Junkers Ju 88 A-5von Enrico Friedel-Treptow (1:72 Airfix)GeschichteAb dem 5. Juni 1941 wechselte der Stab des Lehrgeschwaders1 vom VIII. Fliegerkorps zum X. Fliegerkorps der deutschen Luftwaffe. Dieses hatte sich mittlerweile in Griechenland eingerichtet (der Stab war in Eleusis stationiert) und übernahm auf Befehl des Oberbefehlshabers der Luftwaffe offiziell die „Kampfführung gegen England im ostwärtigen Mittelmeerraum". Die Kennung des Flugzeugs L1+AA weist auf den Geschwaderkommodore hin, der zu diesem Zeitpunkt Oberst Friedrich-Karl Knust war. Das FlugzeugBei Techmod fand ich den Bemalungsplan und die Decals für die Junkers Ju 88 A-5 (nach anderen Quellen A-10) L1+AA. Mittlerweile fand ich in verschiedenen Quellen insgesamt fünf verschiedene Aufnahmen der Maschine (4 - 7). Interessant dabei ist, dass offensichtlich alle Bilder aus einer Serie stammen und zum gleichen Zeitpunkt entstanden sind. Das Bundesarchiv datiert die Fotos auf den 25. September 1941. Laut Einsatzprotokoll des Lehrgeschwaders1 fanden an diesem Tag jedoch keine Kampfeinsätze statt (2). Da die Maschine außer einem Zusatztank keine Außenlasten trägt, befand sie sich eventuell auf dem Rückflug vom Einsatz der Geleitzugsicherung vom 24.09.1941 oder auf einem Übungsflug. Auf den ersten Blick ist an der Maschine nichts Besonderes zu entdecken. Aber bei genauerer Betrachtung fällt auf, dass sie ein gelbes Rumpfband und gelbe Enden der Tragflächenunterseiten trägt. Diese Art der Kennzeichnung trugen Maschinen der Ostfront, jedoch nicht die Flugzeuge im Mittelmeerraum. Hier war Weiß angesagt. Aufnahmen von der Unterseite der Maschine zeigen übermalte Buchstaben auf der Tragflächenunterseite. Deutlich erkennbar ist ein F. Entweder war die Maschine ursprünglich für die Ostfront vorgesehen (übermalte Werkskennung?) oder hatte Einsätze in diesem Bereich bei einer anderen Einheit hinter sich, bevor sie zum Lehrgeschwader1 kam. Wahrscheinlich trug sie daher auch die übliche Standard-Tarnung: RLM65 auf den Unterseiten, RLM70 und RLM71 als Splintertarnungen seitlich und oben. Diese wurde während des Einsatzes im Mittelmeerraum auf allen Oberseiten sandfarben überstrichen. Der hellere Farbton lässt auf die Verwendung italienischer Farbe schließen (3). Die Unterseite blieb RLM 65. Warum die gelbe Ostfrontkennzeichnung blieb, ist mir nicht bekannt. Die Quellen sind sich bei der Version der Ju 88 nicht einig. Ein genauerer Blick auf die Fotos zeigt deutlich, es ist keine A-4 - gerades Seitenruder, fehlende asymmetrische Kühlerverkleidung unter den Triebwerken, Metallpropeller. Ob es sich jedoch um die A-5 oder die daraus abgeleitete A-10 (Tropenausführung) handelt, ist nicht klar erkennbar. Auf alle Fälle gehörte die Maschine zu den letzten ihrer Serie, da sie bereits über den ausgebeulten B-Stand und die Bola 81Z verfügte. Das ModellDas Modell entstand aus einem alten Airfix-Bausatz der Ju 88 A-4. Das Seitenruder wurde begradigt, Heißluftauslässe gebohrt, Räder von Pavla verwendet. Um das Modell etwas zu beleben, habe ich den Einstieg geöffnet dargestellt. Dafür verwendete ich die Bola und Leiter von der Italeri Ju88. Die ETC nahm ich von einem Nachtjäger-Bausatz von Hasegawa. Die SC500-Bomben stammen aus dem Ju 88A-4-Bausatz von Zvezda. Detaillierte Ausführungen und Anmerkungen zu diesem Bausatz siehe meine Bausatz-Besprechung. Gespritzt wurde die Maschine mit den wasserlöslichen Revell-Farben. Die Endlackierung erfolgt mit Revell-Email-Lack matt. Die Decals stammen wie bereits erwähnt von Techmod. Ich habe auch den grünen Individualbuchstaben A verwendet, obwohl eine Quelle von einem blauen Kennbuchstaben ausgeht. Quellen
Enrico Friedel-Treptow Publiziert am 15. März 2011 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |