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Iljuschin Il-10 Beast

von Bill Retoff (1:72 KP)

Iljuschin Il-10 Beast

Hier meine Il-10 von KP. Sie wurde als eine Art „Modellbautherapie" gebaut, während ich mich im Januar 2011 von einer Rotatorenmanschettenoperation erholte.

Die KP Il-10 erschien zum ersten Mal in den späten 1970er oder frühen 1980er Jahren. Die Hauptteile sind recht gut, die Kleinteile jedoch teils undefiniert. Die Gesamtzahl der Teile, inklusive Bomben, Aufhängungen und dem tiefgefrorenen, mumifizierten Piloten, beträgt ca. 50, vielleicht weniger. Die Bauanleitung ist in Tschechisch und die Diagramme leicht zu lesen. Drei Decaloptionen bietet der Bausatz an: eine russische, eine nachkriegs-tschechoslowakische und eine nordkoreanische. Allerdings waren meine Decals stark verdruckt. Die Strukturlinien der Teile sind erhaben und sehr schön ausgeprägt. Daher versuchte ich während des Baus, sozusagen als eine Art Huldigung der Formenbauerfähigkeiten von KP, so viel wie möglich der erhabenen Strukturlinien zu erhalten.

Iljuschin Il-10 Beast

Der minimalen Inneneinrichtung - Hauptinstrumentenbrett, einteiliger Pilotensitz - spendierte ich zusätzlich einen Fußboden, Ruderpedale, Steuerknüppel, Gurtzeug und ein paar generische Instrumentierungen an den Seitenwänden, die ich aus dünnem Plastiksheet erstellte.

Mit etwas vorsichtigem Schleifen konnte eine wirklich gute Passung zwischen dem Rumpf und der gesamten Flügelsektion sowie zwischen Höhenleitwerk und Rumpf erreicht werden. Verspachtelt wurde nur hier und da mit etwas Sekundenkleber und ein paar Klecksen unverdünnter Enamel-Farbe.

Der einzige mühsame Aspekt des ganzen Baus war die Maskierung der dünnen und etwas brüchigen einteiligen Cockpithaube. Diese Aufgabe alleine dauerte um die vier Stunden...und verschleierte am Ende praktisch jedwedige Innendetaillierung.

Iljuschin Il-10 Beast

Alle Kanonenrohre wurden, nach etwas Üben, aus heißgezogenem Gussast hergestellt. Das Pitotrohr ist ein Stück Draht. Die kreisförmige Antenne auf dem Rumpfrücken nahe dem Seitenleitwerk wurde aus einem Plastikröhrchen geschnitten. Einige Il-10 hatten diese Antenne, andere nicht. Der Antennendraht besteht aus dünnem Nylonfaden, der, wie beim Vorbild, an einem etwas nach hinten gebogenen Antennenmast befestigt ist. Die Steuerbordseite der Frontkanzel benötigte eine mehrmalige Anwendung von Superscale Kristal Klear, bis sie fest am Rumpf saß.

Ich lackierte mein (Nato-Codename) "Beast" im sowjetischen Standardnachkriegsschema von Dunkelgrün über Mittelblau. Die Markierungen stammen aus meiner Restekiste und sollen eine russische Il-10 darstellen, wie sie im besetzten Deutschland kurz nach dem Krieg beobachtet wurde. Mein Referenzfoto hierzu fand ich im Squadron Publications Buch „The Il-2 Stormovik In Action", das einen interessanten Abschnitt zur Il-10 beinhaltet. Das Bild zeigt eine Reihe sehr sauberer und glänzender Il-10. Also versuchte ich mein Modell ebenso darzustellen. Die roten Sterne auf dem Rumpf sitzen ziemlich weit hinten und sind kleiner als der Stern auf dem Leitwerk, was auf dem Referenzfoto so zu sehen ist.

Iljuschin Il-10 Beast

Meine KP Il-10 wurde mit einer Schicht seidenmattem Klarlack versiegelt, was diesen sauberen Look unterstreicht.

Der Bau hat mir viel Spaß gemacht und war sehr entspannend. Er hat mich außerdem dazu verleitet, mein Lager nach weiteren KP Bausätzen für zukünftige Projekte zu durchsuchen.

Iljuschin Il-10 Beast

Bill Retoff

Publiziert am 24. Mai 2011

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