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Focke-Wulf Ta 152 H-1

von Peter Ohlenmacher (1:72 Aoshima)

Focke-Wulf Ta 152 H-1

Die Ta 152 H war das einzige speziell für den Höhenkampf konzipierte Jagdflugzeug der Luftwaffe. Das äußere Design ähnelte sehr der Fw 190 D, jedoch handelte es sich um ein vollkommen neu konstruiertes Flugzeug.

Focke-Wulf Ta 152 H-1

Der Einbau einer Druckkabine, eine auf 14,44 m erweiterte Spannweite und die Verwendung des flüssigkeitsgekühlten Triebwerks JUMO 213E mit 1273 kW Startleistung, ermöglichte eine Dienstgipfelhöhe von 15300 m. In 12500 m Höhe betrug die Höchstgeschwindigkeit mit der GM-1 Einspritzung beachtliche 755 km/h, womit sie allen alliierten Jägern überlegen war. Die durch die Propellernabe schießende 30 mm Kanone MK108 mit 90 Schuss wurde von zwei in den Tragflächenwurzeln eingebauten 20 mm MG151 mit je 150 Schuss ergänzt.

Focke-Wulf Ta 152 H-1

Von der Ta 152 H-1 wurden bis Kriegsende nur wenige Exemplare fertiggestellt und lediglich vom JG 301 im Kampf eingesetzt. Meine Vorbildmaschine wurde von Oberfeldwebel Josef Keil geflogen, der 5 seiner insgesamt 10 Luftsiege auf der Ta 152 erringen konnte.

Focke-Wulf Ta 152 H-1

Der Bausatz

Der Bausatz hat schon ein paar Jährchen auf dem Buckel und dürfte heute nur noch über den Secondhandmarkt erhältlich sein. Er besteht aus ca. 40 gratfrei gespritzten Teilen mit feinen, versenkt dargestellten Oberflächendetails, die Kanzel liegt ebenso wie der Kühlerklappenring in geöffneter und geschlossener Version bei. Der Decalbogen erlaubt die Darstellung aller vom JG 301 eingesetzten Maschinen.

Focke-Wulf Ta 152 H-1

Der Zusammenbau

Der Zusammenbau beginnt beim Cockpit, dem wie in alten Zeiten sogar eine Pilotenfigur beiliegt. Da mir die Darstellung der Instrumente und Seitenkonsolen mittels Decals nicht gefiel, habe ich die aus einem Academy-Bausatz einer Fw 190 D-9 übriggebliebene Cockpitwanne, samt Armaturenbrett, Steuerknüppel und Pilotensitz verwendet.

Focke-Wulf Ta 152 H-1

Alles erhielt einen Farbüberzug mit RLM 66 von Model Master, ein Drybrushing mit Hellgrau und Aluminium, sowie einigen Farbtupfern für diverse Hebel und Schalter. In der Armaturenbrettabdeckung brachte ich noch die typischen Grifflöcher an, das Revi entstand aus dünnem Klarsichtmaterial.

Focke-Wulf Ta 152 H-1

Bei den Gurten habe ich auf Teile aus einem Fotoätzteilesatz von Eduard zurückgegriffen. Der Cockpithaube fehlt es in der Breite etwas an Substanz, so bleibt hier leider ein leichter Versatz sichtbar.

Focke-Wulf Ta 152 H-1

Nach dem Cockpiteinbau ging die weitere Rumpfmontage problemlos vonstatten, einzig am Übergang vom Unterflügel zum Hinterrumpf wurde ein wenig Spachtelmasse benötigt. Bremsleitungen an den Fahrwerksbeinen wurden aus dünnem Kupferdraht ergänzt, die dazugehörigen Halteschellen entstanden aus Aluminiumfolie, und die Federbeinscheren erhielten je 4 Erleichterungsbohrungen.

Focke-Wulf Ta 152 H-1

Leider hat Aoshima die Form der Reifen nicht richtig getroffen, und so mussten diese in der Miniaturbohrmaschine überarbeitet werden. Wenn man die Zylinder zur Fahrwerksbetätigung entsprechend der Bauanleitung einbaut, stehen die Fahrwerksbeine im falschen Winkel. Also muss der Positionierstift am Zylinder entfernt und so angeklebt werden, dass der Zylinder das Montageloch gerade überdeckt.

Focke-Wulf Ta 152 H-1

Die Flächenbewaffnung und das Pitotrohr wurden durch Spritzenkanülen ersetzt, beim Pitotrohr wurde noch ein dünner Stahldraht eingeklebt. Hinzu kamen noch die Fahrwerksindikatorstifte auf den Tragflächen und die Einstiegsleiter an der linken Rumpfseite. Alle Antennen sind aus Draht oder Sheet neu angefertigt worden; der Anbau samt Fahrwerks- und anderer Kleinteile erfolgte aber erst nach der Lackierung.

Focke-Wulf Ta 152 H-1

Die Farbgebung

Zuerst wurden alle Gravuren mit einem dunklen Grauton vorschattiert. Für die Tarnung wurden nur Acrylfarben von Gunze verwendet, angefangen mit dem RLM 76 für die Unter- und Rumpfseiten. Die Farbe wurde in mehreren dünnen Schichten aufgetragen, bis nur noch ein Hauch der Vorschattierung durchscheint. Nachfolgend kommen das RLM 82 und 83 für die Tragflächen und den Rumpf an die Reihe. Mit leicht aufgehellten Farben wurden die einzelnen Paneele dann noch einmal überarbeitet. Der Propellerspinner erhielt einen Überzug in RLM 70, die Blätter wurden mattschwarz lackiert. Zwischenzeitlich wurden die Balkenkreuz-Decals am Rumpf aufgebracht und die obere Hälfte, wie beim Vorbild, mit RLM 81 überlackiert.

Focke-Wulf Ta 152 H-1

Die Decals

Die Decals könnten zwar noch ein wenig dünner sein, ließen sich aber mit Microscale Weichmacher hervorragend verarbeiten. Sie wurden auf einer Schicht Future aufgebracht und mit dem selbigen wieder versiegelt. Nach guter Trocknung wurden alle Gravuren mit einer Mischung aus Acrylfarbe, Wasser und Spülmittel (Verhältnis 2/5/3) ausgelegt. Um die Farbe der Gravuren den verwendeten Tarnfarben anzupassen, ist in diesem Fall ein mittelgrauer Ton für die Unter- und Rumpfseiten, sowie ein Anthrazitgrau für die Oberseiten verwendet worden. Nach ca. 15 Minuten kann die überschüssige Farbe mit einem weichen Tuch oder Wattestäbchen wieder entfernt werden. Ein paar Abnutzungsspuren mit Humbrol Silber an den stärker beanspruchten Stellen am Rumpf, abschließend noch Abgas- und Schmauchspuren mit Smoke von Tamiya, beenden die Alterung. Zum guten Schluss kam noch eine dünne Schicht Vallejo Klarlack (50% Matt + 50% Seidenmatt) über alles.

Focke-Wulf Ta 152 H-1

Fazit

Auch wenn der Bausatz schon ein paar Jahre auf den Buckel hat, lässt sich daraus ohne großen Aufwand ein schönes Modell zaubern. Meiner Auffassung nach eine gute Alternative zum Dragon-Bausatz.

Focke-Wulf Ta 152 H-1

Peter Ohlenmacher,
www.Modellbaufreunde-Siegen.de

Publiziert am 14. Oktober 2006

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