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Junkers Ju 388 L-0

von Enrico Friedel-Treptow (1:72 verschiedene Hersteller)

Junkers Ju 388 L-0

Vor geraumer Zeit habe ich in einem bekannten Online-Auktionshaus drei Umbausätze Junkers Ju388L-0 bzw. Ju388L-1/K-1 ersteigert. Dabei handelt es sich um Vaku-Bausätze von Airmodel. Die Bausätze sind schon recht betagt, entstanden weit vor den Ju388 Bausätzen von Special Hobby und sind für den Umbau der Ju188 von Matchbox ausgelegt. Bei meiner Ersteigerung gab es die Matchbox-Bausätze gleich mit dazu.

Junkers Ju 388 L-0

Geschichte

Grundlage für mein erstes Modell sollte die Ju 388L-0, Kennung DW+YY, Werksnummer 300 291, sein, die oft fälschlich als V-1 bezeichnet wird. Die Maschine entstand aus dem Umbau einer Ju188F. Sie erhielt die für die Ju388 typischen BMW801-Triebwerke (hier noch ohne die außen liegenden großen Luftansaugstutzen) und die Druckkabine, denn schließlich sollte die Maschine als Aufklärer in großen Höhen operieren. Rumpf, Tragflächen und Leitwerk der Ju188 blieben erhalten. Das Flugzeug verfügte auch noch nicht über den ferngesteuerten Heckstand; hier gab es massive Produktions- und Lieferschwierigkeiten.

Die Abwehrbewaffnung fiel minimal aus, man war der Meinung, in großen Höhen vor Angreifern sicher zu sein oder ihnen davon fliegen zu können. So bestand die Bewaffnung aus MG131Z in einem Waffentropfen unter dem Rumpf rückwärts feuernd. Außerdem sollte ein MG131 rückwärts feuernd in der Kabine installiert werden. Dabei traten jedoch Dichteprobleme in der Druckkabine auf, so dass die Lafette ohne Waffe verschlossen blieb.

Anfangs flog die Maschine mit dreiflügligen Luftschrauben, da die vierflügligen noch nicht verfügbar waren.

Bei einem Angriff auf Rechlin am 25.08.1944 wurde das Flugzeug vollständig zerstört.

Junkers Ju 388 L-0

Modell

Der Matchbox-Bausatz ist schon „uralt" und entspricht wohl in keiner Weise mehr den heutigen Modellbauansprüchen. Am Rumpf findet man noch erhabene Stöße und die Abmessungen sind auch nicht alle korrekt. Aber für das Sammeln von Umbau-Erfahrungen sollte es reichen.

Da ich keine Erfahrungen mit Vaku-Bausätzen hatte, wollte ich den Anteil der Vaku-Teile minimieren. So benutzte ich nur Waffentropfen, Motorenverkleidungen, Rumpfbug und Kanzelverglasung aus dem Airmodel-Bausatz. Die Matchbox-Räder waren nicht brauchbar, sie wurden durch Resin-Räder der Firma Pavla Models ersetzt. Der Rest blieb Matchbox.

Bei den Stirnflächen der Triebwerke hätte ich gern auf andere Teile zurückgegriffen, doch hier ist man auf die Matchbox-Teile angewiesen. Diese sind jedoch zu klein für eine Ju388. Somit geht den BMW-Motoren das bullige Aussehen verloren.

Junkers Ju 388 L-0

Bemalung und Markierung

Obwohl sehr viele Bilder von der Maschine existieren, ist die Farbgebung nicht ganz eindeutig. Offensichtlich trugen die Oberseiten einen Anstrich von RLM02, wie bei Prototypen und Vorserienmaschinen vielfach üblich. Für die Unterseiten wählte ich RLM76, da die Ju388L damit versehen waren. Die Kanzelverstrebungen waren RLM66. Benutzt wurden ausschließlich die wasserlöslichen Revell-Farben.

Die Balkenkreuze auf den Oberseiten wurden mit Schablonen von Eduard gespritzt, die auf den Tragflächenunterseiten stammen von Italeri. Die Buchstaben für die Kennung entnahm ich den Decalsätzen für die Ju88 von Airdoc; neben Kennungen für ausgewählte Maschinen enthält jeder Satz noch ein Blatt unter anderem mit je zwei Buchstaben des gesamten Alphabets.

Junkers Ju 388 L-0

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Junkers Ju 388 L-0

 

Literatur

(1) Christoph Vernaleken / Martin Handig, Junkers Ju388, Aviatic Verlag 2003

(2) K.A. Merrick, Luftwaffe Camouflage and Markings Volume 1 / 2, Classic Colours 2004/2005

Enrico Friedel-Treptow

Publiziert am 29. November 2009

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