North American P-51D Mustangvon Hans Dieter Merges (1:32 Trumpeter)Der Trumpeter-Mustang
Den Bausatz war zusammen mit einem Dragon-Kit im gleichen Maßstab ziemlich lang „im Lager“ und diente nach meiner dunklen Erinnerung als Vergleichsbausatz für andere Mustang-Modelle. Die „Ferocious Frankie“ von Lt.Col. Wallace Hopkins habe ich auf historischen Aufnahmen in allen gebräuchlichen Lackierungsschemata gefunden: Invasionsstreifen früh rundherum, Invasionsstreifen spät (nur auf der Unterseite), ganz ohne Invasionsstreifen, ohne und mit teilweiser Tarnlackierung im Rumpf Heckbereich etc. Daher konnte ich einigermaßen frei die Lackierung gestalten, ohne dem Vorbild untreu zu werden. Ich hatte Lust, das Teil endlich einmal zu bauen und zwar im Quick- und Dirty-Verfahren, also ohne Motorausbau, nix offen und kein großartiger Cockpit-Ausbau. Aber – Pfeifendeckel! Quick- und Dirty kann man machen mit einem Bausatz, bei dem alles stimmt, nicht aber mit diesem. Ich verwendete folgende Farben: Tamiya Oliv Drab und Weiß, Lifecolor Schwarz und Gelb etc., Alclad II Aluminium, Aluminium White, Duraluminium, Aluminium polished, Jet Exhaust, Burned Iron, Gunmetal und weitere. An Zurüstteilen setzte ich ein: Räder und Auspuffrohre (glaublich von Baracuda), AN/APS-13-Radar von Zoukei Mura und Kanonen eines Zurüstherstellers (Name ist mir entfallen). Die Nase war zu klein!Die Spinner-Basis hat ca. 0,5 bis 1 mm Versatz zum Rumpf-Vorderteil und – nein, die Rumpfhälften ließen sich spaltfrei montieren, daran lag es also nicht. Zum Glück hatte ich noch einen Spinner aus einem Zoukei Mura-Bausatz, der besser passt. Der Haubenrahmen war viel zu schmal! Unglaublich: Der Künstler, der die Mustang auf der Bausatz-Schachtel dargestellt hat, hat alles richtig gemacht und den Rahmen im richtigen Maßstab (und auch noch andere Teile, die nicht ganz stimmen) richtig gemalt. Ich habe keine einzige historische oder „zeitgenössische“ Mustang gefunden, die einen solch schmalen Haubenrahmen verbaut hat. Glücklicherweise hatte ich noch eine Dallas-Haube und eine Inglewood-Haube aus anderen Bausätzen. Die Dallas-Haube passt auch einigermaßen zu dem ebenfalls etwas zu breiten Windshield. Das Glareshield über den Armaturen ist rund, anstatt eckig. Auch hier musste mit sheets nachgebessert werden. Unglaublich, aber wahrDie Decals haben die Invasionsstreifen durchschimmern lassen, so dass ich die Hoheitsabzeichen auf dem Rumpf komplett nachlackieren musste. Ich weiß nicht, ob andere Decal-Hersteller das besser machen!? Bei meiner Revell-Tempest gab es mit den Invasionsstreifen aber insofern null Probleme. Okay, manche Modellbauer vertreten ja die Meinung, das gehöre einfach zum Modellbau. Sorry, aber mich ärgert´s! Schließlich verwendet man Decals, um sich die Lackierarbeiten zu ersparen. Anderenfalls kann ich mir schon zu Beginn die Arbeit machen, Schablonen zuschneiden oder anfertigen zu lassen und von Hand zu lackieren! Völlig unverständlich auch, dass die weißen horizontalen Balken der Hoheitsabzeichen auf den Decals des Herstellers bündig mit dem blauen Kreis sind. So etwas gibt es – glaube ich – nur ganz ausnahmsweise bei ganz frühen Ami-Kisten aus den dreißiger Jahren. Seit den Vierzigern sind alle weißen Querbalken leicht nach innen versetzt und berühren den weißen Stern. Auch das musste also nachgebessert werden. Die Auspuffrohre des Allison-Merlin sind praktisch nicht verwendbar und wurden durch Barracuda-Nachrüstteile ersetzt. Zu den Tragflächen erspare ich mir besser den Kommentar. Positiv zu erwähnen ist die passable Passung und die sehr schöne Ausstattung mit Blechanstößen und Nieten auf dem Rumpf. FazitEs ist doch ziemlich viel Aufwand erforderlich, um aus dem Bausatz ein gescheites Modell zu machen, was ich allerdings in diesem Maßstab leider gewohnt bin. Schade, dass die Macher des Bausatzes sich nicht bei dem Künstler, der die Schachtel gestaltet hat, erkundigt haben, wie eine Mustang richtig aussieht (oder die Augen aufgemacht und vor der Anfertigung des Tools eine der 150 noch flugfähigen Mustangs inspiziert haben - selbst die Vorbild-Maschine fliegt glaube ich noch in Duxford). Weitere Bilder
Hans Dieter Merges Publiziert am 20. Januar 2025 © 2001-2025 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |