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PZL-230 Skorpion

Exotischer Erdkämpfer

von Thomas Brückelt (1:72 Accura)

PZL-230 Skorpion

Eher zufällig stolperte ich über den Bausatz des Skorpion in ebay. Mir gefiel das Flugzeug so gut, dass ich mir den Resin-Bausatz in 1:72 ohne lange zu zögern ersteigerte.Vom Original gab es lediglich ein Mock-up. Der Skorpion sollte ein kleines Erdkampfflugzeug werden, das Projekt begann 1980 und wurde 1994 eingestellt. Es gab neben dem gezeigten Entwurf noch zwei andere: Eine Maschine mit zwei Turboprops als Pusher und eine mit Turbofans. Hier findet man einige Angaben dazu (englischsprachig): en.wikipedia.org

PZL-230 Skorpion

Der Bausatz besteht aus wenigen Teilen, die sauber und blasenfrei ausgeführt sind. Der Aufbau des Modells ist recht primitiv, so könnte man durch die Triebwerksgehäuse komplett hindurchschauen, wenn man nicht Eigeninitiative ergreift. Eine Cockpitwanne und eine separate Rückenlehne für den Schleudersitz liegen bei. In der Anleitung sieht man einen kompletten Schleudersitz, das stimmte jedoch nicht mit den vorhandenen Teilen überein. Auch war die Lehne im oberen Bereich viel zu breit, sie hätte ohne Nacharbeit nicht in den Rumpf gepasst.

Vor dem Verkleben der Rumpfhälften entstand noch eine Aufnahme für das Display. Durch die Positionen der Außenlasten war ich gezwungen das Modell mit etwas Querlage darzustellen, was der Präsentation keinesfalls schadet.

PZL-230 Skorpion

Von Anfang an war mir klar, dass ich eine fiktive Einsatzmaschine bauen wollte, und zwar fliegend. Fahrwerkschächte gibt es keine. Denn auch auf Bildern des Mock-ups sieht man, dass die Fahrwerksbeine ohne Weiteres einfach unten angebracht waren.

Ich suchte mir eine Pilotenfigur aus der Ersatzteilkiste. Ein Instrumentenbrett und den Steuerknüppel fertigte ich ebenfalls im Eigenbau an.

Auf der Abdeckung des Instrumentenbretts landete dann noch ein Head-up-Display.

Es liegen zwei sauber tiefgezogene Hauben bei, die man ausschneiden muss. Das Anbringen gelang auf Anhieb, die zweite Haube wanderte ins Ersatzteillager.

PZL-230 Skorpion

Die Triebwerksgondeln verschloss ich mit angepassten ABS-Platten. Die Abgasrohre waren recht grob ausgeführt und direkt an die Hälften der Triebwerksgondeln angegossen. Sie klafften beim Zusammenfügen der Teile auch recht weit auseinander und waren durch die recht heftige Materialstärke ein Dorn im Auge. Die Trennscheibe kam zum Einsatz und wieder wurde mit Erfolg in der Ersatzteilkiste nach einer Alternative gesucht.

Auf einer Zeichnung, die ich im Internet fand, sah ich, dass die Räder bei eingezogenem Fahrwerk noch etwas herausschauen sollten. Ich fräste mir die Öffnungen an die entsprechenden Stellen und klebte die halbierten Räder - nachdem ich sie lackiert hatte - ein.

PZL-230 Skorpion

Spachtel- und Schleifarbeiten hielten sich in Grenzen. Um den Eindruck einer Einsatzmaschine zu vermitteln brachte ich noch ein paar Details an, damit das Ganze nicht so steril aussieht: Flachantenne auf dem Rumpfrücken, Pitotrohre, Staurohr und die Ziel-Optik vor der Haube lassen das Modell etwas einsatztauglicher erscheinen.

Als Bewaffnung lag (wie beim Mock-up angebracht) der Kanonenbehälter bei. Ich ergänzte noch die beiden Raketen-Behälter.

PZL-230 Skorpion

Bevor ich den Tarnanstrich auftrug, grundierte ich das Modell zunächst mit Hellgrau.

Dem Bausatz liegt ein Decalbogen einer Su-22 / Su-17 bei, mit polnischen und russischen Markierungen. Die Decals sind sehr sauber gedruckt, hauchdünn und lassen sich prima verarbeiten. Der Bogen enthält eine stattliche Anzahl an Warn- und Wartungshinweisen, hier kann man sich bei der Gestaltung des Erdkämpfers austoben. Zusätzlich druckte ich mir noch die Grafik eines stilisierten Skorpions, die Schriftzüge „PZL-230" und „Skorpion" zur Verzierung der Seitenleitwerke selbst auf Folie von ACT.

Nach dem Anbringen der Decals versah ich das Modell noch mit einem Klarlacküberzug in Seidenmatt.

Ein Exot, der mit Form und Farbe sämtliche Aufmerksamkeit auf sich zieht.

PZL-230 Skorpion

Thomas Brückelt,
acroairwolf.beepworld.de

Publiziert am 04. April 2014

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