Mitsubishi A5M4 Typ 96 Claudevon Roland Sachsenhofer (1:32 Special Hobby)Die A5M4 kann als direkter Vorläufer der berühmten „Zero" angesehen werden, stammt sie doch aus derselben Rüstungsschmiede und wurde sie doch auch von Jiro Hirokoshi, dem Chef-Designer bei Mitsubishi, konzipiert. Stellt man das Jahr des Erstflugs -1935- in Rechnung, wird das fortschrittliche Layout dieses Jagdflugzeugs deutlich. Bei der A5M werden zum ersten Mal anstelle eines bespannten Gitterwerkrumpfs selbsttragende Metallschalen verwendet, anstelle verspannter Doppeldeckerflächen hielten zwei tief angesetzte Metalltragflügel das aerodynamische Profil sauber. Selbst das Cockpit wurde ursprünglich als geschlossene Kabine entworfen, sodass eigentlich nur das starre Fahrwerk als Relikt der überwundenen Jagdflugzeugtradition gelten kann. Das Muster bewährte sich im trägergestützten Einsatz von Beginn an; mehrere Varianten erschienen, die sich unter anderem in der Form der Cockpitverglasung und des Antriebs unterschieden. Von der letzten Version A5M4 wurden noch einmal 780 Maschinen gebaut, darunter auch doppelsitzige Trainer unter der Bezeichnung A5M4-K. Durch ihre überlegenen Flugleistungen dominierte die A5M4 nicht nur die meisten Luftkämpfe über China, sondern blieb auch im ersten Jahr des Pazifikkriegs im Einsatz, wo ihr von den Alliierten der Codename „Claude" zugewiesen wurde. Während der kommenden Jahre wurden die verbliebenen Maschinen als Trainer eingesetzt und gegen Ende auch im Kamikaze-Einsatz aufgebraucht. Heute ist keine einzige dieser für die japanische Marinefliegerei so wichtigen Maschinen mehr erhalten. Special Hobby packt eine gewohnte und bewährte Mischung in den Karton: zum einen findet man Plastikteile für ein komplettes Modell, die ihre Short Run-Herkunft nicht verleugnen können. Das bedeutet dicke Angüsse, grobe und etwas ungeschlachte Teile, keine Passstifte... sowie eine Bauanleitung, nach der man einige Teile selbst anfertigen muss. Zum anderen versüßen einem zwei üppige Ätzteilplatinen und hervorragend gegossene Resinteile für Cockpit und Motor den Zusammenbau. Ein für den Modellbauer interessantes Thema bei diesem Muster ist ja der oft zitierte Umstand, dass der auf die Alu-Oberfläche aufgebrachte Schutzlack unter UV Einfluss zu einem „goldenen" Farbton zu vergilben begann. Die Einschätzung der Wirkung geht von „nicht sichtbar" bis „eindeutig-deutlich" was wohl auch auf die Dauer und Intensität des Vergilbens zurück zu führen sein könnte. Ich wollte dieser Eigenheit dadurch gerecht werden, dass ich als Grundierung ein Gelbgrün aufgetragen habe. Meine Rechnung war nun, dass ein „zart" aufgetragenes Alclad „White Aluminum" diese Farbe durchdringen lassen würde und so diesen legendären Goldton ahnen ließe. Wichtig war mir, auf keinen Fall zu übertreiben -ich hänge eher der Fraktion an, die eine eventuelle Farbveränderung als minimal, vielleicht nur unter bestimmten Lichtverhältnissen wahrnehmbar annimmt. Meines Erachtens kann das Ergebnis unter diesem Titel laufen: ein Gelb- oder Goldton ist unter bestimmen Blickwinkeln beobachtbar (vor allem, wenn man weiß, was man sehen soll :o). Auf den Fotos wird der Unterschied am ehesten deutlich, wenn man sich die Fahrwerkbeine im Vergleich mit dem Rumpf ansieht, erstere haben eine schwarze Grundierung, zweitere sind mit Gelb unterlegt. Wer sich die Entwicklungen zur Farbgebung und die anderen Bauprozesse ansehen möchte, kann dies hier im Werkstattbereich des JAM Forums machen. Ich kann dieses Modell uneingeschränkt empfehlen, ob rein mit den Plastikteilen aufgebaut oder unter Verwendung aller mitgelieferter Materialien: am Ende kann man ein recht imposantes Modell dieses Meilensteins japanischer Luftfahrtentwicklung in Händen halten. Wie immer stehe ich für Anregungen und Fragen offen! Ro punkt sachsenhofer at gmx punkt at
Roland Sachsenhofer Publiziert am 09. Februar 2012 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |