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Junkers Ju 88 A-5

von Enrico Friedel-Treptow (1:72 Airfix)

Junkers Ju 88 A-5

Geschichte

Am 6. April 1941 begann der Balkanfeldzug (Unternehmen Marita) der deutschen Streitkräfte gegen Jugoslawien und Griechenland. Er endete mit der Kapitulation der jugoslawischen Streitkräfte am 17. April und der griechischen Truppen am 21. April. Die II. und III. Gruppe des Lehrgeschwaders 1 nahmen an diesem Feldzug teil. Dazu verlegten beide Gruppen ihren Standort am 5. April von Catania nach Grottaglie. Den ersten Einsatz hatten die Maschinen der II. Gruppe am 6. April. Zwischen 10.30 Uhr und 13.05 Uhr bombardierten sie den Flugplatz Podgoritza. Danach erfolgte die Rückverlegung nach Catania. Alle weiteren Einsätze erfolgten von dort aus.

Junkers Ju 88 A-5

Das Flugzeug

Die Junkers Ju88 A-5 mit der Kennung L1+GN der II.Gruppe 5. Staffel Lehrgeschwader 1 von 1941 war in mehrfacher Hinsicht ein „bunter Vogel". Zum einem taucht sie in den verschiedensten Publikationen und Decalangeboten auf, zum anderen war sie ja tatsächlich sehr farbenfroh: neben der normalen Splintertarnung RLM70/71 und RLM65 hellblauer Unterseite trug sie Gelb auf dem Seitenruder und auf dem vorderen Drittel der Motorverkleidung, das weiße Rumpfband für den Mittelmeerraum und rote Spinner für die Staffelzugehörigkeit. Von Tarnanstrich kann man da wohl nicht mehr sprechen. Dieser gelbe Anstrich war offensichtlich für die Operation Marita typisch. Die jugoslawische Luftwaffe verfügte unter anderem über Messerschmitt Bf109 E-3. Das Hoheitszeichen der königlichen jugoslawischen Luftwaffe beinhaltete ein Kreuz, was offensichtlich zu Verwechslungen führte. Um eine eindeutige Freund-Feind-Erkennung zu ermöglichen, wurden die Motorenverkleidungen der deutschen Bf109 gelb angestrichen, wie sie auch teilweise während der Luftschlacht um England bemalt waren. Diese Markierung hat sich wohl auch bei anderen Einheiten durchgesetzt, obwohl es bei der Ju88 keine Verwechslungsmöglichkeiten gab, da weder auf jugoslawischer noch griechischer Seite Ju88 flogen. So findet man diese Art der Kennung auch an Maschinen anderer Einheiten (z.B. 9K+DS 8./KG 51; 7A+XH 1.(F) Aufklärungsgruppe 121).

Junkers Ju 88 A-5

Das Modell

Die L1+GN entstand aus einem alten Airfix-Bausatz der Junkers Ju88 A-4 (siehe meine Bausatz-Besprechung). Die ETC-Träger und die Sturzflugbremsen stammen von Italeri, die Räder von Pavla. Die Bomben wurden dem Resin-Sortiment „WWII - German aircraft weapons II" von Italeri entnommen. Während die Qualität dieser Bomben nicht ganz überzeugen kann, sind die mitgelieferten Decals für die Bombenbeschriftung hervorragend. Da die Kabine der Airfix-Ju weder so richtig die Beulen des B-Standes der A-4-Version zeigt noch so glatt ist wie der B-Stand der A-5, habe ich versucht, das Kanzelhinterteil der A-5 von Zvezda einzupassen. Das gestaltete sich nicht ganz so einfach, weil das Zvezda-Teil etwa 2mm kürzer ist als die Airfix-Kabine. Hier musste also der Spalt verfüllt werden. Die fehlenden Fenster in der Bodenwanne stellte ich mit Micro Kristal Klear her. Gespritzt wurde wie immer mit den wasserlöslichen Revell-Farben. Abschließend erhielt die Maschine eine Versieglung mit Vallejo Model Air Klarlack matt.

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Junkers Ju 88 A-5

 

Quellen

  • John Weal; Junkers Ju88 Kampfgeschwader in North Africa and the Mediterranean; Osprey combat aircraft 75; 2009
  • Junkers Ju88 in action Part 1; squadron / signal publications; 1991
  • AIMS Decals, Early Ju88 Collection; AIMS 72-001, 2004
  • Tally Ho!, Junkers Ju88A-4/A-5 Afrika and Mediterranean
  • AirDOC, Junkers Ju88 - Part3; ADM 72/48011 (Schwestermaschine L1+MN)
  • Luftwaffe im Focus No.15, Luftfahrtverlag Start 2009
  • Peter Taghon; Die Geschichte des Lehrgeschwaders 1, Band 1, 1936 - 1942; VDM Heinz Nickel 2004

Enrico Friedel-Treptow

Publiziert am 14. Mai 2012

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