The Firefightervon Christian Groth (1:87 Revell)Es handelt sich für mich um ein ganz besonderes Modell, denn ich besitze diesen Bausatz seit 1981. Ich habe ihn seinerzeit von meinen Eltern als Geschenk bekommen, aber nie angefangen, weil ich damals andere Modelle in Arbeit hatte und danach kam irgendwann die Phase, in der Schiffe bauen ziemlich uncool war. Trotzdem ist der Bausatz nie weggekommen und lag seit meinem Auszug bei meinen Eltern bei mir im Keller. Vor zwei Jahren habe ich mich dann entschlossen, den Bausatz anzufangen. Da ich meine Bausätze fast nie in einem Stück baue und zwischendurch gerne mal andere Dinge anfange, hat sich die Fertigstellung bis heute verzögert, aber nun ist es soweit. Der Bausatz ist natürlich uralt, auf meinem ist die Gravur 1979 eingeprägt. Entsprechend ist die Qualität, die Teile sind durchweg vergratet, passen nicht wirklich haargenau und erfordern viel Schleifarbeiten. Besonders die Einpassung des Decks hat endlos Spachtelmasse verschlungen. Dafür besticht der Bausatz durch eine schöne Detaillierung und eine ordentliche Größe, bei der man viele Teile selbst bauen kann, ohne ein Mikroskop zu benötigen. Ätzteile sind natürlich nicht zu bekommen, aber ich habe z.B. die Handläufe aus Messingdraht gebaut und die eigentlich nur aufgeprägten Schotten ausgeschnitten und durch selbst gebaute aus Sheet ersetzt. Dadurch sieht das Modell lebendiger aus. Die Löschkanonen sind sehr schön gemacht, man kann sogar die Rohre drehen. Zunächst wirken die Löschkanonen riesig und völlig überdimensioniert, allerdings zeigen Bilder des Originals ebenfalls gigantische Löschkanonen. Man fragt sich, welche Riesen da an Bord den Dienst versehen. Am besten finde ich den Gittermast, der klappbar ist und sogar auf halber Höhe dank einer kleinen Ratsche sicher hält. Da hat Revell viel Liebe zum Detail bewiesen. Ansonsten habe ich den Bausatz nicht groß verändert, hier und da mal Kleinigkeiten an den Masten und den Scheinwerfern. Ich habe für das Schiff rund 60 Stunden, verteilt auf gut zwei Jahre, gebraucht. In dieser Zeit kamen immer wieder tolle Erinnerungen an früher hoch und alleine deshalb war der Bau ein echtes Erlebnis. Leider hat sich der Bausatz mittlerweile sehr rar gemacht, aber im Internet ist er immer mal wieder zu finden. Bei ebay habe ich immer mal welche beobachtet, die am Ende für rund 30 bis 40 Euro weggingen. Ein ordentlicher Preis, wenn man bedenkt, dass es sich hier um einen nicht alltäglichen Bausatz handelt, der in jeder Sammlung sicherlich eine Besonderheit ist. Dazu gibt es ordentlich Bauspaß und Nostalgiefeeling und daher kann ich den Bausatz nur empfehlen, wenn er einmal zu haben ist.
Christian Groth Publiziert am 11. Februar 2013 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |