Marine-Selbstfahrlafette SU-100Uvon Erich Rauthe (1:35 Eigenbau)Geschichte:Nachdem der Schwere Zweiturm-Panzer T-100 "Sotka" im Winterkrieg 1939/40 gegen Finnland seine Aufgabe, die Zerstörung der feindlichen Befestigungsanlagen, nur unzureichend erfüllte, wurde er von der Front abgezogen und sollte mit einer 152 mm Kanone bewaffnet werden. Die Kommission entschied sich jedoch für eine 130 mm Schiffskanone, außerdem wurde für den Antrieb ein modifizierter Torpedobootmotor angeordnet, daher die Bezeichnung "Marine-Selbstfahrlafette". Vom T-100 wurden nur die Unterwanne und das Laufwerk verwendet. Auf die Unterwanne wurde ein fester Aufbau aus geschweißten Panzerplatten montiert, der das schwere Schiffsgeschütz aufnahm. Für den fast 900 PS starken Motor musste auch der Motorraum vergrößert werden. Im Aufbau fanden auch noch 30 Granaten für das Geschütz Platz. Bei der Sekundärbewaffnung gibt es bei den Quellen unterschiedliche Angaben. An Hand der Originalfotos muss man aber davon ausgehen, dass MGs für die Nahverteidigung nicht vorgesehen waren, das SU-100Y war mit Sicherheit nicht als Einzelkämpfer unterwegs. Das Geschütz verschoss die zweiteilige Munition mit einer Vo von 870m/s auf ca. 15.000 m. Die Richtwerte betrugen -5°/+15°, re und li je 5°, die Schussfolge max. 4 pro Minute. Nach Abschluss der der Umbauarbeiten konnte die geplante Fronterprobung an der finnischen Front nicht mehr durchgeführt werden, da die Kampfhandlungen beendet waren. Das SU-100U wurde nach Moskau verfrachtet und dort 1941 beim Angriff der Wehrmacht in den inneren Verteidigungsring eingebaut. Heute kann man das Fahrzeug im Panzermuseum Kubinka bestaunen. Technische Daten:
Modell:Um dieses Schwergewicht zu bauen, waren für die Wanne und das Fahrwerk zwei Modelle (Zvezda 3624 KV-I) notwendig, nach dem Motto: Aus zwei mach eins. Gut, dass von den bereits gebauten Überschweren noch Material über war. Die Unterwanne mit dem Fahrwerk bis Kettenabdeckbleche maßstabgetreu aus der Box und Fundus. Die Oberwanne mit Motorraum und der komplette Aufbau (Kampfraum) aus Plastiksheet, die Rohrabdeckung und sonstige Anbauteile z.T. aus der Box und aus dem hauseigenen Fundus. Das Alu-Geschützrohr war mal ein Teil der 12,8 cm Pak 44. Die Farbgestaltung, wie immer, Humbrol-Acrylspray und Revell-Aquacolor. Die dezente Alterung mit Graphitstaub, Konservierung mit Flat Clear von Tamiya. Erich Rauthe Publiziert am 26. Mai 2014 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |