Dassault Mirage F1CGAegean Defender, 1975-2003von Georgios Efthymiadis (1:48 Italeri)Modell EinführungEingefleischte Modellerbauer kennen bereits dieses Modell von Italeri allzu gut, denn seine Wurzeln stammen eigentlich von ESCI! Italeri hat es wiederaufgelegt, mit diversen kleinen Zusatzspritzlingen und Abziehbildervarianten. Sein Alter kann das Modell bzw. die Spritzgussform nicht verstecken. Leichter Formenversatz und Gravuren, die mit der Produktionszeit nach und nach nachgelassen haben sind inbegriffen. Und ganz zu schweigen von den zahlreichen kleinen netten Details, die durch Eigeninitiative selbst zu gestalten sind. Ich finde es sehr schade, dass sich bis zum heutigen Zeitpunkt kein Hersteller darum gekümmert hat, einen neuen vernünftigen Bausatz der Mirage F-1C herauszubringen. Relativ neu ist jedoch die ebenfalls in 1:48 von Kitty Hawk erschienene B Variante. Wollen wir hoffen, dass die C Variante auch mal neu erscheint. ZurüstteileDiesmal sollte es etwas Besonderes für mich werden! Dazu habe ich einige Stunden mit dem originalen Vorbild verbracht um anhand von diversen und zahlreichen Fotos, Zeichnungen und unzähligen Notizen das Modell so nah wie nur möglich ans Original zu bringen. Verfeinerungsbedürftig sind zunächst die groben Stellen, wie z.B. das spartanische Cockpit, in dem nur wenige Details aufzufinden sind. Hinzu kamen noch neue Triebwerkslufteinläufe und eine neue Schubdüse. Zunächst das Cockpitset von PavlaEs kommt dem Original wie ich finde sehr nah, und ist mit netten ausgeprägten Details bestückt. Die Passgenauigkeit ist allerdings nicht ganz ohne... hier und da muss man es halt anpassen. Für meine Zwecke musste auch ein anderer Schleudersitz eingebaut werden, da die hellenischen Mirages einen anderen Martin Baker hatten. Die Pavla TriebwerkslufteinläufeIm Nachhinein eine sinnvolle Investition... Die Problematik lag hier bei den Bausatzteilen. Der nicht so ganz korrekte Lufteinlaufkegel und das fehlende ovale Auge, sowie Erkennungsscheinwerfer an Backbord. Hinzu gab's zwei korrekte Lufthutzen für das Seitenleitwerk. Das Triebwerk von AMLGanz okay, aber auch das wurde etwas verfeinert. Und zwar wurden die Zugstangen für die verstellbare Schubdüse und beim Brennkanal nachgebildet. Weiterhin wurde eine neue Wellenstruktur aus Aluminiumplättchen gefertigt. Für die Anpassung muss man nur ordentlich das hintere Ende aufrubbeln und die neue Turbine dann stramm anpassen. Außendetails und Korrekturen am BausatzNun, hier müssen leider einige Bastelstunden investiert werden, es geht nicht anders. Das größte Manko bei der Sache sind, wie ich finde, die beiden Bordkanonen. Eine lächerliche Ausführung und ohne annehmbaren Details. Anfangs hatte ich meine Probleme damit und sagte mir das geht nun wirklich nicht, da muss was gemacht werden. Also akzeptierte ich meinen Entschluss und fing langsam an zunächst eine Vertiefung an den betroffenen Stellen zu fabrizieren, damit auch die neue Gestaltung der Defas Platz hatte. Umso mehr ich daran arbeitete, umso klarer wurde auch die Neugestaltung. Desweiteren wurde/n Start- und Landescheinwerfer, sämtliche Positionslichter, Antennen und Fühler neu gestaltet. Die GravurenDas war auch ein hartes Stück Arbeit, vor allem unterhalb des Rumpfes. Tragflächen und Stabilisatoren wurden von der Prozedur auch nicht verschont. Einige Gravuren waren kaum wahrnehmbar und mussten nachgraviert werden, manche wurden geschlossen, und andere wurden zusätzlich neu eingraviert. FarbgebungKlare Sache für mich, die Mirage muss einen Veteranen abgeben. Ohne hierbei exzentrisch zu werden... einen gewissen Scharm sollte die Mirage besitzen. Durch den ständigen Flugbetrieb über die Ägäis waren die Maschinen arg verschmutzt, und die salzhaltige Luft ist aggressiv genug, um Farbe und Metall zu strapazieren. Als Orientierung diente zwar FS 35164 Intermediate Blue(Hum 144), die Nuance entspricht aber nicht dem Original aus Frankreich. In den Anfängen wurde dieses Mittelblau als Mirage Blue bezeichnet, und wurde zunächst nur bei der Armée de l‘Air eingesetzt. Eigentlich handelt sich hierbei um kein spezifisches Blau, sondern vielmehr um ein Spekulatives das nur etwas Würze benötigt. Modellbaukollegen aus der hellenische Scene gehen sogar einen Schritt weiter und bezeichnen diese Farbgebung nun mehr als Aegean Blue! Wahrscheinlich weil die Farbe perfekt zu der Ägäis passt. Nach einigen Mixturen wurde mit Hum 157 (Azurblau) das Modell lackiert, wobei die Abstufung durch die Zugabe von etwa 30% Mattweiß eine wichtige Rolle spielt. Für den unteren Bereich gab's auch eine leichte Mischung, und zwar sollte der Aluminiumanstrich nicht glänzen, sondern viel mehr matt wirken. Hierfür nahm ich Hum 56 (Aluminium) + etwa 20% hum 34 Mattweiß. Später kamen noch etwas leicht dunklere Metallschattierungen hinzu. AbziehbilderFür die Realisierung der hellenischen Mirage nutzte ich den Abziehbilderbogen von Icarus Productions # 48015, ein hervorragender Bogen von erstklassiger Qualität. Der Bogen bietet die Möglichkeit gleich zwei Mirages und nahezu alle Serienmaschinen zu gestalten. Ich hoffe die Mirage gefällt euch... habt alle weiterhin Spaß beim Basteln!
Georgios Efthymiadis Publiziert am 27. Juni 2013 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |