Dassault Mystère IVAEscadron de Chasse 3/2 "Alsace"von Frank Richter (1:72 Revell)
Das Modell stellt eine Mystère IVA des Escadron de Chasse 3/2 „Alsace“ dar. Sie nahm 1956 im Rahmen der Einsätze am Suez-Kanal Teil, wie man an den gelb schwarzen Streifen am Heck erkennen kann. Ihre Heimatbasis war die BA102 in Dijon und sie war von 1955-61 im Dienst. Die Kennung „2-SF“ wurde nur in der Anfangszeit verwendet, später trugen die Maschinen des 3/2 die Kennung „2-Gx“.
Als Grundlage für das gezeigte Modell diente der Bausatz von Revell, welcher ja bekanntlich eine Wiederauflage aus den Formen von Matchbox ist (der Bausatz von Azur ist während der Bauzeit erst erschienen). Über den Bausatz selbst braucht man glaube ich nicht viel zu sagen, das Einzige positive daran ist die relativ stimmige Grundform. Die Detaillierung ist praktisch nicht vorhanden, viele Teile sind derart einfach und stellenweise einfach nur plump ausgeführt, dass man um umfangreiche Eigenleistung nicht herum kommt. Gut, die Decals sind natürlich auch in Ordnung, zumindest wenn man gedenkt diese zu verwenden.
Die Arbeit beginnt bereits ganz vorne am Rumpf, genauer gesagt am Lufteinlauf. Hier wurde ein imitierter Einlaufkanal in Form eines abgesägten Zusatztanks aus der Restekiste nachgebildet sowie die Details am Mittelsteg ergänzt. Weiter geht’s im Cockpit, dieses wurde komplett aus Plastikplatten und –profilen neu aufgebaut. Das Instrumentenbrett und die Seitenkonsolen wurden nach einer Vorlage aus dem Flughandbuch erstellt mit hinterlegten Instrumenten-Decals aus dem Fundus. Die Cockpithaube wurde ebenfalls neu angefertigt, da das Bausatzteil nur einteilig ist und zudem noch der hintere, nicht verglaste Teil nicht mit angegossen ist (ist nur für eine geöffnete Haube wie hier relevant).
Die Kanonenmündungen und die zugehörigen Wülste dahinter mussten ebenfalls neu gemacht werden, da bei ersteren die Form nicht stimmt und letztere nur angedeutet sind. Unnötig zu erwähnen, dass der Bugradschacht komplett leer ist und zu allem Überfluss auch noch eine Klebenaht vorhanden ist. Auch hier wurde alles neu gemacht, inklusive dem Fahrwerk selbst, beim Bausatzteil ist „so was wie ein Rad“ mit angegossen und sieht dementsprechend aus. Die Restekiste hat’s mal wieder gerichtet. Selbiges gilt auch für die Hauptfahrwerke, also auch hier kompletter Neuaufbau. Die Räder stammen übrigens von einer SR-71, natürlich stark modifiziert. Die beiden kleinen Lufteinläufe am Heck wurden verschlossen – obwohl die Maschine mit einem Verdun-Triebwerk ausgestattet ist. Die Fotovorlage (Les Chasseurs Dassault - Ouragan, Mystère et Super Mystère, Docavia N°13) zeigte keine Hilfslufteinlässe, also habe ich mich daran orientiert.
Sämtliche, ursprünglich erhabene Gravuren wurden neu angelegt, vorhandene Sinkstellen beseitigt und die viel zu tiefen Gräben welche die Steuerflächen darstellen, etwas reduziert. Die beiden Secan 625 Tanks stammen von einer Super Etendard (Academy), die zugehörigen Pylone wurden aus Plastikmaterial hergestellt. Ja ja das liebe Makro ;)
Die Bemalung erfolgte mit ALCLAD II Farben unterschiedlichster Tönungen. Sämtliche farbig abgesetzten Bereiche (Suez Streifen, Walkways, Flügelspitzen und der rot-gelbe Blitz am Rumpf) sind auflackiert. Die Kokarden, einige der Wartungshinweise und die Schriftzüge am Bug stammen aus dem Bausatzbogen, die restlichen Decals sind selbst gedruckt.
Dass der Bau unwahrscheinlich viel Spaß gemacht hat kann ich jetzt wirklich nicht behaupten, bis zum Ende gab es nur zwei Möglichkeiten: fertigbauen, egal wie, oder Mülltonne, dementsprechend ist das fertige Ergebnis nicht ganz perfekt (es ist nicht "Alles im Lot"). Dafür musste einfach zu viel herumgeschnitzt und –geschliffen werden. Zu allem Überfluss erschien zwischenzeitlich ein zeitgemäßerer Bausatz der Mystère IVA von Azur, ein Umstand der meiner Motivation nicht gerade zuträglich war… Frank Richter, Publiziert am 30. Mai 2013 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |