Saab A 32A Lansenvon Andreas Hermanns (1:48 Tarangus)Das OriginalBei der A Version der Saab 32 Lansen (schwedisch für Lanze) handelt es sich um einen einstrahligen, zweisitzigen Allwetter-Jagdbomber, der zu Beginn der 1950er Jahre als Nachfolger für die Saab 18 konzipiert wurde. Das Angriffsflugzeug war mit vier 20mm Bofors m/49 Kanonen zu je 180 Schuss bewaffnet und konnte zusätzlich Raketen (etwa die Anti-Schiffs Rakete RB04C) und Bomben mitführen. Ebenso war die A32A dafür vorgesehen nukleare (Schweden führte in den Jahren zwischen 1950 bis 1960 ein aktives Nuklearwaffenprogramm durch) Sprengköpfe und chemische Waffen zu transportieren. Diese Waffen wurden jedoch niemals realisiert. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von Mach 0,9 erreichte die Lansen annähernd Schallgeschwindigkeit. Wegen ihrer Handlichkeit, der guten Wartbarkeit und der Zielgenauigkeit erwarb sich das System 32 einen guten Ruf und war bei den Piloten sehr beliebt. Die Saab Lansen war bei der schwedischen Luftwaffe noch bis 1997 im aktiven Dienst. Während dieser langen Dienstzeit diente die Saab als Allwetter- und Nachtjäger (B-Version), als Aufklärer (C-Version) und als Zielschlepper. Das ModellAufgrund meines Faibles für schwedische Flugzeugmuster orderte ich bei meinem Lieblingshändler die Neuerscheinung der Saab Lansen vom schwedischen Kleinserien-Hersteller Tarangus. Nun ja, mit einem Preis von über 70 EUR nicht gerade ein Schnäppchen. Der prüfende Blick in die Verpackung offenbarte zudem eine recht überschaubare Anzahl an Bauteilen mit "enorm" dicken Angussstellen und ungünstig platzierten Auswurfmarken. Also nicht gerade das, was man von einem heutigen, modernen Bausatz in dieser Preisklasse erwartet. Aber was ist das Leben ohne Herausforderungen? Nachdem ich meinen "inneren Schweinehund" überwunden hatte, nahm ich mich schließlich dieser Herausforderung an. Doch so schlimm wie befürchtet erwies sich der Bausatz letztendlich nicht. O.k. die Schleifarbeit ist nicht zu unterschätzen; die Passgenauigkeit der einzelnen Teile war jedoch in Ordnung. Auch die Lackierung gestaltete sich aufgrund des einfarbigen Tarnschemas recht einfach. Von den zwei möglichen Markierungsvarianten entschied ich mich für eine Saab Lansen des JaboG F15 in Söderhamn. Diese Variante stellt eine Maschine dar, wie sie mutmaßlich beim Herbstmanöver 1968 geflogen wurde. Das Aufbringen der Decals war ebenfalls problemlos. Aufgrund der Dicke musste man zwar etwas mehr Weichmacher einsetzen, dennoch ließen sie sich problemlos anlegen. Insgesamt gesehen ist das Modell aufgrund seiner Schlichtheit und dem sehr hohen Preis sicherlich nicht der spektakulärste Bausatz. Aber - wie bei den frühen schwedischen Autos - solide und vom Erscheinungsbild außergewöhnlich. Kurz gesagt: die beste Ergänzung für meine "Schweden-Sammlung".
Andreas Hermanns Publiziert am 23. Oktober 2013 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |