Morane-Saulnier HSchweizer Luftwaffe 1914von Peter Hochstrasser (1:72 AZ model)GeschichtlichesBei der Gründung der Schweizer Luftwaffe (Schweizerische Fliegertruppe) 1914 konnte dieses Flugzeug aus privater Hand käuflich erworben werden und wurde für die Pilotenausbildung im Luftkampf verwendet. Mein Modell zeigt die Morane im Zustand von ca. 1915, mit verkleideten Radspeichen und Hoheitszeichen auf der Flügeloberseite, die erst ab 1915 auch dort angebracht wurden! Das ModellIch habe schon Erfahrung mit dem Typ L (Parasol) des gleichen Herstellers gesammelt, und so ging es relativ flott von der Hand, mit den üblichen Verbesserungen im Cockpit und neuem Höhenruder. Die Tragflächen mussten für den Typ "H" um einen Spant gekürzt werden. Einiges an Arbeit verursachte das Gestänge, welches gesäubert, ausgedünnt oder ersetzt werden musste und natürlich die obligatorische "Forschung" bei so alten Kisten...! Hier war noch der Modellmotor vorgesehen, doch als ich hörte, dass es von "small-stuff" exzellente Motoren gibt, kaufte ich den Gnome 7-Oberursel 80HP-Motor. Es ist ein Modell im Modell mit einer unglaublichen Präzision und perfekter Verarbeitung. Allerdings war auch der Bau ein unglaubliches Gefummel und nur mit äußerst ruhiger Hand möglich. Die Höhenruder wurden neu gemacht und der Hauptflügel mit Metalldraht verstiftet.
Hier sind die Fahrwerkstreben und Bügel für die Kabelsteuerung angebracht. Wegen fehlenden Querrudern wurden die Tragflächen mit den Seilen verwunden, um so eine "Querrudersteuerung" zu erreichen. Die Holzabdeckung hinter dem Cockpit habe ich mit einem Druck realisiert und dazu vorher eine Holzmaserung am PC erstellt. Links oben ein gequetschter Gießast, diese Variante ist für die obere Verspannung. Der obere Bügel mit den Umlenkrollen wurde selbst erstellt Das Verspannen mit gezogenem Gießast verlief überraschend gut...alle Gießastkabel haben eine Dicke von 0,06mm, was hochgerechnet einer Dicke von rund 4mm entspricht. Die Bilder zeigen die fertig verspannte Oberfläche. Die seitliche Ausbuchtung hinter der Motorhaube wurde aus Balsaholz erstellt, die Bausatzversion war unbrauchbar. Hier ist das Modell kurz vor der Fertigstellung, es fehlen unten noch ein paar untere Kabel, die zum Teil nach dem Anbringen mit einem heißen Eisen noch gespannt werden müssen...eine sehr "heiße" Sache.... Wichtig war, dass alle Seile oben und unten an gleicher Stelle am Flügel montiert werden, dazu bohrte ich mit einem 0,2mm Borer durch den Flügel Referenzlöcher. Die untere Befestigung der Seile wurde mit kleinen Drahtbügeln realisiert. Die Morane Typ "H" ist fertig, nicht mein Lieblingstyp, aber doch noch schön geworden. Das Modell wird später mit zwei anderen Flugzeugen auf einem größeren Diorama mit zwei Hangars zu stehen kommen. Fazit:Als einfaches Modell gedacht, wurde es ein echt kompliziertes und mit viel Arbeit verbundenes Werk, dagegen scheint mir die Fokker D.VII von Roden schon fast einfach zu bauen. Der Aufwand zusammen mit dem neuen Motor hat sich aber gelohnt. Die heutige Verspann-Technik mit gezogenem Gießast habe ich merklich weiter entwickelt.
Peter Hochstrasser Publiziert am 09. Februar 2016 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |