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Land Rover Tangi

Royal Ulster Constabulary

von Michael Franz (1:35 verschiedene Hersteller)

Land Rover Tangi

Der Land Rover Tangi ist ein gepanzertes Fahrzeug auf Basis des Land Rover-Chassis und wurde bei der Polizei in Nordirland eingesetzt. Ursprünglich im Dienste der "Royal Ulster Constabulary" (RUC) und teilweise seit deren Umfirmierung in geringen Stückzahlen noch im Einsatz bei der Polizei in Nordirland. Entwickelt und gebaut wurde das Fahrzeug von eigenen Ingenieuren der Royal Ulster Constabulary. Aufgrund der einzigartigen Bedrohung durch den Terrorismus in Nordirland verwendete die RUC schon lange gepanzerte Fahrzeuge, um die Polizeibeamten zu schützen.

Land Rover Tangi

Auf Grundlage des Land Rovers, Reihe 1109, erschien 1957 das erste gepanzerte Polizeifahrzeug. Dieses bot einen Mindestschutz gegen Steine oder Flaschen. Ein weiterer Metallkäfig wurde über der Ladefläche angebracht, Fenster und Scheinwerfer am Fahrzeug wurden mit Gitter vor Geschossen geschützt. Jedoch boten der Käfig und Hartfaserplatten des Aufbaus keinen Schutz vor Feuerwaffen, so dass auf beiden Seiten der Ladeflächen Platten aus Panzerstahl sowie ein Hecktüre aus Panzerstahl montiert wurden.

Land Rover Tangi

Die RUC erkannte daher bald, dass ein neues Fahrzeug erforderlich war, um die Offiziere wirkungsvoll zu schützen. Das Ergebnis war der Hotspur Land Rover, benannt nach der Marke der Panzerplatten aus Wales, die für den Aufbau verwendet wurden. Das Fahrwerk stammte von der zivilen Variante des Land Rover 109 T-Modell. Unter dem Aluminiumdach des Serienfahrzeugs wurde ein weiteres Dach eingebaut aus Panzerstahl, das vor Molotowcocktails, Geschützfeuer und IEDs schützen sollte. Auf den Außenseiten des Fahrzeugs wurden ebenfalls Panzerstahlplatten angebracht. Sämtliche Fenster bestanden aus Panzerglas, ein weiteres Gitter konnte zusätzlich vor der Windschutzscheibe aufgeklappt werden.

Land Rover Tangi

Aufgrund starker Verschleißerscheinungen des Hotspurs war jedoch bald eine neue Lösung erforderlich, um noch besser gepanzerte Fahrzeuge auf die Straße zu bekommen. Die Antwort war der Tangi. Auf dem Chassis der zivilen Variante des Land Rovers Defender 110 wurde in den Werkstätten der "Royal Ulster Constabulary" der neue und dem Hotspur weit überlegene Tangi entworfen. Ausgestattet mit ferngesteuerten Scheinwerfern auf dem Dach, mit Gitter geschützte Warnleuchten, Brandschutzanlage und speziell abgedichtetem Motorraum (um ein Eindringen von Benzin und anderen flüssigen Brennstoffen zu verhindern). Der erste Tangi (Kennzeichnung HXI-3595) wurde am 16. Januar 1986 in Dienst gestellt und war dank Klimaanlage und Servolenkung bei den Beamten sehr beliebt. Vor allem jedoch bot er Schutz vor den meisten Waffen der IRA. In der letzten Version wird der Tangi noch heute häufig auf den Straßen in Nordirland gesehen.

Land Rover Tangi

Das Modell:

Als Basisbausatz dient der Kit des Land Rover Defenders 110 von Hobbyboss. Von diesem wird neben den Bauteilen für den Rahmen und der Vorderachse nur wenig Verwendung finden. Der Rest des Bausatzes wird dann übrig sein und anderweit genutzt oder veräußert werden. Der Umbaukit zum RUC Tangi stammt von Accurate Armour aus Schottland und besteht aus qualitativ hochwertigen Resin- und Fotoätzteilen. Weiterhin liegen neben Klarteilen der Scheinwerfer auch blau gefärbte Fenster und blau / rot gefärbte Klarteile für die Signalleuchten bei.

Land Rover Tangi

Der Baubeginn des Modells erfolgt mit dem Rahmen, welcher aus Teilen des Basisbausatzes zusammengefügt wird. Hierbei gilt es bereits an dieser Stelle zu beachten, dass die Federungen vorn und hinten um jeweils 1mm gekürzt werden müssen, um später das Fahrzeug auf korrekter Höhe darstellen zu können. Die Vorderachse wird ebenfalls aus dem Basisbausatz übernommen, die Hinterachse ist neu und stammt aus dem Umbaukit von Accurate Armour. Das Fahrzeug erhält einen komplett neuen Motor aus Resin, bei dem sämtliche Anbauteile bereits angegossen sind. Weiterhin enthält der Motor feinste Leitungen und isolierte Rohre, die im Spritzgussverfahren nicht oder nur schwer in dieser Qualität darstellbar wären. Die Getriebeeinheit stammt aus dem Kit von Hobbyboss und wird am Motor vor dem Einbau verklebt. Endgültig verklebt wird der Motor allerdings erst nach der Lackierung.

Land Rover Tangi

Nach einer Grundierung des gesamten Fahrzeugs mit Schwarz (Valleyo Black Primer) folgt die Bemalung des Motors und des Motorraums. Auch wenn hiervon später nichts mehr zu sehen bleibt, wird dieser doch bemalt und gealtert. Nach Bemalung mit Eisenfarbe werden die Details mit Dunkelgrau, Rost, Orange und Weiß lackiert. Die Motorwand und die Radhäuser von innen werden in Grau bemalt. Anschließend wird mit dunkelbrauner Ölfarbe ein Washing aufgetragen. Es werden dann die Kotflügel und der Kühler montiert, anschließend die Motorhaube aufgeklebt. Vom Motor ist nun nichts mehr zu sehen, was zwar schade, aber aufgrund des bulligen Aussehens des Fahrzeugs dann zu verschmerzen sein sollte.

Land Rover Tangi

Der Innenraum wird schwarz lackiert, das Armaturenbrett erhält weiße Ziffernblätter und farbige Schalter. Fahrer- und Beifahrersitz sowie die Rückbänke werden mit Ölfarben braun lackiert. Die Gurte aus Ätzteilen werden schwarz mit silbernen Schnallen. Die Seitenwände werden mit dem Dach verklebt und auf dem Fahrzeugunterteil angepasst. Anschließend werden die flexiblen Zusatzpanzerungen links und rechts angebracht. Das Dach samt Seitenteilen bleibt lose bis nach der Lackierung, um später neben den Scheiben auch den Innenraum fertigstellen zu können. Hierzu wird bereits alles so angepasst, dass später keine Nacharbeiten mehr notwendig sein werden. Es werden nun weitere Resin- und Ätzteile ergänzt, so dass das Fahrzeug dann im nächsten Schritt lackiert werden kann. Diverse Bauteile bzw. Details werden dann anschließend erst montiert, bzw. nach der Lackierung noch mit dem Pinsel bemalt. Die noch fehlenden Türen werden später in geöffnetem Zustand dargestellt.

Land Rover Tangi

Nach der Lackierung des Exterieurs in Hellgrau per Airbrush werden sämtliche Details mit dem Pinsel ausgemalt, bevor dann nach einer Schicht Klarlack die Decals aufgebracht und mit Mattlack geschützt werden. Anschließend folgt ein Washing mit stark verdünnter, brauner Ölfarbe, so dass dann sämtliche Scheinwerfer sowie die Verglasung der Fenster angebracht werden können. Ebenso die Gitter an den Scheinwerfern (Ätzteile) sowie die abgeklappte Vergitterung der Frontscheibe. Es werden anschließend die Radhäuser sowie die Räder selbst mit Pigmenten verschmutzt, anschließend die Reifenflanken und Profile mit Tyreblack trocken gemalt, danach am Fahrzeug montiert. Die letzten Schritte beinhalten dann noch die Suchscheinwerfer auf dem Dach, Signalleuchten und letzte Kleinteile sowie die geöffnet dargestellten Türen. Der durch die geöffneten Türen einsehbare Innenraum wird ebenfalls mit Pigmenten dezent verschmutzt.

Michael Franz,
www.world-in-scale.de

Publiziert am 21. September 2015

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