lang und die Spannweite liegt bei erstaunlichen 2,6 m. In 1:48 ist das Modellieren des Tieres trotzdem ziemlich fummelig und filigran. Die Piloten sind von PJ Production. Die Köpfe blicken in unterschiedliche Richtungen, so sieht man nicht, dass die Gesichter identisch sind. Um die Geschwindigkeit des Flugzeuges zu simulieren versah ich beide Piloten mit im Wind wehenden Schals. Ich hoffe euch gefällt die kleine Szene.
Mike Garamond Publiziert am 07. Mai 2016 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |