Junkers Ju 88 G-1von Enrico Friedel-Treptow (1:72 AMT/Ertl)GeschichteAls die Nachtjäger Junkers Ju88 R-2 zum Einsatz kamen, wurde bereits an der Weiterentwicklung gearbeitet. Die neue Version sollte leichter, stärker bewaffnet und stabiler werden. Aus diesen Gründen wurde die Buggondel entfernt. Die Maschine erhielt einen Waffentropfen in Höhe des Bombenschachtes, ausgerüstet mit vier 20 mm MG151. Zwei weitere MG151 verblieben im Bug. Um die Stabilität der Maschine zu erhöhen, erhielt sie das Leitwerk der Ju188. Versehen mit dem FuG 212 und zwei BMW 801 D-Triebwerken wurde sie unter der Bezeichnung Ju88 V-58 (GI+BW) erprobt. Sie wurde zum Prototyp der G-Serie und auch als Ju88G V-1 bezeichnet. Die Ju88 G-1-Serienausführung erhielt statt des FuG 212 das FuG 220 „Lichtenstein SN-2"-Radar. Die Kanonen im Bug wurden entfernt. Ein großer Teil der Ju88 G-1 wurden dem Mistelprogramm zugeführt. Das FlugzeugDie Junkers Ju88 G-1der 7.Gruppe des Nachtjagdgeschwaders 2 mit der Kennung 4R+UR (Werk-Nr. 712273) ist wohl die bekannteste G-1. Sie landete am 23. Juli 1944 irrtümlich auf dem RAF-Flugfeld in Woodbridge. Die RAF war hoch erfreut über das „Geschenk", das Leutnant Maeckle ihnen gemacht hatte. Dabei war es mehr die Ausrüstung, die die Briten so begeisterte: Das FuG 220 „Lichtenstein SN-2" sowie die passiven Zielsuchgeräte FuG 227 „Flensburg" und FuG 350 „Naxos". Innerhalb von nur zehn Tagen entwickelte die britische Seite neue Störsender, die das SN-2 außer Gefecht setzten. Das Heckwarngerät „Monica" wurde aus den britischen Bombern entfernt und somit wurde das FuG 350 „Naxos" unwirksam. Das Flugzeug wurde mit britischen Hoheitszeichen versehen und unter der Kennung TP 190 zahlreichen Tests unterzogen. Ursprünglich trug die Maschine den in dieser Zeit typischen Nachtjägeranstrich: RLM 76 (Lichtblau) auf allen Flächen mit unregelmäßigen Flecken RLM75 (Grauviolett) auf allen Oberseiten. Aber auf allen britischen Fotos sieht die Maschine dunkler aus und eine Fleckentarnung ist nicht erkennbar - eventuell wurde sie während der britischen Erprobung umgespritzt. Das ModellDas ModellDas Modell wurde aus dem Bausatz Junkers Ju88 G-1 / G-6 von AMT / ERTL gebaut (© von 1993). Bis zum Erscheinen der Ju88-Bausätze von Hasegawa wohl der einzige und beste Bausatz der Ju88 G-Versionen. Außerdem war der Bausatz auch schon für weitere Versionen ausgelegt, die in den folgenden Jahren auf den Markt kamen: Junkers Ju88 C-4/C-6, Ju88 S-1/T-1 und S-3/T-3 sowie Ju88 Führungsmaschine. 2004 sollten die Versionen H-1/H-2 und G-10 erscheinen, doch leider ist die Firma AMtech zu diesem Zeitpunkt von der Bildfläche verschwunden. Gebaut wurde aus dem Kasten. Der Bau bereitete keine größeren Schwierigkeiten. Das Modell entstand schon vor einigen Jahren und wurde mit Revell Color-Farben bemalt, mit dem Pinsel in Handarbeit, da ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht über Airbrush verfügte.
QuellenJunkers Ju88 in action Part 2; squadron / signal publications; 1991 Eric Brown; Berühmte Flugzeuge der Luftwaffe 1939-1945; Motorbuchverlag; 1988 Enrico Friedel-Treptow Publiziert am 29. November 2009 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |