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Focke-Wulf Fw 190 D-9

"Langnase"

von Alexander Jost (1:32 Revell)

Focke-Wulf Fw 190 D-9

Das Original:

Die Fw 190 ist ein Klassiker und unter den Liebhabern von WW2-Flugzeugen äußerst beliebt. Die auf Basis des Fw 190 A-Rumpfes entstandene "D"-Version war eine Zwischenlösung während der vom Reichsluftfahrtministerium beauftragten Entwicklung eines Höhenjägers. Statt des BMW 801 Doppel-Sternmotors baute man bei Focke-Wulf den 1900 PS starken Jumo 213 Reihenmotor mit 12 Zylindern und 35 Litern Hubraum ein, wie er beim Ju 88G Nachtjäger und der Ju 188 verwendet wurde, wodurch der Flugzeugrumpf verlängert werden musste. Nach der Serienfertigung seit August 1944 und dem Fronteinsatz der Maschine zeigte sich, dass es sich bei der "Dora Neun"/ "Langnase" um ein leistungsfähiges Flugzeug handelte, welches in Höhen von über 10.000 Metern operieren und besonders im Sinkflug Geschwindigkeiten von fast 750 km/h erzielen konnte.

Focke-Wulf Fw 190 D-9

Focke-Wulf Fw 190 D-9

Focke-Wulf Fw 190 D-9

Das Modell:

Hasegawas hervorragende D-9 wurde 2004 von Revell wiederaufgelegt, mit der netten Dreingabe eines vergrößerten Leitwerkes und eines umfangreichen Abziehbilderbogens für drei Maschinen. Weil sich zum Jahresanfang stets die für die Luftwaffe geschichtsträchtige Operation "Bodenplatte" jährt, entschied ich mich für die Maschine WNr. 210955 des Obergefreiten Braunert (4./ Jagdgeschwader 26), der am 01.01.1945 mit seiner Dora Neun von Fürstenau aus daran teilnahm. 

Ich versah das gesamte Modell mit vorbildgemäßen Nietreihen und verlieh dem zuvor recht "nackigen" Rumpf somit etwas mehr Struktur. Als Vorbild sehr gut zu verwenden sind Zeichnungen im u.a. Buch "in action" zur Fw 190 A, S. 41 (Flügelbeplankung der 190 "A" war identisch zur D-9), eine gute Seitenansicht findet sich bei Osprey, Seite 54. Sämtliche Steuerflächen wurden ausgesägt und im eingelenkten Zustand verbaut, was sich bei den Querrudern als recht problematisch erwies, weil deren Oberseiten nicht symmetrisch zu den Unterseiten einlenken, wodurch dort recht große Spaltmaße entstehen.

Außerdem durchbohrte ich die markanten Öffnungen im hinteren Rumpfbereich zum "Aufholen" der Maschine. Wer möchte, kann hier ein entsprechendes Rundprofil einsetzen, weil beim Original eine durchgehende "Hülse" quer durch den Rumpf verlief.

Bei den geöffneten Ölkühlerklappen deutete ich deren Steuermechanismus mit platt gedrücktem Kupferdraht an. Mit kleinen Arbeiten an der Antenne (Isolatoren aus Weißleim und eine aus 0,1mm dünnem Draht gedrehte Spannfeder an der hinteren Aufhängung) schloss ich die Detaillierung des Modells ab.

Die exzellenten Fotoätzteile von Eduard sind sehr zu empfehlen - beachte die feinen Wandstärken der Holme und die hervorragende plastische Wirkung.
Die exzellenten Fotoätzteile von Eduard sind sehr zu empfehlen - beachte die feinen Wandstärken der Holme und die hervorragende plastische Wirkung.

Ich lackierte das Modell mit Farben von Model Master gemäß der Angaben von Revell, Ausnahmen: die Unterseite der Motorverkleidung war gelb, und nicht gem. Revell weiß! Außerdem ergänzte ich auf dem Heckleitwerk noch ein wenig "Mottling" aus RLM 82 Hell- und 83 Dunkelgrün. Interessant war die Nutzung von RLM 76 (m), einer grünstichigen Variante des RLM 76 Graublau, mit dem die Flügelunter- und Rumpfseiten lackiert waren, was Revell passsend für diese Fw 190 D-9 aus später Produktionsreihe angibt. Die Querruder und das Seitenruder erhielten allerdings entgegen der Anleitung einen Anstrich im helleren RLM 76, weil diese Flächen stoffbespannt waren und entsprechend heller wirken. Korrekt: das in Aluminium belassene Mittelstück des unteren Rumpfes sowie Flügelvorderkanten in RLM 75 Dunkelgrau. Das Ergebnis: ein kunterbunter "Flickenteppich" auf der Unterseite dieses Fliegers! Abgeschlossen wurden die Lackierarbeiten klassisch durch ein Washing mit Öfarben und Waschbenzin und einem Firnis mit 1:1 angemischtem Model Master Glanz- und Mattlack.

Focke-Wulf Fw 190 D-9

Quellen:

  • Ryle/ Laing/ Greer, Walk Around Number 10 Fw 190D, Squadron/ Signal Publications, Carrollton/ USA 1997, ISBN 0-89747-374-4. Standardwerk zur D-9!
  • Filley/ Greer, Fw 190 in action. Fw 190A, F, and G, Aircraft Number 170, Squadron/ Signal Publications, Carrolton/ USA 1999, ISBN 0-89747-404-X. Hier gute Infos zur 190er-Reihe und nutzvolle Seitenrisse
  • Krzyzan, Aircraft Monograph, Fw 190 D/ Ta 152, AJ-Press, Gdynia/PL 1997, ISBN 83-86208-54-6. Einige gute s/w Abbildungen von Rumpf und Motor.
  • Breffort/ Jouineau, Planes and Pilots Focke Wulf 190, Histoire & Collections, Paris 2007, ISBN 978-915239-25-6. Interessante Tarnschemen und Grundrisse der D-9.
  • Cabos/ Coughlin, Osprey Modelling Manuals 20, Focke-Wulf Fw 190, Madrid 1992/ Oxford 2002, ISBN 1-84176-268-7. Interessante Tarnschemen und Grundrisse der D-9, außerdem deren versch. Bausätzen in 1:48. 

Der Steuermechanismus der Ölkühlerklappen, von der Rumpfunterseite aus betrachtet.
Der Steuermechanismus der Ölkühlerklappen, von der Rumpfunterseite aus betrachtet.

Bei den Instrumenten des Cockpits handelt es sich um zurechtgeschnittene Decals des Original-Hasegawa-Bausatzes. Die Sitzgurte (Ätzteile) stammen vom Trumpeter-Bausatz der Me 262.
Bei den Instrumenten des Cockpits handelt es sich um zurechtgeschnittene Decals des Original-Hasegawa-Bausatzes. Die Sitzgurte (Ätzteile) stammen vom Trumpeter-Bausatz der Me 262.

Im Streiflicht wird die Verfeinerung der Gravuren des Modells besonders deutlich. Die Klappensteuerung des Ölkühlers aus abgeflachten Drahtstäbchen; einzelne Bemalungsstufen. Goldwert und spaßig zu basteln: die Eduard Flaps
Im Streiflicht wird die Verfeinerung der Gravuren des Modells besonders deutlich. Die Klappensteuerung des Ölkühlers aus abgeflachten Drahtstäbchen; einzelne Bemalungsstufen. Goldwert und spaßig zu basteln: die Eduard Flaps

Januar 2011

Weitere Bilder

Die Abgasspuren wurden mit stark verdünnter Ölfarbe lasierend (zuerst weiß, dann schwarz) aufgesprüht und mit einem Pinsel streifenförmig - wie ölhaltiger Schmauch - heruntergezogen. Beachte die zusätzlich aufgebrachte Nietstruktur.Beachte den weiß-rot-weißen Signalstift für das ausgeklappte Fahrwerk auf beiden Flügeloberseiten des Flugzeuges.Verfeinertes Hauptfahrwerk mit angedeuteter Bremsleitung und dem Seilzug für das Spornrad sowie weiterer Verkabelung.Die Langnase von unten - ein bunter Flickenteppich!Focke-Wulf Fw 190 D-9Focke-Wulf Fw 190 D-9Das Preshading macht sich bezahlt - dunkle Schatten betonen die Panellines und NietreihenDanke an den Kartongucker Piet für die Bodendekoration! Focke-Wulf Fw 190 D-9Focke-Wulf Fw 190 D-9Focke-Wulf Fw 190 D-9Focke-Wulf Fw 190 D-9

Die Abgasspuren wurden mit stark verdünnter Ölfarbe lasierend (zuerst weiß, dann schwarz) aufgesprüht und mit einem Pinsel streifenförmig - wie ölhaltiger Schmauch - heruntergezogen. Beachte die zusätzlich aufgebrachte Nietstruktur.

Die Abgasspuren wurden mit stark verdünnter Ölfarbe lasierend (zuerst weiß, dann schwarz) aufgesprüht und mit einem Pinsel streifenförmig - wie ölhaltiger Schmauch - heruntergezogen. Beachte die zusätzlich aufgebrachte Nietstruktur. 

Alexander Jost

Publiziert am 10. Februar 2011

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