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Junkers Ju 88 V-4

von Enrico Friedel-Treptow (1:72 Zvezda)

Junkers Ju 88 V-4

Das Flugzeug

Die Ju88 V4 (W.Nr. 4944) mit der zivilen Kennung D-ASYI flog erstmals am 02. Februar 1938. Während die V1 und V2 noch mit DB 600-Motoren (1000 PS) flogen, besaß die V4 wie ihre Vorgängerin V3 bereits den Jumo 211A (1200 PS). Während die V3 damit eine Höchstgeschwindigkeit von 520 km/h und eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 504 km/h erreichte, lagen die Werte der V4 darunter. Die Ursache lag wohl in der Bodenwanne, die im Kampfeinsatz den liegenden, nach hinten unten feuerenden Schützen aufnehmen sollte. Diese Neukonstruktion erhöhte nachhaltig den Luftwiderstand. Aber auch die dadurch verursachte Gewichtserhöhung senkte die Geschwindigkeit. Auffallendster Unterschied zur V6 und allen anderen folgenden Ausführungen war das Zweibein-Fahrwerk, das bis zur V5 vorhanden war und große Ähnlichkeit mit dem der Do17 aufwies. Entsprechend anders gestaltet war auch die Fahrwerkgondel unter den Tragflächen, sie war kürzer dafür aber höher, da das Fahrwerk lediglich nach hinten eingeklappt aber nicht um 90° gedreht wurde. 

Junkers Ju 88 V-4

Das Modell

Nachdem ich die Ju88 V5 „Glasveranda“ (frühe und späte Ausführung) von Lüdemann fertig hatte, wollte ich noch weitere frühe V-Maschinen bauen. Am liebsten wäre mir die V5 als Rekordmaschine gewesen. Da ich eigentlich nicht so viel umbauen wollte, entschied ich mich dann doch für die V4 (was ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste – letztendlich habe ich hier genauso viel umgebaut, aber der Reihe nach).

Junkers Ju 88 V-4

Warum die V4? In der mir bis zu diesem Zeitpunkt zur Verfügung stehenden Literatur kann man stets lesen, die V4 hatte noch das Zweibein-Fahrwerk aber bereits die Bodenwanne sowie den planverglasten Bug. Also habe ich bei Rhein-Ruhr-Modellbau die Fahrwerksschächte und Triebwerke der V5 von Lüdemann bestellt. Außerdem einen Zvezda-Bausatz der Ju88 A-5 besorgt. Die Tragflächen wurden wieder entsprechend gekürzt, Fahrwerkschächte und Triebwerke ausgetauscht. Die Fahrwerke selbst wurden aus Teilen einer alten Do-17 (Airfix) entsprechend umgebaut. Dann das Flugzeug lackiert und mit Kennung versehen. Und nun dachte ich – V4 fertig. Also kurze Vorstellung im Flugzeugforum.

Junkers Ju 88 V-4

Zum Glück – hier erhielt ich von Junkers-Peter der Hinweis: die Literatur und ihre Verfasser irren. Die V4 hatte zwar das Zweibein-Fahrwerk und eine Bodenwanne, aber immer noch die spitzere, aerodynamischere Bugsektion. Das hieß: umbauen. Da ich bei Ju85 die ersten Tiefzieh-Erfahrungen gesammelt hatte, traute ich mich auch an die V4 Bugverglasung. Schon nach relativ wenigen Versuchen war ich zufrieden – also anbauen, maskieren, lackieren. Dann leider noch einmal Spachteln, Schleifen, Lackieren. Bodenwanne korrigieren, Spachteln, Schleifen, Lackieren – man kennt das ja.

Junkers Ju 88 V-4

Dann noch die zweite Änderung. Die Triebwerke der V4 besaßen noch Kühlereinläufe auf der Unterseite, kurz vorm Fahrwerk. Diese Teile habe ich dann aus Metall gebogen und angebracht. Anschließend … wie gehabt. Dann war das Modell fertig.

Junkers Ju 88 V-4

Da ich die Konkurrenten Bf162 und Hs127 mit kleinen Dioramen ausgestattet hatte, sollte auch die Ju88 V4 ein kleines Umfeld erhalten. Als Basis dient „Dessau Luftwaffe Hardstand“ von Uschi van der Rosten. Bilderrahmen von IKEA. Nur das Flugzeug wäre dann doch zu langweilig. Da die V4 auf dem Junkers Werkgelände stehen sollte, mussten zivile Fahrzeuge her. So wurde der Mercedes Benz LG3000 von MacDistribution entmilitarisiert blau-schwarz gespritzt. Der Opel Olympia (ACE models) des Chefingenieurs darf auch auf das Werkgelände. Nach dem Motto "Willst du, dass es richtig wird, mach es selbst", legt er selbst letzte Hand am Flugzeug an. Da keine Leiter zur Hand war, nutzt er den werkseigenen LKW.

Junkers Ju 88 V-4

Quellen

(1) Heinz J. Nowarra, Die Ju88 und ihre Folgemuster, Motorbuch Verlag Stuttgart 1987

(2) Krzysztof Janowicz, Junkers Ju88 Vol.I, Kagero, Lublin 2005

(3) Henry Hoppe; AirDOC, Junkers Ju88 A / D, World War II Combat Aircraft Photo;Archive No.2

(4) Hinweise und Bilder von Peter Achs

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Enrico Friedel-Treptow

Publiziert am 26. Mai 2015

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