Messerschmitt Bf 109 G-6bei der Schweizer Luftwaffevon Helmut Dominik (1:32 Hasegawa)
Zum OriginalMesserschmitt Me-109 G-6 «Gustav» der Schweizer Fliegertruppe
In der Schweiz im Einsatz von 1944 bis 1947 Anzahl beschaffter Flugzeuge: 12 und 2 internierte Immatrikulation: J-701 bis J-712; J-713 und J-714 interniert Technische Daten·
Flugleistungen
GeschichteIm Frühjahr 1944 verirrte sich ein zweimotoriger deutscher Me-110 G-4 Nachtjäger bei der Verfolgung von Bombern der RAF und landete schließlich infolge Treibstoffmangels in Dübendorf. Die Me-110 mit den neuesten Lichtenstein Radaranlagen SN-2 an Bord wurde erstmals mit dieser Ausrüstung als Nachtjäger eingesetzt und sollte auf keinen Fall in Feindeshand gelangen. Die Meldung, dass das Flugzeug in der Schweiz gelandet sei, rief bei der deutschen Luftwaffe offenbar große Aufregung hervor, da alle diplomatischen Register gezogen wurden, um zu verhindern, dass der Feind Kenntnis von den geheimen Radaranlagen bekäme. Am Verhandlungstisch mit den Schweizer Behörden wurde deshalb folgende Vereinbarungen getroffen:
Die Me-110 G-4 wird in flugbereitem und vollständig ausgerüstetem Zustand von Angehörigen der deutschen Botschaft in Bern mit Explosivstoff geladen und auf dem Platz Dübendorf gesprengt. Als Gegenleistung verpflichtet sich die deutsche Luftwaffe, umgehend 12 der modernsten Jagdflugzeuge Me-109 G-6 der Schweiz käuflich zu überlassen, mit Abgabeort in Dübendorf.
Am 20. und 22. Mai 1944 landeten je sechs Me-109-G-6 Maschinen in Dübendorf, wo ihnen die Immatrikulationen J-701 bis J-712 zugeteilt wurden. Die Flugzeuge J-701 bis J-706 waren mit dem herkömmlichen Seitenleitwerk und der verstrebten Kabinenhaube ausgerüstet. Die J-707 bis J-712 verfügten über eine Erlahaube, die eine bessere Sicht aus dem Cockpit erlaubte sowie für eine bessere Seitenstabilität das aufgestockte Seitenleitwerk aus Holz. Die Flugleistungen und die Kampfkraft der Flugzeuge wurden als hervorragend bewertet. Die Me-109 G-6 wurden in der Regel für die Fliegerstaffel 7 reserviert. Aber schon nach etwa 15 Betriebsstunden hagelte es nur noch von Störungen und Defekten. Die Arbeitsqualität beim Zellen- und Motorenbau zählte zum Schlimmsten, was man sich im Flugzeug- und Motorenbau vorstellen konnte. All den großen Anstrengungen, das Material technisch zu verbessern, war nur ein halber Erfolg beschieden, und so mussten notgedrungen 1947 alle Me-109 G-6 Flugzeuge außer Betrieb gesetzt und liquidiert werden. Bei den späteren eingesetzten Me-109 G-6 J-713 und J-714 handelte es sich um Flugzeuge, die während des Krieges in der Schweiz notgelandet waren und nach Ende des 2. Weltkrieges von der Schweizer Fliegertruppe (heute Luftwaffe) übernommen wurden. Am 29. Mai 1946 blieb Oberleutnant Zweiacker mit dem Flugzeug J-713 auf einem Trainingsflug Emmen/Locarno verschollen. Großangelegte Suchaktionen blieben erfolglos, trotz täglich neuen Meldungen von in- und ausländischen Pendlern über die mutmaßliche Unfallstelle. Erst sieben Jahre später, am 5. September 1953, fanden Berggänger am Pizzo di Rodi Überreste des Flugzeuges J-713. Nach der Lage der aufgefundenen Trümmer musste angenommen werden, dass der Pilot infolge Schlechtwettereinbruchs mit seinem Flugzeug an eine Felswand geprallt war.
Das Flugzeug J-704 war mit dem herkömmlichen Seitenleitwerk und der verstrebten Kabinenhaube ausgerüstet und diente als Vorbild für das Modell.. Am 13. November 1946 erfolgte eine Not-/Bruchlandung infolge eines Motordefektes während des Fluges, wobei das Flugzeug derart beschädigt wurde, so dass es abgeschrieben werden musste. LiteraturWer mehr über die Geschichte der Messerschmitt Me-109 Flugzeuge der Schweizer Fliegertruppe wissen möchte, ist mit dem Buch „Die Messerschmitt Me 109 in der Schweizer Flugwaffe“ bestens bedient.
Das Buch behandelt die gesamte Geschichte der Messerschmitt Me-109 in der Schweizer Luftwaffe. Das Buch ist äußerst spannend und informativ geschrieben und beinhaltet neben vielen bisher unveröffentlichten Fotos auch Bildtabellen über Waffen, Hinweise, Maßangaben usw. Da der Autor selber Modellbauer ist, sind viele Farbprofile in den Maßstäben 1:48 und 1:72 abgedruckt. Bausatz Me-109 G-6 von Hasegawa in 1:32.Für die J-704 verwendete ich den Basisbausatz der Me-109 G-6 von Hasegawa. Öffnet man den Baukasten, ist man bei Hasegawa jedesmal von der Qualität und Detailtreue begeistert. Beim Zusammenbau muss wegen der hervorragenden Passgenauigkeit nur sehr wenig gespachtelt werden und es kann gemäß der guten Bauanleitung vorgegangen werden. Zusätzlich werden am Markt noch eine Vielzahl Fotoätz-Sets von Eduard angeboten, die im Detaillierungsgrad keine Wünsche mehr offen lassen. Man muss sich hier nur noch fragen, wie viel Privatzeit einem zur Verfügung steht, alle möglichen Varianten im Modell zusätzlich einzubauen. Ich habe mir vor allem im Cockpit, Fahrwerks- und Kühlerklappenbereich die nötige Zeit dafür genommen. Einzig das Zusammenbauen der einzelnen Fotoätzteile ist eine etwas „knifflige“ Angelegenheit und braucht neben Geduld und einem guten Auge auch eine sehr ruhige Hand. Die sehr feinen Außenteile sollten erst am Schluss des Zusammenbaus mit Sekundenkleber angebracht/befestigt werden. Das Ergebnis kann sich aber dann sehen lassen FarbenFür den Cockpitbereich verwendete ich als Grundfarbe RLM 66, das ich mit etwas weißer Farbe (30%) aufhellte. Die Grundfarbe für die Fahrwerkschächte ist RLM 02. Für die Lederverkleidungen in den Fahrwerkschächten verwendete ich ein Lederbraun. Die Tarnbemalung entspricht den Tarnschemen der deutschen Luftwaffe und kann nur mit der Airbrush-Pistole optimal dargestellt werden. Hierfür verwendete ich die Farben RLM 74/75/76 mit zusätzlich gesprengelten Schattierungen in RLM 02. Das ganze braucht etwas Übung und man sollte es vorerst an einem glatten Papier oder Karton genügend ausprobieren. Für alle RLM-Farben habe ich mich für Gunze entschieden. Das Rot (SM330) ist von Revell. Für die nötigen Abdeckarbeiten verwendete ich das Masking-Tape von Tamiya. DecalsFür die Schweizer Modellvariante J-704 kann als Ergänzung zum Decalsatz des Bausatzes noch ein Decalbogen in 1:32 über den Modellshop (www-modellshop. ch) bezogen werden. Das Finisch wurde nach dem Anbringen der Decals und Verschmutzungsspuren mit einem seidenmatten Klarlack von ModelMaster durchgeführt. Weitere Modellfotos
Modellfotos im Grossformat 16:9Modell Me-109 G-6 J-704 der Schweizer Luftwaffe -01 Modell Me-109 G-6 J-704 der Schweizer Luftwaffe -02 Modell Me-109 G-6 J-704 der Schweizer Luftwaffe -03 Modell Me-109 G-6 J-704 der Schweizer Luftwaffe -04 Modell Me-109 G-6 J-704 der Schweizer Luftwaffe -05 Modell Me-109 G-6 J-704 der Schweizer Luftwaffe -06 Modell Me-109 G-6 J-704 der Schweizer Luftwaffe -07 Modell Me-109 G-6 J-704 der Schweizer Luftwaffe -08 Webseite IPMS SchweizWeitere Modellfotos siehe auf dem Forum der IPMS Schweiz Messerschmitt Me 109 G-6 J-704 der Schweizer Luftwaffe / Hasegawa in 1:32 Helmut Dominik Publiziert am 15. Dezember 2010 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |