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Messerschmitt Bf 109 G-6

bei der Schweizer Luftwaffe

von Helmut Dominik (1:32 Hasegawa)

Modell Me-109 G-6 J-704 der Schweizer Luftwaffe in Meiringen
Modell Me-109 G-6 J-704 der Schweizer Luftwaffe in Meiringen

Zum Original

Messerschmitt Me-109 G-6 «Gustav» der Schweizer Fliegertruppe 

  • Entwicklungsfirma: Messerschmitt AG, Augsburg, D
  • Hersteller: Messerschmitt-Flugzeugbau, Oberpfaffenhofen, D
  • Baujahr: 1944
  • Verwendungszweck: Kampfflugzeug
  • Besatzung: 1 Pilot

In der Schweiz im Einsatz von 1944 bis 1947

Anzahl beschaffter Flugzeuge: 12 und 2 internierte

Immatrikulation: J-701 bis J-712; J-713 und J-714 interniert

Technische Daten·        

  • Bauart: freitragender Tiefdecker, Ganzmetall
  • Abmessungen: Spannweite 9,98 m; Länge 9,06 m; Höhe 3,60 m; Bezugsfläche 16,36 m2
  • Gewichte: Rüstgewicht 2330 kg; Zuladung 1070 kg; max. Abfluggewicht 3400 kg
  • Triebwerk: Modell: Daimler-Benz DB-605 A-1 (726 kg)
  • Entwicklungsfirma: Mercedes-Benz, Abt. Flugmotoren, Stuttgart, D
  • Hersteller: Daimler-Benz AG, Werk 9, Berlin-Marienfelde, D
  • Nennleistung 1450 PS bei 2600 U/min
  • Typ: flüssigkeitsgekühlter 12-Zylinder, 4-Takt-Motor, 2 unter 60°-V-Form hängend angeordnete Zylinderblöcke
  • Direkteinspritzung in die Zylinderbohrung 154 mm; Kolbenhub 160 mm; Hubvolumen 35,70 I; Verdichtungsverhältnis 7,3:1
  • Aufladung: 1,42 Ata; Volldruckhöhe 5700 m ü. M
  • Propeller: 3-Blatt, Metall, elektrisch verstellbar, Typ VDM
  • Ausrüstungen: Fallschirm, Einziehfahrwerk, Radbremsen, Vorflügel, Landeklappen, Sauerstoff-, Funk- und Signalraketenanlagen
  • Bewaffnung: Kanonen, schwere MG, Schussbahn durch Propellerebene, Schussauslösung mit Motor synchronisiert, Bomben und/oder Zusatztreibstoffbehälter

Flugleistungen 

  • Ve max. horizontal max.: 635 km/h
  • Steigleistung: 15,60 m/s
  • Dienstgipfelhöhe: 9000 m ü. M.
  • Flugdauer: ohne Zusatztreibstoffbehälter 1 Std. 30 Min.
  • Reichweite: 720 km 

Geschichte

Im Frühjahr 1944 verirrte sich ein zweimotoriger deutscher Me-110 G-4 Nachtjäger bei der Verfolgung von Bombern der RAF und landete schließlich infolge Treibstoffmangels in Dübendorf. Die Me-110 mit den neuesten Lichtenstein Radaranlagen SN-2 an Bord wurde erstmals mit dieser Ausrüstung als Nachtjäger eingesetzt und sollte auf keinen Fall in Feindeshand gelangen. Die Meldung, dass das Flugzeug in der Schweiz gelandet sei, rief bei der deutschen Luftwaffe offenbar große Aufregung hervor, da alle diplomatischen Register gezogen wurden, um zu verhindern, dass der Feind Kenntnis von den geheimen Radaranlagen bekäme. Am Verhandlungstisch mit den Schweizer Behörden wurde deshalb folgende Vereinbarungen getroffen:

Me-110 G-4 Nachtjäger mit den neuesten Lichtenstein Radaranlagen SN-2
Me-110 G-4 Nachtjäger mit den neuesten Lichtenstein Radaranlagen SN-2

Die Me-110 G-4 wird in flugbereitem und vollständig ausgerüstetem Zustand von Angehörigen der deutschen Botschaft in Bern mit Explosivstoff geladen und auf dem Platz Dübendorf gesprengt. Als Gegenleistung verpflichtet sich die deutsche Luftwaffe, umgehend 12 der modernsten Jagdflugzeuge Me-109 G-6 der Schweiz käuflich zu überlassen, mit Abgabeort in Dübendorf.

Me-109 G-6 Staffel der Schweizer Fliegertruppe
Me-109 G-6 Staffel der Schweizer Fliegertruppe

Am 20. und 22. Mai 1944 landeten je sechs Me-109-G-6 Maschinen in Dübendorf, wo ihnen die Immatrikulationen J-701 bis J-712 zugeteilt wurden. Die Flugzeuge J-701 bis J-706 waren mit dem herkömmlichen Seitenleitwerk und der verstrebten Kabinenhaube ausgerüstet. Die J-707 bis J-712 verfügten über eine Erlahaube, die eine bessere Sicht aus dem Cockpit erlaubte sowie für eine bessere Seitenstabilität das aufgestockte Seitenleitwerk aus Holz. Die Flugleistungen und die Kampfkraft der Flugzeuge wurden als hervorragend bewertet. Die Me-109 G-6 wurden in der Regel für die Fliegerstaffel 7 reserviert.

Aber schon nach etwa 15 Betriebsstunden hagelte es nur noch von Störungen und Defekten. Die Arbeitsqualität beim Zellen- und Motorenbau zählte zum Schlimmsten, was man sich im Flugzeug- und Motorenbau vorstellen konnte. All den großen Anstrengungen, das Material technisch zu verbessern, war nur ein halber Erfolg beschieden, und so mussten notgedrungen 1947 alle Me-109 G-6 Flugzeuge außer Betrieb gesetzt und liquidiert werden.

Bei den späteren eingesetzten Me-109 G-6 J-713 und J-714 handelte es sich um Flugzeuge, die während des Krieges in der Schweiz notgelandet waren und nach Ende des 2. Weltkrieges von der Schweizer Fliegertruppe (heute Luftwaffe) übernommen wurden. Am 29. Mai 1946 blieb Oberleutnant Zweiacker mit dem Flugzeug J-713 auf einem Trainingsflug Emmen/Locarno verschollen. Großangelegte Suchaktionen blieben erfolglos, trotz täglich neuen Meldungen von in- und ausländischen Pendlern über die mutmaßliche Unfallstelle. Erst sieben Jahre später, am 5. September 1953, fanden Berggänger am Pizzo di Rodi Überreste des Flugzeuges J-713. Nach der Lage der aufgefundenen Trümmer musste angenommen werden, dass der Pilot infolge Schlechtwettereinbruchs mit seinem Flugzeug an eine Felswand geprallt war.

Übernahme J-704 von Messerschmitt Augsburg am 20.05.1944
Übernahme J-704 von Messerschmitt Augsburg am 20.05.1944

Das Flugzeug J-704 war mit dem herkömmlichen Seitenleitwerk und der verstrebten Kabinenhaube ausgerüstet und diente als Vorbild für das Modell..

Messerschmitt Bf 109 G-6

Am 13. November 1946 erfolgte eine Not-/Bruchlandung infolge eines Motordefektes während des Fluges, wobei das Flugzeug derart beschädigt wurde, so dass es abgeschrieben werden musste.

Literatur

Wer mehr über die Geschichte der Messerschmitt Me-109 Flugzeuge der Schweizer Fliegertruppe wissen möchte, ist mit dem Buch „Die Messerschmitt Me 109 in der Schweizer Flugwaffe“ bestens bedient.

Messerschmitt Bf 109 G-6

Das Buch behandelt die gesamte Geschichte der Messerschmitt Me-109 in der Schweizer Luftwaffe. Das Buch ist äußerst spannend und informativ geschrieben und beinhaltet neben vielen bisher unveröffentlichten Fotos auch Bildtabellen über Waffen, Hinweise, Maßangaben usw. Da der Autor selber Modellbauer ist, sind viele Farbprofile in den Maßstäben 1:48 und 1:72 abgedruckt.

Bausatz Me-109 G-6 von Hasegawa in 1:32.

Für die J-704 verwendete ich den Basisbausatz der Me-109 G-6 von Hasegawa.

Messerschmitt Bf 109 G-6

Öffnet man den Baukasten, ist man bei Hasegawa jedesmal von der Qualität und Detailtreue begeistert.

Messerschmitt Bf 109 G-6

Beim Zusammenbau muss wegen der hervorragenden Passgenauigkeit nur sehr wenig gespachtelt werden und es kann gemäß der guten Bauanleitung vorgegangen werden.

Messerschmitt Bf 109 G-6

Zusätzlich werden am Markt noch eine Vielzahl Fotoätz-Sets von Eduard angeboten, die im Detaillierungsgrad keine Wünsche mehr offen lassen.

Messerschmitt Bf 109 G-6

Man muss sich hier nur noch fragen, wie viel Privatzeit einem zur Verfügung steht, alle möglichen Varianten im Modell zusätzlich einzubauen.

Messerschmitt Bf 109 G-6

Ich habe mir vor allem im Cockpit, Fahrwerks- und Kühlerklappenbereich die nötige Zeit dafür genommen.

Messerschmitt Bf 109 G-6

Einzig das Zusammenbauen der einzelnen Fotoätzteile ist eine etwas „knifflige“ Angelegenheit und braucht neben Geduld und einem guten Auge auch eine sehr ruhige Hand.

Messerschmitt Bf 109 G-6

Die sehr feinen Außenteile sollten erst am Schluss des Zusammenbaus mit Sekundenkleber angebracht/befestigt werden. Das Ergebnis kann sich aber dann sehen lassen

Messerschmitt Bf 109 G-6

Farben

Für den Cockpitbereich verwendete ich als Grundfarbe RLM 66, das ich mit etwas weißer Farbe (30%) aufhellte. Die Grundfarbe für die Fahrwerkschächte ist RLM 02. Für die Lederverkleidungen in den Fahrwerkschächten verwendete ich ein Lederbraun.

Messerschmitt Bf 109 G-6

Die Tarnbemalung entspricht den Tarnschemen der deutschen Luftwaffe und kann nur mit der Airbrush-Pistole optimal dargestellt werden.

Messerschmitt Bf 109 G-6

Hierfür verwendete ich die Farben RLM 74/75/76 mit zusätzlich gesprengelten Schattierungen in RLM 02. Das ganze braucht etwas Übung und man sollte es vorerst an einem glatten Papier oder Karton genügend ausprobieren.

Messerschmitt Bf 109 G-6

Für alle RLM-Farben habe ich mich für Gunze entschieden. Das Rot (SM330) ist von Revell. Für die nötigen Abdeckarbeiten verwendete ich das Masking-Tape von Tamiya.

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Decals

Für die Schweizer Modellvariante J-704 kann als Ergänzung zum Decalsatz des Bausatzes noch ein Decalbogen in 1:32 über den Modellshop (www-modellshop. ch) bezogen werden.

Messerschmitt Bf 109 G-6

Das Finisch wurde nach dem Anbringen der Decals und Verschmutzungsspuren mit einem seidenmatten Klarlack von ModelMaster durchgeführt.

Weitere Modellfotos

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Messerschmitt Bf 109 G-6

 

Modellfotos im Grossformat 16:9

Modell Me-109 G-6 J-704 der Schweizer Luftwaffe -01 

Modell Me-109 G-6 J-704 der Schweizer Luftwaffe -02 

Modell Me-109 G-6 J-704 der Schweizer Luftwaffe -03

Modell Me-109 G-6 J-704 der Schweizer Luftwaffe -04

Modell Me-109 G-6 J-704 der Schweizer Luftwaffe -05

Modell Me-109 G-6 J-704 der Schweizer Luftwaffe -06

Modell Me-109 G-6 J-704 der Schweizer Luftwaffe -07

Modell Me-109 G-6 J-704 der Schweizer Luftwaffe -08

Webseite IPMS Schweiz

Weitere Modellfotos siehe auf dem Forum der IPMS Schweiz

Messerschmitt Me 109 G-6 J-704 der Schweizer Luftwaffe / Hasegawa in 1:32 

Helmut Dominik

Publiziert am 15. Dezember 2010

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