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T-22 "Tank Grote" (TG-1)

von Tom Klose (1:72 Armo)

T-22 "Tank Grote" (TG-1)

Anfang der 1930er Jahre wurde der deutsche Ingenieur Grote mit der Entwicklung eines mittleren Panzers für die Rote Armee beauftragt. Das Fahrzeug hatte (wie viele damalige Modelle), mehrere Türme - hier zwei übereinander. Der Prototyp wurde 1931/32 gebaut und als TG-1 erprobt. Insgesamt waren drei verschiedene Versionen geplant. Eine mit einer 37mm Kanone und vier Maschinengewehren. Eine weitere mit einer 76mm Kanone und vier MG, sowie diese Version, welche eine 76mm Kanone, eine 37mm Kanone und entsprechende Anzahl Maschinengewehre besaß. Die Zurücksetzung des kugelförmigen Turms hatte zur Folge, dass der Schusswinkel zu gering war. Außerdem traten bei der Erprobung Probleme mit der pneumatischen Steuerung auf, sodass es beim Bau eines Versuchsmusters blieb. Aufgrund der damaligen Unerfahrenheit der sowjetischen Panzerindustrie wurden keine weiteren Exemplare gefertigt. 

T-22 "Tank Grote" (TG-1)

Technische Daten:

  • Baujahr 1931
  • Besatzung: 11 Mann
  • Gewicht: 25 Tonnen
  • Motorleistung: 300 PS
  • Panzerung: max. 50mm

(Quelle: ARMO Bauanleitung, "1000 Panzer" NGV)

T-22 "Tank Grote" (TG-1)

Der Hersteller ARMO aus Polen hat ein paar interessante Exoten im Programm. Dieses Fahrzeug sprach mich direkt an und irgendwie erinnerte es mich an einen "Comic-Panzer". Um es gleich vorweg zu sagen: Dieses Modell war nicht einfach zu bauen. Dementsprechend schnell legte sich meine anfängliche Begeisterung. Es besteht aus Resin, was ja eigentlich nicht das Problem sein sollte. Die Qualität ist recht gut. Es gibt kaum Lufteinschlüsse, an den großen Teilen (Turm und Wanne) gar keine. Nach dem üblichen Schleifen und Sägen, um die Angüsse zu entfernen, begann ich noch voller Zuversicht mit dem Zusammenbau. Die Türme baute ich, durch das Anbringen der Bewaffnung, zuerst zusammen. Diese habe ich noch mit Löchern und Zapfen ausgestattet, weil die Türme später drehbar sein sollten. Die Türme selbst und die Panzerhülle bestehen aus einem Guss. Das Fahrwerk konnte ich ebenso einfach anbringen. Das war es dann aber auch mit dem "leichten" Teil des Baus.

T-22 "Tank Grote" (TG-1)

Als alle Räder angebracht und in der korrekten Position waren, fiel mir der T-22 vom Tisch und es brachen direkt 5-6 Räder ab. Nach erneutem Anbringen stellte ich fest, dass ich leider den Zweikomponentenkleber nicht mehr ordentlich abgeschliffen hatte, sodass das Fahrwerk leicht "schief" war. Das hat sich dann natürlich beim Anbringen der Ketten und der Schürzen bemerkbar gemacht. Die Ketten bestehen aus ca. 3 cm langen Segmenten. Diese müssen auch an den Lauf- und Antriebsrädern gebogen werden. Mit heißem Wasser ist es hier aber nicht getan. Es brauchte höhere Temperaturen, um die Kettenteile zu biegen. Zum Glück konnte ich nach ein paar Versuchen die Ketten auch entsprechend biegen. Leider zerbrachen ein paar Segmente dabei. Diese habe ich dann für die Unterseite verwendet (im Bausatz liegen aber ein paar zusätzliche Kettensegmente bei). Das Verbauen der Ketten hat mich fast zum Wahnsinn gebracht. Die Segmente sind für die Abstände der Laufrollen teilweise zu kurz, somit muss "gestückelt" werden. Hinzu kommt noch, dass von mir schon "schief" gearbeitete Laufwerk. Nachträglich habe ich versucht die Kettensegmente durch weiteres Schleifen und Schneiden noch anzupassen, leider mit mäßigem Erfolg.

T-22 "Tank Grote" (TG-1)

Auch die Seitenschürzen sind nicht einfach zu verarbeiten. Die Schürzen selbst sind hauchdünn (fast durchsichtig) gegossen. Leider haben sie sehr dicke Angüsse, die ein Höchstmaß an Vorsicht brauchen, um geschliffen zu werden.

Das Fahrzeug ist einfach in russischem Grün besprüht und wurde vorher noch grundiert, damit die Farbe besser hält und der Farbauftrag gleichmäßiger wird. Abziehbilder lagen nicht bei und ich habe auch auf die üblichen "roten Sterne" aus der Restekiste verzichtet. Schließlich habe ich den T-22 noch leicht verschmutzt (zwar bei einem Prototyp nicht notwendig, damit wollte ich aber die schiefen Ketten etwas kaschieren). Die Figur ist wieder von Preiser als Größenvergleich. Hier tritt zu Tage, wie eng der Panzer gewesen sein muss, wenn elf Männer darin Platz finden sollten.

T-22 "Tank Grote" (TG-1)

Fazit:

Der Tank Grote ist ein sehr interessantes, ungewöhnliches Modellvorbild, dem sich wohl kein "großer" Modellbauhersteller widmen würde. Daher schon vielen Dank an ARMO! Aber das Modell hat seine Tücken (wie oben beschrieben). Um ein wirklich schönes Modell zu erstellen, sollte man mehr Erfahrungen mit dem Verbauen von Resin besitzen. Einfacher aber wären z.B. komplett gegossene Ketten, oder vorgebogene und vor allem längere Kettensegmente. Ein T-22 "Tank Grote" hat sich in meine Sammlung eingereiht!

T-22 "Tank Grote" (TG-1)

T-22 "Tank Grote" (TG-1)

T-22 "Tank Grote" (TG-1)

Tom Klose

Publiziert am 29. September 2014

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