Gloster Meteor F.8"Halestorm" - der MiG-Killervon Michael Götz (1:48 Classic Airframes)Hier möchte ich nun endlich meine Gloster Metoer F.8 von Classic Airframes vorstellen. Der Bausatz wurde hier schon durch meinen Freund und FF-Kollegen Christoph Erkens vorgestellt, schaut einfach mal in die Kit-Ecke. Nun aber erst mal was zur Geschichte der Maschine. Die ersten Meteors flogen schon im 2. Weltkrieg, um die deutschen V-1 Flugbomben abzufangen, bevor sie in den Städten aufschlugen. Die ersten Meteors hatten als Antrieb noch die Rolls Royce Nene Triebwerke, die auch später in Lizenz in Russland hergestellt wurden, um später die MiG-15 mit anzutreiben. Die Meteor basierte auf dem ersten englischen Düsenjäger, der Gloster E28/89 Pionier, wobei das Triebwerk von Frank Whittle entworfen wurde. Die Gloster Meteor F.8 wurde aber bereits von den Rolls Royce Derwent Triebwerken angetrieben und hatte einen Bewaffnung aus 4x 20mm Hispano Kanonen. Die Meteor F.8 nahm am Korea Krieg teil und wurde dort als Jagdbomber eingesetzt, jedoch war sie der MiG-15 im Luftkampf total unterlegen, da die MiG-15 mal gerade halb so groß und schwer war wie die Meteor. Das Schubverhältnis und die Wendigkeit der MiG-15 waren einfach klasse, so dass nur die F-86 ihr wirklich gefährlich werden konnte. Die hier gezeigte Maschine wurde von Sgt. George Hale bei der 77 Squadron der RAAF geflogen und trug den Namen "Halestorm". Sgt. George Hale schoss im Korea Krieg zwei MiG-15 ab und die Maschine bekam den Beinamen "Mig Killer". Wie es zu den Abschüssen kam erläutere ich jetzt hier: Am 27. März 1953 flogen er und seine Geschwader-Kollegen wieder einen Einsatz gegen feindliche Bodenziele. Mit dabei war eine RF-80, um nach dem Angriff sofort Bilder von den Schäden zu machen. Plötzlich wurde die Gruppe von ein paar MiGs angegriffen, eine der MiGs setzte sich direkt hinter die vollkommen wehrlose RF-80 und versuchte sie abzuschießen. Dies bemerkte aber auch Sgt. George Hale und setzte sich hinter die MiG und schoss sie mit zwei seiner ungelenkten Raketen ab. In der Zwischenzeit versuchte sich eine andere MiG hinter die Meteor von Hale zu setzten, aber aufgrund der hohen Annäherungsgeschwindigkeit musste die MiG ihre Bremsklappen ausfahren, um ihr Tempo zu reduzieren. Sgt. Hale bemerkte die MiG früh genug und fuhr ebenfalls seine Bremsklappen aus, um seine Meteor noch langsamer zu machen. Die Rechnung ging auf und die MiG schoss mit noch zu hohem Tempo an Hales Maschine vorbei genau vor die 4x 20mm Kanonen der Meteor. Ein kurzer Feuerstoß und die zweite MiG war abgeschossen. Der Einsatz war damit beendet und die Meteor bekam zwei MiG Abschussmarkierungen an die Seite lackiert. Kurz nach dem Einsatz wurde der Name "Mig Killer" in den Schmauch der Kanonen geschrieben. Damit endet der geschichtliche Teil und wir kommen nun zum Modell. Endlich brachte Classic Airframes die Meteor F.8 early und late auf den Markt. Die Teile sind im Short-Run Verfahren hergestellt und von guter Qualität, die Details werden durch Resinteile dargestellt. Die Passgenaugikeit der Teile kann man als sehr gut bezeichnen, nur an ein paar Stellen muss man etwas spachteln und schleifen. Wenn man die Fahrwerkschächte einkleben möchte, so muss am Flügel und am Schacht doch einiges an Material entfernt werden, ebenso an den Innenwänden vom Rumpf, wo später das Cockpit eingesetzt wird. Da die Plastikteile doch recht dick sind, kann man ruhig etwas gröber an die Sache ran gehen. Die Resinteile sind von guter Qualität und werden hauptsächlich im Cockpit verwendet. Das einzige, das mir nicht gefallen hat, war das schlechte Instrumentenbrett sowie das Fehlen einer Abdeckung über dem Brett sowie das Fehlen eines Gunsights. Diese Teile mussten dann selber hergestellt werden, was aber doch recht zügig von der Hand ging. Der Radiokompass auf dem Rumpfrücken muss bei der F.8 early transparent sein. Leider ist das Bausatzteil aus Plastik. Daher wurde er aus Klarsichteilen neu angefertigt. Leider liegen dem Kit nur zwei Zusatztanks bei, wobei ein Satz ungelenkter Raketen einen nette Zugabe wäre. Das Fahrwerk ist sehr gut gemacht und auch recht stabil, um später den nicht gerade leichten Vogel ohne Abknicken der Beine zu halten. In die Nase oder besser hinter dem Cockpit sollte man laut der Anleitung 60g Ballast unterbringen. Aber aus meiner Erfahrung heraus sollte man immer etwas mehr hinein tun als nötig, ca. 90g sichern erst einen Stand auf dem Bugfahrwerk. Die 60g wären wohl zu wenig gewesen. Die Läufe der Kanonen wurden aufgebohrt und die Leitwerke mit Stiften versehen, da dort sonst keine Führung der Teile vorgesehen war. Die Stifte sichern auch eine vernünftige Verklebung der Höhenruder, denn ohne wäre es doch etwas labil. Nach dem Bau wurde die Maschine weiter bearbeitet und mit Spritzfüller, der später noch glatt geschliffen wurde, auf das Lackieren vorbereitet. Als Farbe nahm ich eine Mischung aus Revell 99 mit Revell 90 und Modell Master Metalizer 1401 Alu, die Mischung stinkt furchtbar bringt aber ein sehr schönes Ergebnis nach dem Spritzen. Da die Meteor alle in Aluminium lackiert waren, um Rost erst gar keine Chance zu lassen, konnte also auf ein Naturmetall-Finish verzichtet werden. Nach der Lackierung wurden mit der Airbrush die ersten Alterungsspuren aufgebracht, danach wurde der ganze Flieger mit einem Pastellkreide-Spüli-Wasser Gemisch behandelt, um die Gravuren zu betonen und um die Verschmutzung der Maschine realistisch darzustellen. Zum Einsatz kamen Farben von Revell, Humbrol, Model Master, X-tra Color und Gunze. Nachdem die erste Alterung drauf war konnte es an die Anbringung der Decals gehen, diese wurden von Microscale hergestellt und waren leider nicht so leicht zu verarbeiten. Leider löste sich die blaue Farbe der Kokarden durch den Einsatz von Mr Mark Softer an, was doch sehr ärgerlich war. Mit der Schlussalterung konnte dieser Fehler jedoch kaschiert werden. Nach einer Schicht Mattklarlack war die Meteor F.8 nun fertig und ich brauchte nur eine Woche zum Bau und Lackieren. Ok, ich hatte Urlaub und konnte so ca. acht Stunden und mehr pro Tag an dem Modell arbeiten! Einen ausführlichen Baubericht findet ihr im Flugzeugforum unter Bauberichte online. Wer fragen hat, der kann mich unter infoWW78 at web punkt de anschreiben. Der Bau dieses Modells hat mir sehr viel Spaß gemacht, auch wegen der sehr guten Qualität von Classic Airframes. Aber er ist nicht für den Anfänger gedacht, da man schon einige Erfahrung braucht, um ein Short-Run Modell zu bauen. Wer noch eine haben möchte, der sollte sich beeilen, da der Kit limitiert ist! Michael Götz Publiziert am 28. Februar 2005 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |