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Bell UH–1D Huey

von Ralf Helgert (1:35 Dragon)

Bell UH–1D Huey

Das Original:

Dem Vietnamkrieg hat es der Hubschrauber Bell UH-1 zu „verdanken", dass es das meistgebaute westliche Fluggerät nach dem Zweiten Weltkrieg wurde.

Er leistete die Hauptarbeit beim schnellen Einsatz von Infanterie und einen großen Beitrag bei der Bekämpfung von Bodenzielen. Die Heeresflieger setzten die Huey für die Verlegung der sogenannten Luftkavallerie als Hauptstreitmacht für schnell durchzuführende Infanterieeinsätze aus der Luft ein.

Bell UH–1D Huey

Von Hubschraubern abgesetzte Bodentruppen wurden in problematischen Gebieten zur Aufklärung und Bekämpfung feindlicher Streitkräfte abgesetzt, und wenn das Gebiet, in dem sich die US Amerikaner aufhielten nicht gehalten werden konnte, wieder ausgeflogen. Der Einsatz gegen feindliche Kräfte in größtenteils unwegsamem Gelände bedeutete für die Hubschrauber und deren Besatzungen ein erhebliches Risiko. Mann musste so nahe wie möglich an die feindlichen Streitkräfte herangeflogen werden, was natürlich dazu führte, ein leichtes Ziel für die gegnerische Seite zu werden. Die Bell UH-1 konnte eine Reihe von Treffern leichter Waffen sowie Granatsplitter gut verkraften. Auch eventuelle unsanfte Landungen nahm einen die Huey nicht allzu übel. Die Soldaten mussten nach dem Anflug im Landegebiet innerhalb weniger Sekunden aus dem Hubschrauber heraus sein, damit dieser kein allzu leichtes Ziel für die feindlichen Bodentruppen abgeben konnte.

Bell UH–1D Huey

Ab 1963 wurde die gestreckte Version Bell UH-1D mit einem leistungsfähigeren Triebwerk T153 und Transportmöglichkeiten für 14 Soldaten oder sechs Verwundete auf Tragen in den Dienst gestellt. Die wichtigste Waffe des UH1-D bei der Bodenunterstützung war das Maschinengewehr M-60, das auf einer Schwenklafette an der Kabinentür montiert war und den beiden „Dorgunner" Soldaten ein gutes Schussfeld nach allen Seiten ermöglichte. Nach dem Ende des Vietnamkrieges ließen die US Streitkräfte unzählige Hubschrauber im Lande zurück oder warfen die auf den Flugzeugträgern stationierten Maschinen zugunsten der aufgenommenen Flüchtlinge einfach über Bord.

Bell UH–1D Huey

Das Hubschraubermodell:

Das Modell stammt von der Firma DRAGON und ist im Maßstab 1:35 gebaut.

Für das Cockpit liegen eine farbig bedruckte Ätzteilplatine sowie eine messingfarbige Ätzteileplatine für diverse Rumpf, Rotor und Kufen Detaillierung bei. Die Verglasung ist viel zu dick ausgefallen und sollte nach dem heutigen Stand der Technik besser herzustellen sein. An zwei externen Gießästen befindet sich eine komplette Besatzung in Form zweier Piloten und zwei Bordschützen.

Die Bauanleitung ist übersichtlich gestaltet, die Decals sind von guter Qualität. Es lassen sich sechs verschiedene Maschinen dekorieren. Bei den Decals gibt es allerdings einen Fehler, der aber leicht zu beheben ist. Die Pfeile mit der Beschriftung „Danger" zeigen beide in die gleiche Richtung. Was aber beim Anbringen am Rumpfende auf der rechten Seite nicht korrekt wiedergegeben wäre. Schließlich sollen beide Pfeile vor dem Rotor am Heck warnen.

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Bell UH–1D Huey

 

Die Passgenauigkeit der beiden Rumpfhälften ist nicht sehr gut, was zu dem Einsatz von Spachtelmasse führte. Insgesamt gesehen ist die Qualität der Teile bis auf wenige Gussgrate aber gut.

Auf sehr vielen Bildern sieht man bei den Hueys ein offenes Seitenfenster. Deshalb teilte ich eines der beiden Glasteile, sodass es nach einem offenen Fenster aussieht. Aber Vorsicht beim Sägen ist geboten, damit es nicht wie bei mir zu einem feinen Sprung im Klarsichtteil kommt.

Beim Einbauen der Sitze nebst Piloten und der geätzten Sitzgurte sollte man sich viel Zeit lassen. Eigentlich bräuchte es vier bis fünf Hände gleichzeitig, damit die beiden Sitze inklusive der Figuren und Gurte in die richtigen Positionen kommen. Die beiden seitlichen „Metallplatten" an den Sitzen wurden ein wenig gekürzt, sie sind eindeutig zu hoch, sodass ein seitlicher Blick für die Piloten kaum möglich wäre.

Bell UH–1D Huey

Bei der Bewaffnung der beiden Bordschützen gibt es unterschiedliche Meinungen. Einerseits sollen sich auf beiden Seiten nur Maschinengewehre auf befestigten Lafetten befunden haben, andererseits sieht man in Dokumentationen und auf Bildern eine unterschiedliche Bestückung der Waffen. Ich entschied mich für letztere Version, auch weil dem Bausatz nur für eine Seite die Lafette beiliegt.

Dank dem wertvollen Tipp meines Modellbaushop Händlers fand ich die Lösung zum Färben der beiden Oberlichtfenster. Er meinte mit wenig Farbe und glänzendem Klarlack müsste man die Fenster einfärben können. Nach dem Probieren an einem Versuchsteil war ich überrascht wie gut das funktioniert. Bemalt wurde meine Bell nur mit Revell Aquacolor Farben. Die Nassschiebebilder legten sich mit etwas Weichmacher problemlos an das Modell an.

Bell UH–1D Huey

Die Figuren:

Da ich meine Huey in einem Diorama unterbringen wollte lag es nahe, einige Figuren zur Belebung der Szene einzubringen. Die Figuren und anderes Equipment stammen von verschiedenen Firmen. Die Figuren von Verlinden fallen etwas größer als die der anderen Firmen aus. Die Detaillierung ist bei allen sehr gut, auch liegt etliches Zubehör jeder einzelnen Figur bei. Für mich war das Bemalen der Figuren eine Premiere. Sicherlich könnte das eine oder andere Detail besser hervorgehoben werden, aber ich bin mit dem Resultat durchaus zufrieden. Auch diese Figuren wurden nur mit Revell Aqua-Color Farben bemalt. Die Figuren sind alle mit Ausnahme der Hubschrauberbesatzung aus Resin.

Bell UH–1D Huey

Das Diorama:

Das Diorama besteht aus zwei Deko Steckschwämmen je 15x9x5 cm Stärke. Diese wurden vor dem Zusammenkleben grob für die spätere Geländeform zugeschnitten. Nach dem Aushärten des Klebers wurde mit Fertigspachtel aus dem Baumarkt die Geländestruktur aufmodelliert. Noch vor dem Abbinden der Masse wurden die Steine in das Gelände gedrückt. Nach einem Tag Aushärtezeit wurde ein Zweikomponentenkleber dünn in dem späteren Bachbett aufgepinselt. 24 Stunden später kam nun das Acryl-Gel zum Einsatz.

Bell UH–1D Huey

Mit Pinsel und Modelliereisen wurde das Gel Bach abwärts in Form gebracht. Durch das durchsichtige Gel scheint nun leicht grünlich der Zweikomponentenkleber durch. Wiederum nach einem Tag Aushärtezeit wurde nun mit Wasserfarben die für Vietnam typische rötliche Erde gemalt. Danach wurde grüne Streu auf den nun festen Boden aufgebracht. Die restliche Begrünung fand sich aus unterschiedlichen Dekorationsartikeln zusammen.

Das fertige Diorama steht auf einem aus Mahagoniholz gefertigten Sockel. Die endgültige Größe des Dioramas ohne Holzsockel beträgt 33x22x6 cm.

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Bell UH–1D Huey

 

Ralf Helgert

Publiziert am 26. Februar 2014

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