MiG-3von Roland Sachsenhofer (1:32 Trumpeter)Die Geschichte der frühen MiG- Jagdflugzeuge, insbesondere der MiG-3 Reihe, scheint mir soweit gut dokumentiert und hinreichend bekannt zu sein. Darum zum Vorbild in aller Kürze nur so viel: Die MiG-3 wurde als einsitziges Jagdflugzeug und zur Infanterieunterstützung eingesetzt, war mit einem AM-35 A Reihenmotor mit stehenden Zylindern ausgerüstet, dessen 1350 PS (993 kW) das Flugzeug auf 640 km/h (in 7000m Höhe, 466 km/h in Meereshöhe) beschleunigten. Die starre Bewaffnung bestand aus einem UBS 12,7 mm Maschinengewehr auf der Motorhaube, das von zwei kleineren ShKAS 7,62 mm flankiert wurde. Der Erstflug der MiG-3, aus der MiG-1 entwickelt, fand im Oktober 1940 statt; ab Dezember '40 wurden die ersten Einsatzmaschinen ausgeliefert. Gegen Ende '42, Beginn '43 wurde das Muster von den Fronteinheiten mehr und mehr zurückgezogen und für zweitrangige Aufgaben eingesetzt, blieb aber bis zum Kriegsende im Inventar der sowjetischen Luftstreitkräfte. Für weitergehende Recherchen zur MiG-3 und verwandten Baureihen empfehle ich euch die ausgezeichneten Seiten von Massimo Tessitori, die ihr unter http://mig3.sovietwarplanes.com/mig3/mig3.html findet. Der BauFür mich stellt die MiG-3 mit ihren schnittigen Linien, dem weit nach vorn gelegten Motor und ihren dynamischen Proportionen den Inbegriff des schnellen Jagdflugzeuges dar. Trumpeter brachte vor einiger Zeit ein vielbeachtetes Modell in 1:32 heraus, das von der Modellbauszene durchaus gute und beste Noten bekommen hat. Diesem Urteil schließe ich mich nach meinem Bau der MiG-3 voll an: Der Zusammenbau ging rasch und erfreulich von der Hand. Die Möglichkeiten, die Ruderflächen und einzelne Klappen beweglich darstellen zu können, wurde von mir nur insofern genutzt, als ich die Höhenruder in ausgelenkter Position darstellte. Alle anderen Flächen wurden fix montiert und die –nicht vorbildgetreuen- Ausnehmungen in den Rudern, welche die Beweglichkeit ermöglichen sollten, verspachtelt. Apropos Spachteln und Schleifen: die Paßgenauigkeit der Teile ist sehr gut, einzig an den Innenseiten der Fahrwerksverkleidung mußte nachgearbeitet werden, hier verunzieren große Auswurfstellen die Oberflächen. Ansonsten, wie gesagt, ein problemloser und gut durchdachter Bausatz, der auch mit einer erstaunlichen Detailfülle –ich denke dabei etwa an die Gestaltung des Flugzeugführerinnenraums- zu beeindrucken weiß! Ergänzungen oder Veränderungen wurden von mir nur in Form von Eduard- Sitzgurten, MG Läufen aus Spritzenkanülen und des Abplattens der Reifen vorgenommen. Farbgebung und OberflächeDie Vorbildmaschine flog im Februar 1942 bei der 122 IAP in Vnukovo und ist durch Fotos gut belegt. Die meisten Bilder zeigen die Maschine mit dem attraktiven, von Weiß und Rot dominierten Äußeren in einem mehr oder minder fabrikneuen Zustand (siehe z.B. Link von Massimo Tessitori). Mein Ehrgeiz war es nun, dieses Flugzeug zu einem späteren Zeitpunkt, sozusagen in Gebrauch stehend, mit abplatzendem Lack und Verunreinigungen etc. zu zeigen. Um zu diesem Ergebnis zu kommen, habe ich als erstes auf die aus Metall gefertigten Teile XF-16 Aluminum /Tamiya aufgetragen. Nach dem Durchtrocknen kamen Schichten weißer Farbe (Tamiya XF-2 und Gunze H21), die nach dem Antrocknen mit Klebeband teilweise wieder abgerissen bzw. mit geeignetem Werkzeug angekratzt wurden. Dies war meine erste Erfahrung mit dieser Technik und ich muß sagen, das Ergebnis gefällt mir ganz gut; es funktioniert wirklich! Das Blau der Unterseite wurde mit RLM 65 (Gunze H67) und Hellblau (Gunze H45) selbst gemischt. Nach einer Schicht glänzendem Klarlack und dem Aufbringen der Decals wurden einzelne Teile mit einer stark verdünnten Mixtur von Tamiya Smoke, Rotbraun (Gunze H47) und mattem Schwarz (Gunze H12) besonders betont, Spuren von Verunreinigungen aufgebracht sowie mit Aquarellfarbe einzelne Panellinien herausgearbeitet. Eine Versiegelung mit glänzendem und folgend mattem Klarlack beendete die Arbeit am Modell. Für Fragen und Anmerkungen: ro.sachsenhofer@asn-linz.ac.at Ich wünsche Euch viel Spaß beim Modellbauen! Roland Sachsenhofer Publiziert am 14. März 2006 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |