Focke-Wulf Fw 190 D-9von Marko Gödicke (1:32 Revell)Kurzer historischer Abriss:
Zur Entwicklung und Einsatzgeschichte möchte ich keinen großen Roman verfassen, da es in der Luftfahrtliteratur und auf Modellversium eine Menge Beschreibungen zu diesem Flugzeugtyp gibt. Nur soviel: Die Fw 190 D mit ihrem 1770 PS starken Junkers Jumo 213 A-1 Zwölfzylinder-Reihenmotor erwies sich als sehr erfolgreich nach ihrem Erstflug im Mai 1944 in Langenhagen. Die ersten in Serie gefertigten Fw 190 D erreichten die III. Gruppe des JG 54 im September 1944 und wurden als Platzschutz der Strahljäger des "Kommandos Nowotny" eingesetzt. Während der letzten Kriegsmonate wurden die meisten Jagdverbände der Luftwaffe mit der Fw 190 D-9 ausgerüstet. Trotz hervorragender Flugleistungen und starker Bewaffnung zogen sie im Luftkampf gegen die P-51 und Spitfire Mk XIV häufig den Kürzeren. Dafür waren zwei Gründe in erster Linie verantwortlich: Zum einen bewirkte der akute Mangel an Treibstoff auf deutscher Seite, dass nur relativ schwache Jagdverbände eingesetzt werden konnten; zum anderen fehlten kampferfahrene Jagdpiloten. Um dies zu verdeutlichen ein Beispiel: Als das JG 6, von Major Gerhard Barkhorn geführt, im April 1945 eine brandneue Flotte von 150 "Dora-Neun" übernahm, konnte das Geschwader jeweils nur einen Schwarm für Jagdpatrouillen gegen massierte Fliegerverbände der Alliierten aufbringen. Die Fw 190 D-9 war ein sehr gutes Kampfflugzeug mit sehr guten Flug- und Leistungseigenschaften. Doch sie kam in zu geringer Stückzahl und zu einem Zeitpunkt zu den deutschen Jagdverbänden der Reichsverteidigung, als die Luftüberlegenheit der alliierten Luftstreitkräfte schon zu erdrückend und unüberwindbar war. Materialknappheit in Form von Treibstoffmangel und das Fehlen erfahrener Piloten verhinderten außerdem, dass der Fw 190 D-9 eine kriegsentscheidende Rolle zukam. Trotzdem war sie aufgrund ihrer sehr guten Flugeigenschaften und Flugleistungen das beste deutsche kolbengetriebene Jagdflugzeug, das in Serie produziert wurde. Bau des Modells:Als Grundlage für mein Modell verwendete ich den Bausatz von Revell (Ex-Hasegawa). Zum Bau selbst gibt es nichts Negatives zu sagen. Die Passgenauigkeit ist sehr gut, mit Ausnahme der Motorverkleidung, die bei mir nicht so richtig passen wollte. Mit Sekundenkleber und viel vorsichtigem Druck ließ sie sich dann aber doch in der gewünschten Position anbringen. Das Modell entstand fast vollständig aus dem Kasten, naja nur fast. Ein paar kleine Zurüstteile habe ich meiner "Dora" dann doch gegönnt. Wie ich finde, werten sie das Gesamtbild des Modells erheblich auf. Zusätzlich verwendete ich für das Cockpit geätzte Sitzgurte, abgeflachte Reifen von True Details sowie aufgebohrte Auspuffe und MG-Rohre von Quickboost. Als Markierung stand für mich von vornherein eine Maschine des Jagdverbands 44, in Form einer D-9 der "Papageienstaffel", fest. Einen Decalbogen mit allen vier Maschinen dieser Staffel gibt es von Eagle-Cals. Man hat dann nur noch die "Qual der Wahl", welche man denn bauen möchte. Meine Wahl fiel auf die "Rote 3", geflogen von Hauptmann Waldemar Wübke, im April 1945 auf dem Flugplatz Ainring stationiert. Lackiert habe ich mein Modell mit Tamiya Acrylfarben, die ich selbst anmischte. Die Decals lassen sich ausgezeichnet verarbeiten, besitzen einen hauchdünnen, glasklaren Trägerfilm und passen sich nach einer Behandlung mit etwas Weichmacher perfekt der Modelloberfläche an. Mein besonderes Augenmerk richtete sich auf die Alterung des Modells. Die Maschine, die ich als Vorbild für mein Modell nahm, macht auf den mir zur Verfügung stehenden Originalfotos einen recht zerschundenen Eindruck. Dies wollte ich auch am Modell so realistisch wie möglich wiedergeben. Nachdem die Gravuren mit verdünnter brauner Ölfarbe hervorgehoben worden waren, behandelte ich die Oberfläche mit Farbstaub und stellte Lackabnutzungen mit Silberfarbe dar. Diese Arbeitsschritte zogen sich über mehrer Sonntage hin, aber mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden. Für Interessierte kann ich die Publikation von Eagle Files "Doras of the Galland Circus" nur wärmstens empfehlen. Gespickt mit tollen Seitenrissen und Fotos stellte diese Veröffentlichung für mich die Quellengrundlage meines Modellbauprojekts Fw 190 D-9 "Rote 3" dar. Bleibt mir nur noch als Fazit zu sagen: Die D-9 von Revell in 1:32 ist ein super zu bauendes Modell, dass auch mit wenigen Zurüstteilen eine ausgezeichnete Figur macht. Marko Gödicke Publiziert am 01. Dezember 2009 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |