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McDonnell Douglas F-4F Phantom II

Die F-4F Phantom II im Wandel der Zeit

von Hans-Joachim Hockl (1:32 Tamiya)

McDonnell Douglas F-4F Phantom II

Der Bausatz

Als F-4 Fan und Modellbauer war es schon immer mein Wunsch einmal alle drei (wenn man es genau nimmt sind es ja eigentlich vier) von der Luftwaffe geflogenen Tarnschemen in 1:32 nachzubauen.

Leider konnte mich der Revellbausatz, welcher lange Zeit der einzig verfügbare Bausatz in diesem Maßstab war, in der Formtreue und Detaillierung nicht überzeugen und man hätte enorm viel Umbauarbeiten in den selbigen investieren müssen, um ein einigermaßen akzeptables Modell zu erstellen, welches die Form der Phantom gut wider gibt.

Lange Zeit musste man auf ein vernünftiges Modell der F-4F in diesem Maßstab warten, bis von Tamiya der F-4E early Bausatz erschienen ist. Nun rückte mein Vorhaben in greifbare Nähe, da er für mich die Beste Grundlage zum Bau einer F-4F in Detaillierung sowie Formtreue bietet.

Jetzt mussten nur noch die für eine F-4F augenscheinlichsten Änderungen an dem Bausatz vorgenommen werden, welche da wären:

  • Äußere Tragflächen mit Slats versehen
  • Schlitzloses Höhenruder
  • Anlenkmechanismus unter den inneren Tragflächen anbringen

McDonnell Douglas F-4F Phantom II

Mittlerweile gibt es auf dem Zubehörmarkt (IsraCast) die benötigten Teile zum Bau einer mit Vorflügeln versehenden F-4E/F zu kaufen und für diejenigen, welche selbst Hand anlegen möchten, können sich hier im MV den Bericht meiner F-4F in Norm 90J anschauen, in dem ich anhand von Bildern den Werdegang der äußeren Tragflächen sowie der Flaps und Slats aufgezeigt habe.

Das schlitzlose Höhenruder kann man sehr leicht aus dem Bausatzteil herstellen, indem man die angesetzten Auftriebshilfen abschneidet.

Das größte Manko aus meiner Sicht sind die im Durchmesser zu kleinen Nozzles, aber auch hier bietet der Zubehörmarkt (wenn auch nicht 100%igb(Aires)) Abhilfe.

Ich habe mir die Nozzles aus den Bausatzteilen von Tamiya und Revell erstellt, indem ich wie folgt vorging:

Die Tamiyateile außen und die Revellteile innen etwas abschleifen und ineinander pressen. Das so entstandene Nozzle verfeinerte ich noch mit dem Zubehörsatz von Eduard für Tamiya.

McDonnell Douglas F-4F Phantom II

Was ebenfalls noch am Tamiyabausatz gemacht werden sollte ist das Planschleifen der vielen Reparaturbleche, welches wiederum in einigen Bereichen eine Neugravierung nach sich zieht.

Das alles hört sich aber schlimmer an als es in Wirklichkeit ist und dürfte einem geübten Modellbauer keine Probleme bereiten. Die Passgenauigkeit des Bausatzes ist sehr gut, an einigen wenigen Stellen musste allerdings auch hier etwas gespachtelt werden.

McDonnell Douglas F-4F Phantom II

Zur Geschichte

Begonnen hat es 1973, als am 23.03. die Entscheidung zum Kauf von 175 F-4F fiel. Am 24. Mai 1973 konnte bereits die erste Maschine an die Luftwaffe übergeben werden und im September desselben Jahres begann man bereits mit der Umrüstung des ersten Geschwaders, dem JG71 „R".

Ausgeliefert wurden alle Maschinen im Norm 72 Anstrich, welchen ich hier an der 37+89 in der frühen Ausführung dargestellt habe.

Die Farben bestanden für die Oberseite aus RAL 6014 Gelboliv und RAL 7012 Basaltgrau. Die Unterseite war in RAL 9006 Weißaluminium gehalten.

Bei dem hier gezeigten Modell handelt es sich um meinen ersten Umbau einer Tamiya F-4E early in eine F-4F.

Die Decals stammen von AirDoc und ließen sich gut verarbeiten, jedoch neigten sie bei mir trotz Hochglanz zum Silvern, wodurch jede Menge Microscale Set und Sol Verwendung fand.

Die Sitzgurte sowie einige andere Teile stammen aus dem Eduard Cockpit Set der F-4E.

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McDonnell Douglas F-4F Phantom II

 

Da man bei den Jagdverbänden mit der Tarnwirkung der Norm 72 im Luftkampf unzufrieden war, begann man 1976 bei den beiden Jagdgeschwadern JG71"R" und JG74"M" mit einer Reihe von Versuchsanstrichen, um einen geeigneten Sichtschutz für die Jagd- sowie die Jabo-Rolle zu finden. Der daraus resultierende Sichtschutz bekam die Bezeichnung Norm 81.

Dieser Norm 81 Anstrich unterschied sich jedoch nochmals in einer Variante A (geradlinige Farbverläufe) und in einer Variante B (geschwungene Farbverläufe).

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Die Farben beider Varianten waren gleich, jedoch unterschiedlich angeordnet. Der gesamte Anstrich bestand aus nicht weniger als sechs Farben (Anfangs sogar sieben), die auf der Oberseite aufgebrachten Farbtöne hießen:

  • Basaltgrau RAL 7012
  • Grüngrau RAL 7009
  • Steingrau RAL 7030
  • Staubgrau RAL 7037
  • Quarzgrau RAL 7039

Die der Unterseite:

  • Steingrau RAL 7030
  • Lichtgrau RAL 7035

 

McDonnell Douglas F-4F Phantom II

Die ersten Norm 81A/B waren auf der Unterseite anfangs noch in RAL 7001 Silbergrau und RAL 7035 Lichtgrau lackiert, davon ging man aber 1983 ab und verwendete statt RAL 7001 Silbergrau ebenfalls RAL 7030 Steingrau.

McDonnell Douglas F-4F Phantom II

Da mir die Variante B besser gefällt, baute ich meine Phantom im Norm 81B Anstrich.

Für die Farbgebung verwendete ich wie bei all meinen Modellen die Farben von XtraColor, welche man auch in den passenden RAL Farbtönen bekommt und meines Erachtens nach die Farbtöne sehr gut widergeben.

McDonnell Douglas F-4F Phantom II

Auch bei diesem Modell habe ich die Vorflügel sowie die Landeklappen in ausgefahrener Position dargestellt, da sie wie ich finde dem Modell mehr Dynamik verleihen. Wie ich die Slats und Flaps angefertigt habe, habe ich hier im MV in meinem Bericht der F-4F anhand von Bildern aufgezeigt.

McDonnell Douglas F-4F Phantom II

Die Nachbrenner sind ebenfalls (wie weiter oben bereits beschrieben) im Eigenbau aus einem Mix von Tamiya, Revell und Eduard entstanden.

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McDonnell Douglas F-4F Phantom II

 

Da der Norm 81 Anstrich auch nicht die gewünschte Tarnwirkung erbrachte und dazu auch noch sehr kostenintensiv war (man jedoch für die MiG 29 sowie den kommenden Eurofighter einen geeigneten Luftüberlegenheitsanstrich suchte), wurden nochmals an zwei Phantoms, der 38+61 und der 38+59, zwei Anstriche erprobt.

McDonnell Douglas F-4F Phantom II

Als Gewinner ging die 38+59 aus dem Rennen hervor und zum ersten Mal bestand der Anstrich, welchen man Norm 90J benannte, nicht aus RAL-Farben sondern aus Farben nach Federal Standard „FS", welchen alle weiteren Phantoms, die zur Umlackierung im Rahmen einer Depotinstandsetzung anstanden, erhielten.

McDonnell Douglas F-4F Phantom II

Da ich ja hier im MV bereits meine F-4F in Norm 90J eingestellt habe, zeige ich hier nur ein paar Bilder neueren Datums, welche die 38+62 auf einem kleinen Dio/Tabletop beim LCC zeigt. Die Figuren sind ebenfalls Marke Eigenbau.

McDonnell Douglas F-4F Phantom II

So, das war mein Rückblick zur F-4F, welche ja leider seit Juli 2013 ausgemustert ist und vom Eurofighter abgelöst wurde. Ich werde mich immer gerne an die Smokey Lady erinnern und ihre dunklen Rauchfahnen am Himmel vermissen.

Hans-Joachim Hockl

Publiziert am 17. März 2014

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