Bf 109 Kampfsegler an EMW A5Frühe Idee eines Objektschutzjägersvon Thomas Brückelt (1:72 Heller)
Im „Secretprojects“-Forum stieß ich auf einen Beitrag, in dem ein Mitglied von der frühen Idee auf dem Weg zur Bachem Ba 349 Natter berichtete, Bf 109 zu Kampfseglern umzurüsten und diese mit einer modifizierten EMW A5-Rakete auf 12.000 Meter Höhe zu schießen (https://www.secretprojects.co.uk/threads/fieseler-fi-166.41533/). Ein anderes Forenmitglied fertigte eine hypothetische Zeichnung davon an. Ich fand es interessant, diese Idee in Modellform umzusetzen. Wobei es – was auch sicher der Grund dafür war, dass es schnell wieder verworfen wurde – vom Energiebedarf her äußerst ineffizient wäre einen „ausgewachsenen“ Jäger in den Himmel zu schießen, der dann nur einen einzelnen Angriff fliegen konnte. Sicher wäre der Bf 109-Gleiter nach dem Angriff auch leichte Beute für Begleitjäger gewesen.
In meiner Sammlung befand sich schon seit längerer Zeit der schöne Kitoldie der Bf 109 B-1 / C-1 von Heller, den ich dafür als Basis nahm. Die Kampfsegler-Nase und die EMW A5 zeichnete ich am CAD-System. Mit meinem Filamentdrucker wurden daraus greifbare Objekte. Die Oberflächen glättete ich mit Sprühfüller und etwas Schleifarbeit. Die Leitwerke der Rakete fertigte ich aus 0,3 mm starkem Polystyrol-Plattenmaterial an.
In die Nase konstruierte ich vier Mündungskanäle ein. Die Läufe der Kanonen stellte ich mit gezogenen Gießästen dar. Da man vorne - um das fehlende Gewicht des Motors zu ersetzen - viel Masse benötigt, wäre das ein denkbarer Ansatz gewesen. Mit vier 30 mm-Kanonen, die nicht viel Munition mitführen müssten, da sowieso nur ein Feuerstoß abgegeben wird, könnte man kurzzeitig eine hohe Feuerkraft entfalten. Denkbar wäre sicher auch eine Nase mit Raketengeschossen, wie bei der Natter.
Im Cockpit nahm eine Resinfigur aus abgeformten Teilen anderer Figuren Platz. Außerdem ergänzte ich das Reflexvisier. Der Bau des Heller-Kits verlief problemlos. Auf die Antenne verzichtete ich, da man bei der Umsetzung dieses Projekts sicher überall an Gewicht gespart hätte. Bei einem einzelnen Angriff gäbe es auch nicht viel zu koordinieren, so konnte eine Funkanlage entfallen. Auch das Spornrad wich einem kleinen Schleifsporn.
Das Modell sollte in einem steilen Steigflug präsentiert werden. Dafür fertigte ich einen Ständer mit einem Acrylglasstab (ø 6 mm) an. Im vorderen Bereich des Acrylglasstabs setzte ich eine Bohrung, in die ich einen kurzen CFK-Stab einklebte, der etwas tiefer in die Rakete eingeschoben wird und für einen sicheren Halt sorgt. Aus einer 5 mm starken Polystyrolplatte fertigte ich den Fuß.
Lackiert wurde alles mit Emailfarben von Humbrol und Revell. Die Decals stammen teils aus dem Heller-Bausatz, teils von übrigen Bögen anderer Bausätze. Nach einem Washing versiegelte ich das Modell mit mattem Klarlack von Tamiya. Thomas Brückelt, Publiziert am 04. November 2024 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |