Sikorsky HH-60H Rescue HawkFliegender Kampfrettervon Alexander Jost (1:48 Skunk Models)Das Original:
Der Sikorsky HH-60 Rescue Hawk entstammt der Seahawk Reihe, diese wiederum ist die maritime Version der S-70 Familie und wurde auf Basis des UH-60A Blackhawk der US Army entwickelt. Der Rescue-/Seahawk ist diesem im Grunde ähnlich, hat aber drei markante äußere Unterschiede, damit der Hubschrauber platzsparend an Deck von Kriegsschiffen untergebracht werden kann:
Die ersten Seahawks wurden 1984 in die US-Navy eingeführt, wo bis heute fünf Varianten betrieben werden: SH-60B/ SH-60F und MH-60R (Hubschrauber zur U-Boot-Kriegsführung), MH-60S Mehrzweckhubschrauber (mit hinten liegendem Spornrad wie beim Blackhawk) und HH-60H Rescue Hawk, der als Plattform für Rettungs- und Spezialoperationen dient. Der HH-60H ist eine verbesserte Version des SH-60F und wurde dazu mit einer Vielzahl von Sensoren und Avionik zur Zielauffassung, -bekämpfung und Selbstschutz ausgestattet. Er kann bis zu vier Hellfire-Raketen tragen und mit zwei Maschinengewehren, die aus dem Laderaum bedient werden, ausgestattet werden. (nach Angaben von cybermodeller.com) Das Modell:
Der Bausatz stammt von Skunkmodels (No. 48011) und basiert auf dem Italeri-Kit. Das preiswerte Päckchen beinhaltet neben dem Italeri-Grundbausatz eines Seahawks einige weitere Teile für die Erstellung eines HH-60H (Zusatztanks, Rumpfausleger, Kamera-/ Sensorplattform am Bug, Antennen, Störbehälter etc.), einschließlich farbiger Fotoätzteile von Eduard und einer netten Dioramaplatte eines Trägerdecksausschnittes aus geprägtem Karton. Der Bau:
Die Misere bei guten Referenzbildern (siehe Quellenverzeichnis unten...) ist, dass sie jeden Bausatz deklassieren können, so auch diesen hier. Denn den Kit kann man, trotz der gut gemeinten, beiliegenden variantenspezifischen Extrateile, guten Gewissens als „rudimentär“ bezeichnen. Der Scratchaufwand, den man beispielsweise zum Herstellen einer korrekten Laderaum- und Cockpitausstattung und zur Darstellung der Gatling-Guns, die dem Bausatz leider nicht beiliegen, hätte aufwenden müssen, erschien mir nicht verhältnismäßig für ein "Zwischendurch"-Projekt. Ich beließ den Innenraum also ohne Extras, schloss die Türen und Schiebefenster komplett und dunkelte den Laderaum mit schwarzer Farbe ab, so dass man dort keine Details vermissen würde, weil man von außen eh nichts sieht.
Stattdessen wollte ich mich auf die sichtbaren Details der Außenseiten des Helis beschränken. Und da gab es einiges zu tun. Auf der Backbord- und Steuerbordseite der Italeri-Rumpfschalen müssen zusätzliche Lufthutzen eingeschnitten werden bzw. die APU-Öffnung (links) ein Panel weiter nach vorne verlegt und mit dem Auslassrohr ergänzt werden. Die aus Plastik dargestellten Schutzkäfige für die Mechanik am Heckausleger sollte man aus dem Rumpf ausschneiden und mit dünnem Meshwire (zurechtgeschnittene Ätzteile von ABER) ersetzen. Natürlich sind auch wieder mal die Rotoren dran. Während am Heckrotor nur insgesamt acht Kabel angeklebt wurden, müssen beim Hauptrotor je „Latte“ etwa sechs Kabel ihren Platz finden. Das Ganze wirkt etwas "unaufgeräumter" als der Rotorkopf z.B. beim Ah-64 Apache, weil die Kabel und Leitungen scheinbar diffus aus allen möglichen Richtungen kommen, gebündelt werden und dann irgendwo hin wieder verschwinden.
Darüber hinaus habe ich von den Statikentladern am Leitwerk bis hin zu den Verstärkungsblechen der Rumpfseiten und dortigen Zugangsklappen, Auslegerstützen der Triebwserksgondeln, Verzurrhaken und Bohrungen für die winzigen Sichtfenster (links hinten), Scharniere für den Heckausleger, "Kabelschneider",... vieles, was ich auf Originalbildern erkennen konnte, „scratch" am Rumpf ergänzt. Und auch der Bereich unter dem Rumpf kam im Scratchbau nicht zu kurz: Tunnel für die Landescheinwerfer, Antennen, Abweiserfinnen, Verschlussdeckel fanden ihren Platz. Die Lackierung:
Bei dem von mir dargestellten HH-60H Rescue Hawk handelt es sich um eine der beiden Decalversionen des Bausatzes, die „schwarze 5“, No. 163786, HS-14 „Chargers“, NF/5, die im Jahr 2009 auf dem Flugzeugträger „USS George Washington“ stationiert war. Die Maschine trägt, wie die meisten ihrer Schwestern bei der Navy, Light Ghost Gray 36375 über alles. Ich lackierte das Modell mit einer Mischung aus vier Teilen Revell Hellgrau 374, fünf Teilen Revell Weiß 301 und einem Teil Revell Blau 50. Zuvor hatte ich die Panellines mit schwarzer Acrylfarbe vorschattiert. Der helle Unterrumpf wurde Light Gray FS 36495 gesprüht (Model Master 1732). Ich modulierte die Farben vor und nach dem Aufbringen der - exzellent zu verarbeitenden, klebestarken - Decals, indem ich verschiedene Nuancen der Basisfarbtöne mit Airbrush oder als Pinseltupfen auf einzelne Panels auftrug, damit das langweilige „Einheitsgrau“ etwas aufgelockert wurde. Ein Washing mit Ölfarben schloss die Farbgebung des Modells ab.
Die Außenbereiche wurden mit Plastikstreifen, Draht und gewalztem und benietetem Alublech scratch detailliert.
Fazit:
Wer einen schnellen Modellbau-Bastelspaß „out of the box“ haben möchte, der sollte nicht auf gestochen scharfe Fotos des Originalvorbildes blicken. Sonst ist es um das „mal eben so...“ Projekt geschehen... Quellenverzeichnis:
September 2014 Alexander Jost Publiziert am 02. Oktober 2014 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |