Focke Wulf Fw 239von Max Hauswald (1:48 Modelcollect)VorwortModelcollect hat eine übersichtliche, aber interessante Auswahl an Fluggeräten zu bieten – die 1:35er Fahrzeuge des Herstellers sind vermutlich vielen what-if-Fans ein Begriff. Bei dem Thema „Luft 46“ bin ich immer vorsichtig, da es doch zwei sehr unterschiedliche Bereiche gibt: die einen, die tatsächlich projektierte Projekte (aus unterschiedlichen Entwicklungsstadien) nachbilden, und die, die der Fantasie freien Lauf lassen. Ich persönlich sehe mich doch tendenziell eher bei einer Umsetzung einer reellen Idee als bei einer Reichsflugscheibe.Besonders Freude habe ich an hochwertigen Bausätzen, und dank Bausatzvorstellungen im Internet habe ich erfahren, dass Modelcollect mit der „Focke-Wulf 1000“ einen sehr schönen und zeitgemäßen Bausatz auf den Markt gebracht hat. Für einen günstigen Preis entdeckt, konnte ich daher nicht widerstehen. Bei der Focke-Wulf Fw 239 oder auch Focke-Wulf 1000x1000x1000 handelt es sich um die Idee eines zweistrahligen Jet-Bombers, welcher Ziele in 1.000 km Entfernung mit 1.000 km/h Geschwindigkeit und 1.000 kg interner Bombenlast erreichen soll. Es ist unklar, wie weit das Projekt fortgeschritten war, als es bei Kriegsende eingestellt wurde. Es existieren jedoch Details zu unterschiedlichen Versionen und seit 1944 soll bei Focke-Wulf an dem Fluggerät gearbeitet worden sein. ModellDer Bausatz wurde 2022 erstmals veröffentlicht und ist derzeit in zwei Luftwaffen- und einer japanischen Version zu kaufen. Der Kunststoff ist sehr angenehm zu verarbeiten, die Oberflächen sind sehr sauber, die Details scharf und der Guss an sich hervorragend. Die Teile passen sehr gut zusammen, die Größe des Geräts stellte ich mir vor der Öffnung des Kartons spektakulärer vor: die Abmessungen sind in etwa wie die der Gotha Go 229/ Horten IX. Was man etwas vermisst, sind kleine Anbauteile wie Antennen oder Staurohre, weshalb ich zumindest für Letzteres auf Ersatz zurückgriff und ein Staurohr am Flügel installierte. Zusätzlich brachte ich noch ein paar kleine Details aus der Ätzteil-Restekiste an: Lüftungsgitter und ein bisschen Struktur hier und dort, Gurte für den Sitz und ein bisschen Material auf den relativ leeren Konsolen des Cockpits. Ich denke, die zusätzlichen Details locken das Auge und abgesehen davon ist ja nie ein Vorbild geflogen, somit weiß man einfach nicht, wie die Details ausgeführt worden wären. Den Bombenschacht verschloss ich sauber, indem ich von innen eine Stützstruktur einbaute, um die Bombenschacht-Türen darauf zu legen. Die Auflageflächen sind sehr klein, jetzt kann nichts mehr abbrechen. Aufpassen sollte man bei den Fahrwerksbeinen, da diese mit den Fahrwerksschächten eingebaut werden sollen – ich modifizierte die Bereiche für eine Installation ganz am Ende. Grundsätzlich kann ich den Bausatz empfehlen! Lackierung und AlterungMir war klar, dass ich für eine futuristische Maschine auch eine passende Lackierung wollte. Ich habe mich an der Lackierung aus der zweiten deutschen Version orientiert und diese leicht angepasst. Man sollte auf jeden Fall aufpassen und sich seine Gedanken machen, denn Modelcollect produzierte schöne Bausätze, aber Anleitungen und Bemalungsvarianten sind ein ganz anderes Blatt:
Abschließend kann man sagen, dass das Modell richtig Spaß gemacht hat und wenn man wirklich kreativ an die Sache geht, dann fallen einem unzählige mögliche Lackierungen ein. Vielleicht eine etwas üblichere Standard-Lackierung mit RLM 74/75, oder lieber 81/82, eine Wüsten-Lackierung oder eventuelle sogar ein Nacht-Schnellbomber? Vielleicht der Umbau auf einen Zerstörer oder Schlachtflugzeug mit Kanonen? Max Hauswald Publiziert am 18. März 2024 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |