Messerschmitt Bf 109 G-2von Stefan Zimmermann (1:48 HobbyBoss)Mein neuestes "Polystyrolprodukt" ist eine Bf 109 G-2 im Maßstab 1:48 aus dem Hause HobbyBoss. Über die Bf 109 hier jetzt zu dozieren, wäre wie Spitfires nach London zu tragen, und deshalb lasse ich einen erklärenden Exkurs weg. Jetzt werden sich einige fragen: "Eine G-2 im Quarterscale von HobbyBoss? Seit wann gibt's denn die?". Des Rätsels Lösung ist recht einfach. Vor kurzer Zeit hat HobbyBoss eine Bf 109 F-4 in der "Easy Assembly-Reihe" herausgebracht. Als Fan dieser Serie habe ich mir den Bausatz im Oktober auf der Ausstellung der Maple Leaf Modellers in Bühl gleich mitgenommen. Allerdings musste ich schon beim Sichten der Spritzlinge schmunzeln. Denn die vermeintliche "Friedrich" hat ein paar ganz deutliche Merkmale einer "Gustav". Am auffälligsten sind hier die Lufthutzen an der vorderen Motorverkleidung und der Tankdeckel auf dem oberen Rumpfrücken, kurz hinter dem Cockpit. Hier fielen mir gleich ein paar Parallelen zur kürzlich gebauten F-4 Trop in 1:32 von Trumpeter auf (Galeriebeitrag folgt noch ;-) ). Hier lag im Karton nämlich auch eine G-2 und keine Friedrich. Ein Bastelkamerad erzählte mir, dass HobbyBoss und Trumpeter eine Firma seien und wohl auch im gleichen Gebäude ihren Stammsitz hätten. Wenn dies der Realität entspricht, wäre die 48er-Friedrich von HB die runterskalierte Gustav von Trumpeter. Dafür sprechen auch die gleichen Auffälligkeiten beim Zusammenbau. So gibt es beim 32er-Pendant (F und G) eine nicht ganz so gute Passform beim Bauteil für die Ölkühlerwannenverkleidung, die in gleicher Weise auch die 48er-HB-Friedrich aufweist. Wie auch immer...ich habe diesen "Goof" einfach ausgenutzt und anstatt der Friedrich eine Gustav gebaut. Wer halt eine der auf dem Karton abgebildeten F-4 bauen möchte, kommt um ein paar Umbauten nicht herum. Allerdings ist das Entfernen/Verspachteln der Lufthutzen und das Verschleifen des unkorrekten Tankdeckels auch kein Hexenwerk. Denn der Bausatz an sich ist toll und verspricht eine Menge Bastelspaß. Ich würde mir die "Gustav-Friedrich" sogar nochmal zulegen. Aber das muss jeder für sich selbst entscheiden! Mein Modell stellt eine Bf 109 G-2 des JG 5 dar, geflogen von Heinrich Ehrler, Petsamo (Finnland) 1943. Gebaut wurde weitgehend "oob". Die Positionslichter an den Tragflächenspitzen habe ich ausgesägt und mit Hilfe von gezogenem Gussast und Bondic Flüssigkunststoff neu aufgebaut. Das Cockpit hat fotogeätztes Gurtzeug von Airmodel bekommen. Lackiert wurde mit Farben von Gunze, Vallejo und Revell. Die Tarnflecken habe ich freihand aufgebrusht. Der Antennendraht besteht aus gezogenem Gussast, der mit Hilfe von Bondic auf Spannung fixiert wurde. Die Decals stammen von Peddinghaus und aus dem Bausatz. Die bausatzeigenen Nassschiebebildchen waren o.k. und ließen sich einwandfrei verarbeiten, was auf die Decals von Peddinghaus leider nicht zutraf. Gealtert wurde (wie immer bei mir) durch ein Washing mit verdünnter Ölfarbe und den Einsatz verschiedener Pastellkreiden. Versiegelt wurde das Ganze mit seidenmattem Klarlack von Vallejo. Das Display ist selbst gebaut und besteht in seinen Einzelteilen aus einer Korkplatte (Untersetzer-Set), Streugras und Grasbüscheln aus dem Modelleisenbahnsektor, weißer Strukturfarbe von Tamiya als Schneefläche und zurechtgeschnittenen Holzleisten als Rahmen, die von mir mit dunkelbrauner Holzlasur behandelt wurden.
Stefan Zimmermann, Publiziert am 31. Dezember 2015 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |