Junkers Ju 87 G-2von Stefan Zimmermann (1:72 Revell)Im Laufe des Krieges hatte sich die Ju 87 immer mehr von ihrer ursprünglichen Aufgabe als Sturzkampfbomber entfernt. Die neue Rolle bestand in der Unterstützung der Bodentruppen und hier die Bekämpfung von gepanzerten Einheiten. Allerdings zeigte sich rasch, dass die Bombenzuladung einer Ju 87 für diese Aufgabe eher ungeeignet war, zumal der neue russische Panzer "T-34" über eine starke Panzerung verfügte. Die Lösung war die "BK 3,7" (Bordkanone 3,7cm), die als Weiterentwicklung aus der Flak 18 entstand. Der Munitionsvorrat bestand aus je sechs Patronen von je 1460g Gewicht, mit einem Wolfram-Kern in einem Tordal-Mantel, welcher ein Abrutschen verhindern sollte. Im Frühjahr 1944 begannen die Umbauarbeiten, bei denen bereits vorhandene Ju 87 D-3 und D-5 zu Panzerjägern G-1 und G-2 umgebaut wurden. Als erstes Geschwader erhielt St.G.2 "Immelmann" unter Oberst Rudel die neuen "Panzerknacker". Rudel zerstörte bis zum Kriegsende 519 russische Panzer mit seiner Ju 87. Nun zu meinem Modell: Auch hier haben die Strategen aus Bünde mal wieder einen echten Oldtimer aus ihrem Fundus hervorgezaubert. Für mich war es ein alter Bekannter, denn diesen Bausatz hatte ich schon in meiner Jugend auf dem Basteltisch liegen. Der Zusammenbau erwies sich als recht einfach, obwohl dieser Kit ein paar ordentliche Herstellungsfehler hat. Spachteln und Feilen sind hier das Gebot der Stunde. Nach dem Zusammenbau und Ende der Spachtel- und Schleiforgie ging es ans Lackieren. Als Vorbereitung hierfür gab es erst mal eine Schicht Humbrol-Grundierung. Für die Unterseite verwendete ich RLM 65 von Vallejo. Nun stellte sich eine Frage: wie sieht die Tarnung auf der Oberseite aus? Laut Hersteller sollte es ein Unifarbton in RLM 71 sein. Aber nach eigenen Recherchen im Web kam ich zu der Auffassung, dass eine Splittertarnung in RLM 70 und RLM 71 korrekter ist. Für die Splittertarnung kamen Farben von Gunze zum Einsatz. Begonnen habe ich mit RLM 71, welches ich freihand aufgebrusht habe. Nach dem Trocknen der Farbe klebte ich die Ränder mit Tamiyaband ab und trug RLM 70 auf. Für kleinere Teile (Räder, Propeller, Kanonenläufe etc.) kamen Farben von ModelMaster und Revells Aqua Colors zum Einsatz. Nach der Lackierung gab es eine Schicht Emsal Glänzer als Vorbereitung für die Decals. Diese entpuppten sich als angenehme Überraschung, denn sie sind neueren Datums und von sehr guter Qualität. Bei der Verarbeitung der Nassschiebebildchen benutzte ich, wie üblich, Decal Soft von Revell. Die Mündungen der 3,7cm-Kanonen wurden von mir aufgebohrt. Bei der Alterung habe ich mich dieses Mal zurück gehalten. Natürlich wurde die Unterseite von mir mit Pastellkreide bearbeitet. Die Abgasfahnen habe ich mit stark verdünntem Schwarz per Airbrush erzeugt. Für den Propellerspinner habe ich hier das beiliegende Decal benutzt. Nach Abschluss der Arbeiten gab es eine Versiegelung mit mattem Klarlack. Der Antennendraht besteht, wie immer bei mir, aus gezogenem Gussast. Beste Grüße aus dem Schwarzwald! Stefan Zimmermann, Publiziert am 04. Dezember 2010 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |