Curtiss P-36A Hawkvon Roland Sachsenhofer (1:32 Special Hobby)Das Vorbild:Das Aussehen des Modells orientiert sich an jener P-36 der 47th Pursuit Squadron, 15th Pursuit Group, mit der 2/Lt. Harry Winston Brown zwei Abschüsse erzielen konnte. Das Datum: 7. Dezember 1941. Der Ort: Wheeler Field auf der Hauptinsel von Hawaii... Durch diese Ereignisse wurde Lt. Brown zu einem der ersten US-Piloten, die einen bestätigten Abschuss im Pazifikkrieg verzeichnen konnten. Insgesamt gelang es zwölf Flugzeugführern mit P-36A (neben anderen in Curtiss P-40) während des japanischen Luftschlags gegen Pearl Harbour von den Plätzen Haleiwa und Wheeler Field aus zu starten und bei einem Verlust von einer eigenen Maschine fünf Flugzeuge der Angreifer abzuschießen. Der 1936 erstmals geflogene Entwurf der Firma Curtiss stand Ende 1941 nicht mehr an der Spitze der US-Jägerentwicklung, allerdings wurde dieses Muster zu diesem Zeitpunkt noch in der Exportversion mit zahlreichen Varianten und unterschiedlichen Motoren von mehreren Luftstreitkräften durchaus erfolgreich im Fronteinsatz geflogen. Für die P-36 in den Farben der USAAF blieben die Gefechte über Pearl Harbour der einzige Kampfeinsatz, im Frontdienst bald durch die P-40 abgelöst wurden sie allerdings noch intensiv für Training und Ausbildungsaufgaben verwendet. Das Modell:Der Bausatz der P-36A von Special Hobby gleicht in allen wesentlichen Teilen dem der von mir parallel gebauten Curtiss Mohawk; neben dem grundsätzlich komfortablen und durchdachten Teileaufbau und der üppigen Ausstattung mit Ätzteilen für den Cockpitbereich bedeutet dies jedoch leider auch die Übernahme von doch groben Passungenauigkeiten. Wer die beiden Varianten vergleichen möchte, findet hier die Mohawk IV. Auch wenn die Teile der Motorverkleidung gegenüber der Mohawk-Variante neu sind, so zeigen sie doch denselben Fehler: ihr Durchmesser ist zu klein berechnet, es resultiert ein beeindruckender Spalt zwischen den Halbschalen, der mit Plastikstreifen, jeder Menge Spachtelmasse und etwas Geduld und Zeit ausgebessert werden muss. Was von Spachtelmasse, Schleifpapier und Geduld übrig geblieben ist, kann man dann noch in ein paar Korrekturen einfließen lassen; der Ausgangsbausatz zeigt nämlich eine mit vier Tragflächen-MG ausgestattete Variante, will man eine korrekte „hawaiianische" P-36A bekommen, muss man die dafür vorgesehenen Öffnungen und Wartungsbleche verschleifen und sonst noch hier und da kleine, unaufwendige Veränderungen durchführen. Für die Farbgebung habe ich die Farbpalette von Gunze bemüht, die wenigen Decals stammen aus dem Bausatz und ließen sich, wie bei Special Hobby gewöhnt, unproblematisch und komfortabel verwenden. Einen Link zu meinem P-36 Baubericht im JAM Forum findet ihr hier. Aus den Bausatzteilen ein beachtliches und auch von den Dimensionen beeindruckendes Modell. Für mich war es interessant, neben einer betont verwitterten und heftig „angeschmodderten" P-36 Variante in Form der Mohawk IV eine friedensmäßig gepflegte P-36 zu bauen. Nimmt man den gewissen Mehraufwand durch die Ausbesserungen der Passungenauigkeiten in Kauf, wird man beim Fertigen dieses Bausatzes seine Freude haben - und als Belohnung für den Aufwand ein nicht zu oft gesehenes Modell in der Vitrine stellen können. Fragen und Anmerkungen bitte an: ro punkt sachsenhofer at gmx punkt at
Roland Sachsenhofer Publiziert am 16. November 2010 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |