Mitsubishi Ki-109 Hiryuvon Roland Sachsenhofer (1:72 Hasegawa)Hasegawas Ki-109 hat meine Modellbauerfahrung in ein paar Richtungen erweitert: zum einen bot dieses Projekt wieder einmal Gelegenheit zum Ausflug in die von mir nur selten besuchte 1:72er Region, zum anderen war ein wenig Umbau und das Verwenden von Resin angesagt, zum dritten - last but not least - konnte ich eine mir neue Lackiervariante ausprobieren. Zum VorbildDie Ki-109 war als eine Übergangslösung auf dem Weg zu einem effektiven schweren Bomber-Jäger entworfen worden. Das Ausgangsmuster, der Bomber Ki-67 Hiryu, war während des Krieges schon für mehrere Spezialaufgaben modifiziert worden. Eine davon, der Bomberzerstörer Ki-109, ging in einer kleinen Serie in Produktion. Ursprünglich war ein paarweiser Einsatz dieses Bomberjägers geplant: eine Ki-109 würde die Radarausrüstung tragen, mit der die feindlichen Bomber ausgemacht werden konnten, eine zweite mit Suchlicht und einer 75mm Kanone ausgerüstet Ki-109 sollte als „Killer" folgend an das Ziel herangeführt werden, um dieses dann zu zerstören. Schlussendlich wurde dieses Konzept dann verworfen, die wenigen als Ki-109 gefertigten Maschinen wiesen nur mehr die großkalibrige Rohrwaffe auf und sollten allein auf die Jagd gehen. Insgesamt dürften nicht mehr als 24 Exemplare produziert worden sein; die ersten behielten noch die volle Defensivbewaffnung der Ki-67 bei. Unklar ist, ob die Ki-109 mit ihrer 75mm Kanone noch im scharfen Schuss eingesetzt wurde. Mein Modell zeigt eine der frühen Konversionen, die für den Tageinsatz vorgesehen waren, dementsprechend trägt sie noch die volle Abwehrbewaffnung der Ki-67. Als Einheit wird die 107. Armeegruppe angegeben. Zum ModellWie beim Original startet auch Hasegawas Ki-109 als Umbau einer Ki-67: die verglaste Bombernase wird durch ein massives Kunstharzteil ersetzt, die erforderlichen Umbaumaßnahmen halten sich im übersichtlichen Rahmen und lassen sich ohne großen Aufwand realisieren. In der Schachtel findet man entsprechende Verkleidungsteile, um eine der späteren Ki-109 bauen zu können, deren Rumpf- und Rückenwaffenstände entfielen und aerodynamisch verkleidet worden sind. Ein mitgeliefertes Weichmetallstäbchen, massiv und schon „pre-crashed" verbogen, sollte die 75mm Bewaffnung repräsentieren - dieses tauschte ich gegen eine medizinische Spritzennadel gleichen Durchmessers aus. Der bei den Tagjagdversionen aufgebrachten Mäandertarnung wollte ich dadurch gerecht werden, dass ich die grünfarbigen Streifen mit Maskol abgedeckt habe. Mir war zwar bewusst, dass relativ harte Kanten entstehen würden, wollte das Experiment aber trotzdem wagen. Die „Überwucherung" mit Maskol ergab in dieser Phase des Baues ein relativ spektakuläres Bild... Das Modell wurde noch mit den bei der Ki-67 recht prominenten Bremsschläuchen ergänzt, auch wanderten einige passende Ätzteile aus dem Fundus in das Cockpit - ansonsten kann man dieses Modell als „aus der Schachtel gebaut" bezeichnen. Wenn man die reale Ki-109 als Experimentalflugzeug bezeichnen kann, so gilt für mich auch bei diesem abwechslungsreichen Modellbauprojekt: ein Experiment... Wer Interesse an den Bauschritten hat, kann sich gerne hier am entsprechenden „Workbench"-Bericht im JAM-Forum informieren. Fragen und Anmerkungen bitte an: ro punkt sachsenhofer at gmx punkt at
Roland Sachsenhofer Publiziert am 16. April 2011 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |