Macchi C.205 VeltroEin Italiener bei der Luftwaffevon Alexander Jost (1:32 21st Century Toys)Das Original:Die Macchi C.205 Veltro (Windhund) wurde auf der Basis der C.202 entwickelt und mit einem Lizenzbau des 1.475PS DB-605 Motors statt des schwächeren DB-601 von Alfa-Romeo versehen. Die beiden 7,7mm MGs im Flügel wurden bei den meisten Veltros ersetzt mit einem Paar MG 151 2cm-Kanonen aus deutscher Produktion. Die C.205 hatte eine Spitzengeschwindigkeit von knapp 650km/h in 8000m Höhe und eine Dienstgipfelhöhe von etwa 12 km. Es war ein kompakter Jäger mit einer Länge von etwas über acht Metern. Wegen des begrenzten Platzangebotes im Rumpf musste der Tank kleiner ausgelegt werden, was zu einer Reichweite von lediglich 965 km führte. Die "205" wurde im Juni 1943 in den Dienst gestellt. Es wurden weniger als 200 Exemplare gebaut, die sich allerdings als gefürchtete Gegner gut im Gefecht schlugen. (nach einem Text von 21st Century Toys) Das Modell:Der Bausatz stammt aus Formen der US-Firma 21st Century Toys, die im Jahr 2007 mit einer ganzen Reihe preiswerter Modellbausätze im Maßstab 1:32 auf den Markt kam. Ursprünglich für detailliertes "Kriegsspielzeug" (Panzer, Flugzeuge, Figuren) bekannt, wagte sich der Hersteller temporär auch in das Segment des Scale-Modellbaus und offerierte einige seiner als Fertigmodelle zu kaufenden Produkte als Bausatz. Der Clou dieser Bausätze sind die genialen Markierungsvarianten und Decals in guter Qualität sowie eine sehr schön detaillierte Pilotenfigur. Diese besteht aus Weichplastik und lässt sich sehr gut an des Cockpit und Stick/ Armaturen anpassen. Angenehm ist auch der einfache Zusammenbau der Kits: Rumpf und Flügel können zusammengeschraubt oder geklebt werden. Die Passgenauigkeit ist sehr gut. Einmal gebaut, sind die Modelle (es gibt noch Me/Bf 109er, Corsair, Stuka,...) sehr stabil, bei gleichzeitig ordentlicher Detailierung. Die einzelnen Kunststoff-Bauteile kommen meist ohne Gießast und separat in Tütchen verschweisst daher. Kleinteile sind einzeln in einer Blisterverpackung verstaut. Just im selben Jahr des Erscheinens 2007 stellte der Vertreiber/ Anbieter den Handel mit 21st Century-Modellen ein. Sie sind mittlerweile sehr rar und kaum noch am Modellbaumarkt vertreten. Ein grober Exot! So lässt sich der Bausatz am besten bezeichnen und beschreitet damit die Gratwanderung zwischen robustem "Spielzeug" und einem filigranen Scale-Modell.
Der Bau:Ich hatte das Ziel, den Bausatz weitgehend aus der Schachtel zu bauen und mich nicht mit der Modifikation der zahlreichen Grobschlächtigkeiten zu beschäftigen, die insbesondere am Fahrwerk, im Cockpit und am Rumpf zu finden sind. Vielmehr sollte es mal einigermaßen schnell gehen, und ich hatte recht zügig das Cockpit zusammengesetzt und darin den hübsch modellierten Piloten aus Weichplastik platziert, die Rumpfschalen zusammengeschraubt und das Ganze samt Flügeln lackierfertig gemacht.
Nun gut, so ganz konnte ich mir ein paar Modifikationen doch nicht verkneifen. So waren als erstes die viel zu kleinen Räder des Bausatzes fällig, die ich mit Felgen und zurechtgeschliffenen Gummireifen aus einem 48er Dragon/Revell Me 262 Kit austauschte. Zudem schliff ich die Oberflächen der Quer-/ Seiten- und Höhenruder fast plan, weil diese zu prominent zur Geltung treten. Darüber hinaus baute ich den Bereich des Heckfahrwerks ein wenig um, der ursprünglich dem einer C.202 mit "fixem" Spornrad entspricht, und fütterte den Prop-Spinner mit Spachtelmasse auf, damit er etwas runder und voluminöser erscheint. Abschließend baute ich Antennendraht und Isolatoren an. Ich fand die Variante einer von der II./ JG 77 im November 1943 in Lagnasco, Italien, genutzten Veltro interessant. Bei dieser Maschine wurden die Luftwaffen-Markierungen über dem für die Macchis typischen "Wölkchen"-Tarnschema angebracht.
Fazit:Kompromisse gibt es immer im Modellbau, zumindest dann, wenn die Bausätze eines bestimmten Typs rar gesät sind, wie in diesem Fall. Aber die Modelle von "21st" habe einen gewissen konstruktionstechnischen Charme und der Bau macht Spaß. Quellenverzeichnis:
Februar 2016 Alexander Jost Publiziert am 08. Februar 2016 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |