Heinkel He 111 H-6von Karsten Böcker (1:32 Revell)Durch Beiträge auf MV hatte ich auch Lust auf eine Heinkel He 111 bekommen. Also kaufte ich mir eine Heinkel von Revell im Maßstab 1:32. Von Eduard kamen noch Gurte und die sehr, sehr sinnvollen Abklebefolien für die Fenster hinzu. Leider habe ich die Fotoätzteile in Farbe für das Cockpit zu spät entdeckt. Das wäre noch das i-Tüpfelchen und eine tolle Abrundung des gesamten gewesen. Beim Auspacken fiel sofort die enorme Größe des Vogels im Maßstab 1:32 auf. Da musste ich erst mal Luft holen und überlegen, wo sie später hinkommen würde. Wer sich also diese Heinkel in diesem Maßstab gönnt, sollte sich über den benötigten Platz im Klaren sein. Den Bausatz kann ich uneingeschränkt empfehlen. Die Gussäste mit den zu verbauenden Teilen sind sehr sauber hergestellt und ich hatte so gut wie keine Fischhaut. Das Flugzeuginnere ist von Revell gut dargestellt. Doch leider sieht man nur noch wenig, wenn der Rumpf zusammengefügt ist. Deswegen habe ich den unteren Einstieg offen gebaut. Auch durch die Öffnung des oberen MG-Standes sieht man auch noch recht gut ins Innere, so dass dort die Funkgeräte entsprechend gestaltet werden müssen. Ein absolutes Highlight ist das Cockpit. Das menschliche Auge kann sehr gut reinschauen durch das Plexiglas. Allerdings wird es mit dem Fotoapparat schwierig, die Klarsichtteile verzerren doch einiges. Das Cockpit weist eine Detailfülle auf, die kaum noch eine Nachdetailierung benötigt. Dennoch möchte ich hier das Cockpitset von Eduard aus farblich lackierten Fotoätzteilen empfehlen, denn durch die Seitenfenster im Cockpit kann man sehr gut und fast verzerrungsfrei ins Flugzeuginnere schauen. Ebenfalls fast schon zwingend notwendig, um dieses Cockpit mit den ganzen Streben darzustellen, ist das Abklebeset für die Glasbauteile, ebenfalls von Eduard. Es lohnt sich, das Ergebnis nach Abziehen der Abklebefolien ist berauschend. Der Bau an sich verlief ohne Probleme, bis ich an die Fahrwerksklappen kam. Da kam ich etwas durcheinander, hoffe es aber doch richtig montiert zu haben nach einiger Probiererei. Die Passgenauigkeit ist sehr gut. Einige Details im Inneren sieht man leider nicht mehr, umso schöner ist die Sicht in das helle Cockpit. Was mir Sorgen bis heute bereitet, ist die Position der beiden Torpedos unter dem Bauch. Die wollten einfach nicht schön nebeneinander passen auf Grund der Heckleitwerke der Torpedos. Erst leicht verdreht und nicht mehr waagrecht haben sie beide unter den Bauch in die Halterungen gepasst. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass die Deutsche Luftwaffe so rumgeflogen ist… Weitere Probleme tauchten später bei den Decals auf. Direkt auf den matten Lack aufgetragen neigen die durchsichtigen Teilbereiche zum „silbern“. Mit einem scharfen Skalpell und ruhiger Hand konnte ich dann wenigstens bei den Buchstaben hie und da noch was entfernen. Mittlerweile habe ich meine Lackiertechnik verfeinert. Die Kreuze der Deutschen Luftwaffe des WK II airbrushe ich vollständig selber, wie auch Lauflinien oder Banderolen. Wahrscheinlich spreche ich anderen Modellbaukollegen aus der Seele, wenn ich es wage zu behaupten, dass das Zusammenfügen der Bauteile viel weniger Zeit in Anspruch nimmt als mittlerweile das Lackieren. Die Ergebnisse sprechen aber einfach für sich. Karsten Böcker Publiziert am 27. Oktober 2022 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |