Messerschmitt Bf 109 G-2

von Stefan Zimmermann (1:32 Revell)

Mit dem Ausklingen der Ausstellungssaison 2022 bleibt nun noch mehr Zeit für den heimischen Basteltisch. Mein neuester Flieger ist eine Bf 109 G-2 im großen Maßstab 1:32 aus dem Hause Revell. Die Strategen aus Bünde haben hier ihre bewährte Form der G-6 genommen und mit ein paar veränderten Bauteilen zur G-2, optional zu G-4, umgewandelt.

Der Bau verlief problemlos mit Ausnahme eines kleinen Knackpunktes. Beim Zusammensetzen der einzelnen Baugruppen der Tragflächen sollte man vom vorgegebenen "Rhythmus" der Anleitung abweichen. Ich habe hier, wie schon bei zwei vorher gebauten G-6 auch, zunächst die Oberseitenschalen der Tragflächen miteinander verbunden und erst dann die Unterseitensektion drangeklebt.

Folgt man nämlich der Anleitung in diesem Bauabschnitt, besteht die Möglichkeit, dass man auf der Oberseite zwischen dem Tragflächensegment am Rumpf und dem Außenteil des Flügels einen kleinen Versatz hat. Aber das war es dann auch schon mit den Hürden beim Bau. Ansonsten ist für mich persönlich Revells "Gustav" ein top Bausatz.

Gebaut habe ich fast nur aus der Box. Es kam noch geätztes Gurtzeug von Eduard hinzu, sowie etwas Basteldraht als Bremsschläuche am Hauptfahrwerk, dehnbares Garn als Antennendraht und MG-Läufe von Quickboost für die Bewaffnung oberhalb des Motors.

Lackiert wurde vorwiegend mit Farben von Revell (gute alte Stinke-Enamels). Hier habe ich versucht, anhand von Unterlagen aus dem Internet die Farbtöne selbst zurechtzumischen. Aus einer älteren Doku kam mir noch ein Interview mit einem ehemaligen Piloten des JG 54 in Erinnerung, der genau auf das Thema Tarnfarben angesprochen wurde. Sein Kommentar dazu war, dass er keine Ahnung habe, wie die Farbtöne hießen. Sie hätten damals ihren Warten gesagt, dass die Maschinen so umgetarnt werden sollen, dass sie über der russischen Landschaft von oben nicht mehr so gut zu sehen sein sollten.

Nun bin ich kein Farbexperte, aber ich denke mir, dass im Felde nicht immer nur haargenau nach Dienstvorschrift der richtige RLM-Farbton genommen, sondern einfach auf das zurückgegriffen wurde, was gerade vorhanden war. Da konnten auch schon mal vom Feind erbeutete Farbtöpfe darunter sein?! Wie auch immer, das JG 54 ist auf jeden Fall für seine "exotischen" Tarnanstriche bekannt.

Die Alterung erfolgte nach altbewährtem Rezept: Komplettwäsche mit verdünnter Ölfarbe, Einsatz verschiedener Pastellkreiden und stark verdünnte Acrylfarbe, die mit der Airbrush aufgebracht wurde (Abgasfahnen etc.). Die Endversiegelung erfolgte mit mattem Klarlack von Revell.

Das Dislplay ist eine Baumscheibe, die mit Hilfe von Vogelsand, Streugras, Eisstielen aus Holz und verschiedenen Farbtönen eine Bodenoberfläche erhalten hat. Die Figuren stammen von CMK (sitzender Pilot mit Hund) und Master Box. Lackiert wurde mit Revells Aqua Colors und mit verdünnten Ölfarben überarbeitet.

Mein Modell stellt die G-2 von Kommodore Johannes Trautloft dar, wie er sie beim JG 54 im August 1942 in Russland geflogen hat. Der Revell-Bausatz bietet neben der trautloftschen Gustav eine weitere Option an. Man kann auch eine G-4 von Major Gordon Gollob bauen, die ebenfalls ein attraktives Tarnschema hat.

Stefan Zimmermann,
www.zimmosflugwelten.de

Publiziert am 30. November 2022

Demnächst:

17. bis 31. November