Arado Ar 231 V2Prototypvon Klaus Jeske (1:48 Special Hobby)
Um es gleich vorwegzuschicken: dieser Bausatz ist ein echtes Grusel-Kit, nur wenige Teile passen. Die Resin-Bauteile für das Heck und für das Cockpit fallen auf den ersten Blick recht ordentlich aus, aber der Pilotensitz war hier so dünn, dass er beim Anfassen in Stücke brach. Die Verstrebungen für die Schwimmer sind eine Katastrophe. Hier war also viel Eigenbau gefragt, denn teilweise waren die vorgegebenen Streben sogar zu kurz. Immerhin, der Rumpf und die Tragflächenteile passten gut zusammen. Auch ist der Flugzeugtyp im Maßstab 1:48 sehr interessant.
Es handelt sich nämlich um einen von der deutschen Kriegsmarine in Auftrag gegebenen Aufklärer, der in U-Booten mitgeführt werden sollte. Dafür konnte das Fluggerät zusammengefaltet werden. Im demontierten Zustand hatte es eine Länge von ca. zwei Metern. Allerdings blieb es bei der Versuchsreihe, denn es wurden nur sechs Flugzeuge gebaut, weil deren Flugeigenschaften nicht gut waren. Die Marine ersetzte den abgestrebten Hochdecker in Ganzmetallbauweise später durch den Tragschrauber Fa 330 „Bachstelze“. Quellen: LuftArchiv und Wikipedia
Durch die eintönige Lackierung des Modellflugzeuges besteht die Gefahr, dass es als graue Maus im Regal verschwindet und dann wenig Beachtung finden wird. Also musste Farbe ins Spiel. Ich habe eine Strandszene (Strand aus Vogelsand, und etwas aus Warnemünde) als Diorama gewählt, mit klarem blauen Wasser (mehrschichtiger klarer Acryllack), ein paar Wellen (wenig getupfte weiße Farbe auf der Oberfläche) einem Steg, ein paar Gräsern und einem rot-weißen Rettungsring (Eigenbau) als zusätzlicher Farbtupfer. Die Figuren und das Gepäck stammen von Tamiya und sind von sehr guter Qualität.
Insgesamt ist dieses Kit überhaupt nicht zu empfehlen. Es ist nichts für Anfänger, denn es muss sehr viel in Eigenregie erstellt werden. Wer aber die Herausforderung sucht und seine Geduld und Geschicklichkeit an die Grenzen führen will, ist damit gut bedient. Klaus Jeske Publiziert am 01. Juli 2024 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |