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Junkers Ju 87 G-1

GC+BH in Wintertarnung

von Enrico Friedel-Treptow (1:72 Revell)

Junkers Ju 87 G-1

Das Flugzeug

Was macht man mit einem Bausatz, der aus Formen von 1975 stammt?

Ich habe ihn noch einmal gebaut. Damit das Alter des Kits nicht so auffällt, habe ich zwei Dinge getan: erstens Bauteile von anderen Bausätzen eingebaut und zweitens nach einer Bemalung gesucht, die alles etwas kaschiert.

Fangen wir bei der Bemalung an. In „Jet&Prop Foto-Archiv Band 9“ fand ich auf Seite 48 ein Bild einer Junkers Ju 87 G-1 mit einem offensichtlich mit dem Pinsel aufgetragenen Winteranstrich. Erkennbar sind die Buchstaben GC am Rumpf. Bildunterschrift im besagten Heft: "Mit Schlangenlinien winterweiß getarnt wurde diese Ju 87 G-1, die Ende 1944 in Ungarn aufgenommen wurde“. Genau das gleiche Foto findet man aber auch im Internet mit dem Hinweis, dass es sich um  eine Ju 87 G-1 des Sturzkampfgeschwaders 1 handelt, die 1943 in Russland fotografiert wurde. Da stellt sich gleich die erste Frage: Wo ist das Foto wirklich entstanden? Zumindest Italeri schließt sich der Meinung des Internets an und benennt die Ostfront im Zeitraum Winter 1943/44. Auch die Einheit wird in dem 48er Kit mit StG 1 angegeben. Genauso wie das vollständige Kennzeichen, das GC+BH lauten soll. Damit kommen wir zur zweiten Frage: gab es dieses Stammkennzeichen wirklich? Zumindest in der mir zur Verfügung stehenden Liste taucht es nicht auf, was natürlich an der Unvollständigkeit meiner Liste liegen kann.

Seltsam mutet jedoch die Farbe des dritten Buchstaben an, der soll nämlich weiß gewesen sein (wie bei der Staffel H üblich), aber es handelt sich ja nicht um ein Verbandskennzeichen. Liegt hier eine Mischung aus Stamm- und Verbandskennzeichen vor? Also zumindest die weiße Spitze der Propellerhaube ist durch das Foto belegt.

In einem kurzen Meinungsaustausch im Flugzeugforum kam die Idee auf, dass die Kennung eventuell nicht GC+.. sondern 6Q+.. gewesen sein könnte. Der Gedanke schien mir plausibel und ich habe schon überlegt, die Kennung dahingehend zu ändern. Aber das Auftauchen eines Fotos einer Ju 87 G mit der Kennung GC+IS oder GC+JS zeigt, das dieses Flugzeug ebenfalls den dritten Buchstaben des Stammkennzeichens in weiß hatte. Also es hat tatsächlich solche Kennungen gegeben. Offensichtlich gab es bei der deutschen Luftwaffe nichts, was es nicht gab. Somit habe ich die Kennung so belassen und denke, dass zumindest die Möglichkeit der Existenz dieser besteht.

Und hier nun meine Interpretation des oben benannten Bildes.

Junkers Ju 87 G-1

Das Modell

Es ist schon erstaunlich, dass dieser alte Bausatz von Revell immer wieder mit neuer Verpackung, neuen Decals und Bemalungsplänen aufgelegt wurde und heute noch erhältlich ist - und das bei dem großen Angebot von weitaus besseren Ju 87-Bausätzen. Die Strukturen sind erhaben, die Passgenauigkeit sehr grenzwertig und auch die Proportionen des Flugzeugs meiner Meinung nach nicht ganz stimmig. Und was die Detaillierung betrifft, sie ist nicht erwähnenswert. So habe ich einige Teile aus anderen Bausätzen verwendet: Propeller von Fujimi, Hauptfahrwerk von Special Hobby, Räder müssten von Zvezda sein, Kanonen von Academy (die sind von allen Kits die detailliertesten).

Beim Fahrwerk habe ich mich für die Variante entschieden, bei der der untere Teil der Hosenbeinverkleidung abgenommen wurde. Diese Maßnahme wurde offensichtlich im Winter öfter durchgeführt, damit sich Schnee und Schlamm nicht darin festsetzt und eventuell die Räder blockiert.

Laut dem Bausatz von Revell soll man eine G-2 und eine D-3 daraus bauen können. Jedenfalls sind die Bemalungspläne dafür vorhanden. Im Bauplan gibt es keinen Hinweis, bei der D-3 die kurzen Flügelspitzen zu verwenden. Funfact: in diesem Bausatz gibt es keine kurzen Spitzen für die Tragflächen, sie sind an keinem Spritzrahmen zu finden. Warum also dann der Bemalungsplan für die D-3, die ordnungsgemäß mit kurzen Tragflächen abgebildet ist. Also habe ich die Tragflächen selbst kürzen müssen.

Bemalt wurde mit Vallejo-Farben. Nach dem Auftragen der Standard-Segmenttarnung habe ich dann, wie beim Vorbild, mit dem Pinsel die Wintertarnung aufgetragen und danach noch etwas abgenutzt. Auf den Bildern kommt die Abgasfahne weniger dunkel rüber als am Modell.

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Junkers Ju 87 G-1

Enrico Friedel-Treptow

Publiziert am 07. Februar 2025

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