Küstenmotorschiff Noordborgvon Michael Franz (1:87 Artitec)Vorbild:Ein Küstenmotorschiff, kurz Kümo, ist ein motorisiertes kleineres Frachtschiff zum Einsatz in küstennahen Gewässern und auf schiffbaren Flüssen zum Transport von Containern, Stück- und Schüttgut. Einsatzbereich:Küstenmotorschiffe sind Seeschiffe und ihr Einsatzbereich ist die Küstenschifffahrt. Der Begriff Kümo umfasst, unabhängig von der vergleichbaren Größe und dem ansonsten ähnlichgelagerten Einsatz, nicht die Tanker in der Küstenschifffahrt. Die Definition dessen, was Küstenschifffahrt eigentlich ist, hat sich im Laufe der letzten rund hundert Jahre im selben Maße erweitert, wie zum einen die Größe der eingesetzten Schiffe stetig stieg, zum anderen auch das Einsatzgebiet seit etwa den 1960er Jahren mehr und mehr den europäischen Raum verließ und zu einem Teil der weltweiten Seeschifffahrt wurde. Im angelsächsischen Raum wird hier der Short Sea Trade, die Seeschifffahrt über kürzere Strecken, vom Deep Sea Trade, der Seeschifffahrt beispielsweise über ganze Ozeane, unterschieden. Im Wechselverkehr See/Binnen fahren heute moderne Kümos im Regelverkehr (also nach Zeitplan) von den einzelnen Seehäfen über die Binnenwasserstraße zu den Binnenhäfen. Die Feederschiffe, die als Zubringer und Verteiler für die großen Containerterminals in den Tiefwasser-Seehäfen eingesetzt werden, haben in den Seehäfen große Bedeutung. Schon 1992 waren zwei Drittel der deutschen Küstenschiffsflotte Containerschiffe. Quelle: Wikipedia Modell:Im für den Modellbau eher ungewöhnlichen Eisenbahner-Maßstab 1:87 entsteht das nächste größere Projekt. Als "Hauptakteur" dient der Multimediabausatz von Artitec des Küstenmotorschiffs (KüMo / Coaster) "Noordborg". Das Modell besteht aus mehreren sauber gegossenen Resinteilen, dazu einer großen Platine mit Fotoätzteilen, Kunststoff- und Messingprofilen. Des Weiteren werden diverse scratch gebaute Elemente hinzukommen, die das Schiff weiter beleben werden. Während das reale Vorbild der "Noordborg" im relativ tristen Grau gehalten ist, wird die hier entstehende "Noordborg" einen fiktiven Anstrich erhalten: Der Rumpf wird rot lackiert werden, die Decks Dunkelgrau, Aufbauten und Kranen in Weiß. Insgesamt wird das Modell in einem gebrauchten, teils auch etwas rostigen Zustand sein, so, als ob das Schiff bereits einige Jahre auf dem Buckel zu haben scheint. Das Wasserlinienmodell wird seinen Platz auf einem Diorama finden, welches das Schiff im Wasser zeigen wird.
Der Bau dieses großen Resin-Modells beginnt mit dem Versäubern des Rumpfes. Hierbei müssen diverse Fischhäute entfernt und Öffnungen im Rumpf geöffnet werden. Das Versäubern der Unterkante des Rumpfes können wir uns in diesem Fall sparen, da das Schiff später in eine Dioramenplatte mit Wasseroberfläche eingesetzt werden wird. Für das Vordeck liegt dem Bausatz eine "Grundplatte" bei, die etwas angepasst werden muss, und anschließend perfekt auf den Rumpf aufgesetzt werden kann. Kleine Spalten werden verspachtelt und anschließend verschliffen. Es folgen dann diverse Kleinteile wie Lüfter, Ankerwinde, Poller und Seilwinden, sowie weiteres Zubehör aus Resin. Diverse Ätzteile sowie die Reling folgen später, wenn dann die "groben" Arbeiten am Rumpf abgeschlossen sind. Schiffsmitte folgen die Auflage für den Kranausleger, sowie eine kleinere Kiste. Am Heck geht es weiter mit Lüfter, sowie diversen weiteren Resin-Anbauteilen, die um die eigentlichen Aufbauten herum platziert werden. Der Aufbau selbst besteht aus nur fünf großen Resin-Teilen, um die herum weitere Kleinteile aus Resin angebracht werden (Treppen, Kamin, ...). Sind alle Teile montiert, folgen einige Spachtel- und Schleifarbeiten, die sich jedoch in Grenzen halten. Anschließend werden die Ätzteile angebracht. Dies sind neben den Relings, Relingstützen, Treppen, Kranen, diverse Handräder, Ösen auch Handläufe an den Aufbauten sowie Stützen für das hinter dem Aufbau platzierte (später folgende) Rettungsboot. Die Masten sowie die Ausleger der beiden Kranen bestehen aus Kunststoff-Rundprofilen, welche mit Draht stabilisiert und mit Ätzteilen detailliert werden. Lackierung:Nachdem das Modell soweit zusammengebaut ist, erfolgt im nächsten Schritt die Lackierung, bevor dann die letzten Details montiert werden können. Zu allererst erfolgt eine Grundierung in Dunkelgrau, welche als Basis für die eigentliche Lackierung dient und bereits dann für erste Schattierungen sorgen wird. Als erster Lackauftrag folgt dann Weiß über den gesamten Brückenaufbau sowie Mastern und Teile des Rumpfs. Die Detailbemalung folgt erst zum Schluss, nachdem alle großen Flächen per Airbrush lackiert wurden. Sämtliche Decks werden anschließend in Dunkelgrau (Pinsel-)lackiert. Als Grundfarbe für die Holzteile (Türen, Brückenaufbau) werden diese Bereiche mit Braun bemalt, später folgt hier noch die weitere Holzdarstellung mittels Ölfarben. Als nächster Schritt folgt das Abkleben des gesamten Aufbaus / Decks, sowie der oberen Ränder des Rumpfes, so dass dieser in einem dunklen Rot per Airbrush lackiert werden kann. Nach dem Trocknen folgen kleinere Nacharbeiten mit dem Pinsel, eine Lackierung des Schornsteins sowie abschließend die Bemalung der Namenszüge und des Herkunfthafens in Weiß mit feinem Pinsel.
WeatheringNach der Detailbemalung folgt ein Washing aus schwarzer Ölfarbe über alles, um somit sämtliche Details weiter zu betonen. Gefolgt von einem Pinwash mit brauner Ölfarbe, um gezielte Rostspuren, Wasserabläufe und Dreck an Deck darzustellen, sowie anschließend einem Detailwashing mit rostbraunen Ölfarben, speziell am Anker, Ablaufspuren darunter, sowie vereinzelt an Deck, Winden oder Relings. Es folgt dann eine Schicht matter Klarlack, gefolgt von glänzendem Klarlack, der wolkig über lackiert wird. Takelage und AusgestaltungNeben einer weiteren Detailbemalung bzw. Ausbesserungen folgt nun die Takelage der Ladebäume. Diese erfolgt mit dünnem schwarzem Faden, Sekundenkleber, Resin-Blöcken aus dem Bausatz und vereinzelten Ätzteilen. Eine Kette sowie ein scratch-gebauter Haken ergänzen die Ladebäume, eine niederländische Flagge vervollständigt das Schiff gemeinsam mit einigen Tauen und anderem Gerödel, das an Deck seinen Platz finden wird. Eine Besatzung aus teils neu bemalten Preiser-Figuen, ein paar Fässer und ein altes Fahrrad sorgen abschließend noch für Leben an Bord, bevor das Schiff dann seinen Platz auf einem Sockel mit Wasseroberfläche erhalten wird. Die Entstehung der Water-BaseAuf einer passend zugefrästen Sockelplatte wird zuerst die Position des Schiffs grob festgelegt (Danke Nils vom Diosockel für die tolle Base). Am besten nicht parallel zum Rand der Base, leicht schräg wirkt "spannender". Anschließend wird die Grundform der Wasseroberfläche aufgebracht. Diese besteht aus Acrylgel aus dem Baumarkt, das mit einem Künstlerspatel mehr oder weniger glatt aufgetragen wird. Anschließend werden die Wellen mit einem feinen Schwamm aufgetupft.Sobald die Oberfläche getrocknet ist, wird mit diversen Grau-/Grün-/Blautönen die Grundfarbe für die Wasserfläche aufgepinselt. Hierfür kamen diverse Farben von Lifecolor zum Einsatz. Anschließend wird eine Schicht Acrylklarlack aufgetragen, der bereits einen ersten Eindruck von Wasser entstehen lässt...aber nur einen ersten Eindruck bisher, es ist noch nicht fertig. Das Schiff wird mit Acrylgel auf der Grundplatte befestigt, auch das gesamte Wellenbild wird nun modelliert. Da das Acrylgel einen längeren Zeitraum benötigt, bis es komplett ausgetrocknet ist (es wird durch das Trocknen wieder komplett klar), bleibt nun Zeit für weitere Details an Deck. Es wurden Taue ergänzt, die an Deck liegen bzw. am Heck soeben aufgeräumt werden. Auf manchen Bildern sieht man noch deutlich das "milchige" Acrylgel - es ist noch nicht trocken. Es folgen abschließend noch letzte Nacharbeiten, Taue an Deck und eine Lasur des Rahmens der Base. Anschließend ist das Modell soweit fertig gestellt.
Michael Franz, Publiziert am 17. Dezember 2014 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |