Horten H IX/ Gotha Go 229 V7Nachtjagd mit schräger Musikvon Thomas Brückelt (1:72 PM Modell)Inspiriert von einer Reportage über die Go-229 (Horten IX) auf dem Sender N24 bestellte ich mir den recht einfachen Kit der Go-229 V7 von Pioneer Models. Da ich bereits die einsitzige A-Version vom selben Hersteller in meiner Sammlung habe, sollte nun der Doppelsitzer her. Wie bereits vom Einsitzer gewohnt, lässt der einfache Bausatz viel Freiraum für eigene Detaillierungen. So entstand zunächst der Ausbau des Cockpits. Seitenwände, Konsolen, Instrumentenbretter samt Abdeckungen, Visier und Steuerknüppel stellte ich selbst her. Sitze lagen bei. Um deren simple Erscheinung zu verstecken entschloss ich mich, Figuren darauf zu setzen. Ich formte vor einiger Zeit Pilotenfiguren ab, da es ja leider immer seltener der Fall ist, dass Figuren beiliegen. Dabei trennte ich die Gliedmaßen an sämtlichen Gelenken ab und verlängerte diese an meinen zerlegten Urmodellen. Davon stellte ich eine Silikonform her, die mit einem Schnellgießharz gefüllt wird. So habe ich nun Figuren-Bausätze, die sich problemlos an jedes Cockpit anpassen lassen. Zwar benötige ich viel Zeit, um die Figuren zu bauen, aber: Der Weg ist das Ziel in diesem Hobby! Während ich mit dem Cockpit beschäftigt war, kam mir noch die Idee, eine verlängerte Radarnase mit Antennen zu bauen und die Schlagkraft des fiktiven Nachtjägers mit „Schräger Musik" zu verstärken. Dabei handelte es sich um nach oben/vorne gerichtete Kanonen, die ausgelöst wurden, wenn der Jäger unter einem feindlichen Bomber flog. Dieses Waffensystem kam z.B. in Bf-110-Jägern zum Einsatz. Mit zehn Maschinenkanonen, die meine Go-229 erhielt, wäre das ein ganz schön heftiger Kugelhagel geworden. Da im hinteren Rumpfteil das Fahrwerk viel Platz einnimmt, habe ich Kanonen-Behälter auf den Rumpf gesetzt, die aus übrigen Teilen anderer Bausätze entstanden. Die zehn Läufe fertigte ich aus gezogenen Gießästen an, genauso wie die vier Mündungen der Kanonen, die aus der Flügelwurzel nach vorne hinaus ragen. Auch das Antennen-Geweih und das Staurohr baute ich aus gezogenen Gießästen. Für die Radarnase musste der vordere Teil eines übrig gebliebenen Zusatztanks herhalten. Als weitere Tuning-Maßnahme baute ich aus übrigen Zusatztanks die Schubrohre, die hinten aus den Öffnungen ragen. Die Detaillierung des PM-Kits ist hier doch recht trostlos... Da sich mein erstes Go-229-Modell mit ausgefahrenem Fahrwerk zeigt, sollte das neue fliegend präsentiert werden. Mein Display fertigte ich aus einer ABS-Platte und einem CFK-Stäbchen an. Im Rumpf durchdringt dieses die geschlossene Bug-Fahrwerksklappe und knapp darüber den „Fahrwerksschacht". Damit ist der Stab ausreichend geführt. Viel Nacharbeit verlangten die Lufteinläufe ab. Diese waren sehr dickwandig. Mit einem kleinen Fräser trug ich Material ab und bearbeitete die Bereiche mit Schleifpapier. Das fertig gebaute Modell erhielt einen dunklen Tarn-Anstrich mit Revellfarben, den ich aufpinselte. Decals aus anderen Bausätzen kamen hinzu und zum Schluss erhielt der Nurflügel-Jet einen seidenmatten Klarlacküberzug aus der Spraydose. Thomas Brückelt, Publiziert am 09. November 2011 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |