Panzertransporter M19von Erich Rauthe (1:35 Merit)Geschichte
Schon vor Beginn des II WK stellte der Transport von Panzern über weite Strecken ein Problem dar. So waren die Briten noch vor den USA auf der Suche nach geeigneten Fahrzeugen. Da die britischen Hersteller völlig ausgelastet waren, war die britische Beschaffungskomission in den USA auf der Suche nach einem Hersteller. Gefunden wurde das Transportsystem M19, bestehend aus der M20 Zugmaschine 980 von Diamond und dem M9 Tieflader von Rodgers.
Mit geringen Änderungen für die britische Armee wurden 2.000 Zugmaschinen und 1.300 Anhänger geordert und z.T. direkt an die britischen Einheiten in Nordafrika geliefert. Außer den Alliierten wurden auch die Sowjets damit beliefert. Ab 1943 ging der Lkw Typ 981 bei Diamond in Serie, mit offenem Fahrerhaus und zusätzlicher Frontwinde. Mit dieser Seilwinde konnten auch fahruntüchtige Panzer auf den Anhänger gezogen werden. Nachteilig wirkte sich beim Lkw der fehlende Allradantrieb aus, mit dem das Nachfolgemodell M25 ab 1945 ausgerüstet war. Die M20 Lkw wurden auch als Zugmaschinen für schwere Geschütze, wie 155 mm Kanone M1917, eingesetzt.
Nach dem Krieg wurden viele M19 an die Alliierten und Nato-Staaten abgegeben und waren noch bis in die 70er Jahre im Einsatz, bekannt und beliebt. Das Modell zeigt einen M19 mit einer Zugmaschine vom Typ 981 von der 4. amerik. Pz.Div. bei der Verlegung der Division in den Raum Darmstadt am 25. März 1945. Technische Daten:
Modell:
1:35 Standmodell 63502 von Merit (USA/China) aus 2014, montiert 03/2016. In meiner 40-jährigen Tätigkeit als Modellbauer gibt es wenige Modelle, die so anspruchsvoll waren wie dieser M19. Die Detailgenauigkeit ist wohl am Rande des Machbaren, hat aber auch Nachteile. Viele Kleinstteile können nur noch mit Pinzette montiert werden und die Anzahl der Teile erreicht auch die ungewohnte Anzahl, 17 Spritzlingen, Ätzteile und Decals. So besteht der Motor der Zugmaschine aus 51 Teilen, ein Rad für den Anhänger auch aus acht. Die Einzelteile für den Kühler muss man auf fünf verschiedenen Spritzlingen zusammensuchen. Die kleinen Hinweispfeile für den Montageablauf in der 24-seitigen Bauanleitung sind manchmal mehr verwirrend statt hilfreich. Leider gibt es für die Montage der Drahtseile für Winde und Flaschenzug keinerlei Hinweise.
Die Farbgestaltung, wie immer, Humbrol-Acrylspray und Revell-Aquacolor. Die dezente Alterung mit Graphitstaub, Konservierung mit Flat Clear von Tamiya. Der Anblick des fertigen Modells (z.B. mit einem aufgelasteten M4) entschädigt für alle Mühe, wenn es überhaupt welche war! Erich Rauthe Publiziert am 08. April 2016 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |