North American P-51B Mustang“BigMac Junior” – Operation Overlord 1944von Max Hauswald (1:48 Eduard Bausätze)Vorwort
Die „Mustang“ ist für viele Luftfahrtinteressierte der schönste Jäger des zweiten Weltkriegs, da insbesondere der relativ schmale V-Motor die Nase recht elegant formte und darüber hinaus die Linienführung am Ganzmetall-Rumpf sehr modern wirkt. Es wird behauptet, dass die hohe Reichweite des Begleitjägers die Angriffe der Bomberflotte im Tageslicht erst wirklich ermöglichte. Erst mit der P-51 als Langstrecken-Begleiter konnte die amerikanische Bomberflotte die Verluste deutlich reduzieren und den Erfolg erzielen. Von den knapp 16 000 gebauten Mustangs waren circa die Hälfte die berühmten D-Versionen. Mir persönlich gefällt die Linienführung der nur etwa 2000 gebauten P-51B am besten: hoher „Rücken“ und das elegantere Leitwerk. Das Modell
Eduard beglückte die „48er-Fraktion“ 2019 mit einer neuen, schönen P-51D. Erst 2024 wurden Bausätze der B-Version auf den Markt gebracht. Die Anzahl der Bauteil-Optionen ist, wie erwartet, riesig. Ich denke, jeder Fan oder Mustang-Experte kann sich mit den Bausätzen seine gewünschte Konfiguration zusammenklöppeln.
Alles passt wunderbar zusammen, ergänzt um bedruckte Ätzteile und Masken sind es gerade die Profi-Bausätze, die einen zügigen Bau mit eindrucksvollem Ergebnis für den geübten Modellbauer ermöglichen. Clever designte Bauteile ermöglichen Arbeiten in Baugruppen, so gefällt es mir beispielsweise, wenn man Felgen getrennt vom Reifen lackieren und später zusammenstecken kann: viel einfacher bekommt man kein sauberes Ergebnis lackiert. Lackierung und AlterungMir gefiel die Idee mit den unsauber überlackierten Invaionsstreifen auf den Oberseiten der Mustang und wählte daher die „BigMac Junior“. Als Hintergrund-Geschichte erzählt die Bauanleitung folgendes: der Pilot der Maschine, John Brown, zerstörte vier eigene und beschädigte eine weitere Maschine während seiner „Karriere“, so dass er behaupten konnte, dass er nur „drei Fünftel Abschuss“ vom Status des „Luftwaffen Asses“ entfernt sei – gewiss eine humorvolle Sichtweise auf die eigenen Fehler. Die BigMac Junior wurde, wie fast alle beteiligten Flugzeuge, für die Operation Overlord mit Invasionsstreifen ausgestattet, jedoch wurde die Maschine relativ schnell auf der Oberseite der auffälligen Lackierung beraubt und die schwarz-weißen Flächen wurden mit Olivgrün übersprüht. Am 8. August 1944, während seines 99. Einsatzes, wurde John Brown mit der Maschine bei Bénodet von der Flak eines Zerstörers getroffen und schafftes es eine Notlandung bei Quimper hinzulegen. Er entkam der Gefangennahme und schaffte es sich innerhalb von nur einer Woche zu den Alliierten durchzuschlagen.
Für die Lackierung wurde zuerst die Grundlackierung fertiggestellt, diese um Invasionsstreifen ergänzt und diese dann wieder abgetarnt. Insbesondere bei den feldmäßig überlackierten Maschinen, und dies betrifft auch die Invasionsstreifen, sind die Farbaufträge gemäß unzähliger Vorbildfotos oft wirklich nur Provisorien: man erkennt oft unsaubere Ränder und schlecht haftende Farbe.
Auch wenn die Maschine nur maximal zwei Monate mit den aufgebrachten Lackschichten flog, so wird sie dennoch an den Kanten von Flügeln, den öfter geöffneten Klappen und Verkleidungen und auch den begangenen Flächen erhebliche Abnutzungen davongetragen haben – so wie ich es versucht habe darzustellen. Ein Hinweis noch für die P-51B-Fans: es gibt ein Foto des Vorbildes, noch ohne Streifen und mit schwarzer Nase, jedoch mit der früheren Klapp-Cockpithaube – auf einem Bild mit aufgebrachten Streifen ist die Cockpithaube nicht erkennbar. Die Maschine in der späten Lackierung wird ansonsten sowohl von Modellbauern als auch in grafischen Darstellungen (wie auch von Eduard) mit der späteren, einteiligen Schiebehaube dargestellt. Ich bin leider kein Experte und habe mich wie dargestellt entschieden. Max Hauswald Publiziert am 17. Dezember 2024 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |