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V2 Raketentriebwerk

von Carsten Görnhardt (1:12 Accuraspacemodels)

V2 Raketentriebwerk

Bei diesen Modell handelt es sich um das Heckteil mit Schubgerüst des im Zweiten Weltkrieg von den Deutschen entwickelten Aggregat 4, auch als V2 (Vergeltungswaffe) bezeichnet.

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V2 Raketentriebwerk

 

Zum Modell

Die Passgenauigkeit der 3D-gedruckten Teile ist sehr gut. Man muss aber sehr viel schleifen, da sich an fast jedem Teil die Ansätze der Hilfsrahmen befinden. Das Material ist sehr spröde, also hohe Bruchgefahr. Für die Bemalung verwendete ich verschiedene Email- und Acrylfarben.

Das Heckteil besteht aus dem Schubgerüst, Druckflaschen mit Stickstoff, Dampferzeuger, Turbopumpe, Brennkammer (Ofen), Schubdüse, Strahlruder und Luftruder.

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V2 Raketentriebwerk

 

Zur Geschichte der V2 gibt es schon viele Berichte, deswegen nur ein paar Einzelheiten zur Herstellung, den Fertigungsstätten und Bau. Verschiedene Teile wurden in Fertigungsstätten produziert, die in ganz Deutschland verstreut waren.

Anfang 1944 wurde die Raketenproduktion von Peenemünde nach Nordhausen verlegt. Im „Kohnstein“, nahe Nordhausen, wurde damals eine große unterirdische Produktionsstätte gebaut. Zu diesen Zweck wurden ca. 60.000 Häftlinge in den Komplex „Mittelbau-Dora“ verschleppt. Nach Schätzungen starben zwichen 1943 und 1945 bis zu 20.000 Häftlinge.

Somit war die V2 eine Waffe, die bei der Herstellung mehr Menschenopfer forderte als bei ihren Einsatz. Es wurden während des Krieges 5.975 Raketen gebaut.

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Als 1945 die Amerikaner das Mittelwerk bei Nordhausen befreiten, fanden sie 110 komplette Raketen, viele Baugruppen und Dokumente vor. Diese, sowie viele Wissenschaftler, unter anderen auch Wernher von Braun, kamen in die USA und ermöglichten später die Anfänge der amerikanischen Raumfahrt.

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Als die Sowjetarmee im Juli das Mittelwerk im Kohnstein übernahmen, fanden sie zwar keine kompletten Raketen mehr vor, aber dafür 75 Triebwerke, viele Einzelteile und die kompletten Fertigungsmaschinen.

Am 25. Juli 1945 gründeten sie in Bleicherode das „Institut RABE“ mit ehemaligen Peenemündern Wissenschaftlern und sowjetischen Raketenspezialisten, um die Raketenentwicklung weiter zu betreiben. Später wurde es in das „Institut Nordhausen“ erweitert. Anfang 1946 wurde die komplette Raketenentwicklung und Produktion wieder in Thüringen aufgenommen.

Die MBA (Maschinenbau u. Bahnbedarf AG) und spätere IFA-Werk (Industrieverband Fahrzeugbau) war ein wichtiger Produktionsstandort. Bis September 1946 wurde dort wieder der Bau der A4-Rakete erfolgreich rekonstruiert. Aber dann kam die Ernüchterung. Über 2.500 Spezialisten und ihre Familien wurden in die Sowjetunion deportiert. Die Internierten mussten bis 1952 weiter an der sowjetischen Raketenentwicklung arbeiten. Am 15. Juni 1947 wurden dann die gesamten Produktionsanlagen des Nordhäuser Montania Werkes 2 in die UdSSR abtransportiert, und es sollte gesprengt werden. Nachzulesen auf der Internetseite des IFA-Museums, 100 Jahre Geschichte.

Das Modell des Triebwerkes, sowie originale Teile der V2 sind in der Ausstellung über die Herstellung des Aggregates 4/V2 zu sehen.

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Carsten Görnhardt,
PMC Fritzlar-Homberg e.V.

Publiziert am 22. März 2025

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