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Messerschmitt Bf 109 G-10

von Alexander Jost (1:48 Revell)

Messerschmitt Bf 109 G-10

Dargestellt habe ich eine Bf/ Me 109 G-10 des Jagdgeschwaders 1, irgendwo auf einem Feldflugplatz im Norddeutschland des frühen Jahres 1945. Der traurigen Endzeitstimmung der letzten Kriegstage entsprechend wollte ich eine verwitterte und abgenutzte Maschine des Geschwaders darstellen, die verlassen auf ihren nächsten, schicksalhaften Einsatz wartet...

Messerschmitt Bf 109 G-10

Das Revell-Modell bietet trotz seines über 20-jährigen Alters eine gute Grundlage für den Bau der Maschine. Ich baute die dargestellte "Schwarze 1" mit folgenden Modifikationen:

  1. Auffräsen der an der Motorhaube befindlichen Kühlerhutzen und Auspufföffnungen; Anbringen eines dünnen Alubleches als Abweiser oberhalb der Auspuffrohre auf der linken Seite. Hierzu verwendete ich einen dünnen Streifen einer Lebensmittel-Aluschale. Dieses Verpackungsmaterial wirkt durch seine geringe Materialstärke sehr filigran und ist durch seine Biegsamkeit gut zu bearbeiten.
  2. Aussägen aller Landeklappen und Steuerflächen, um diese im eingelenkten/ ausgeklappten Zustand zu zeigen. Die Kühlerklappen wurden auf ca. 0,3mm Materialstärke dünngeschliffen und an den Flanken mit 0,15mm Plastikplatte verkleidet, um realistisch zu wirken.
  3. Anbringen von dünnem Draht als Bremsleitung am Fahrgestell. Das Bein des Spornrades habe ich der G-10-Version entsprechend mit zwei unterschiedlich starken Rundprofilen um etwa 4mm verlängert.
  4. Anbringen von EDUARD ZOOM- Photoätzteilen (No.:FE 104) für Cockpit und Rumpf. Hierbei am nützlichsten: die Sitzgurte für's Cockpit. Das Letztere konnten die Ätzteile jedoch insgesamt nur geringfügig aufwerten. Ich empfehle allen Detailfreaks, auf den "Resin"-Zubehörmarkt auszuweichen, da insbesondere der Kopfstützenbereich und die Seitenkonsolen beim Modell zu spartanisch wiedergegeben werden. Ich behalf mir provisorisch mit zurechtgeschnittenen Plastikplatten und -streifen, um einige Instrumente zu ergänzen.

Messerschmitt Bf 109 G-10

Lackiert wurde das Modell mit gemischten REVELL-Farben, wobei ich mich an die Mischungsverhältnisse der Bauanleitung gehalten habe. Die entstandenen Farben sehen zwar interessant aus, aber die Mischungsverhältnisse können wohl nicht stimmen: Aus RLM 81 "Braunviolett" wurde durch die wilde Mischerei "Dunkelgrau", aus RLM 82 "Dunkelgrün" entstand ein helles "Seegrün"- wer kann da noch von Originaltreue sprechen? Demnächst werde ich wohl aus Authentizitätsgründen ausschließlich Fertigfarben benutzen. Die REVELL-Farben sind außerdem zum Aufsprühen der seitlichen Mäandertarnung für einen Airbrush mit 0,2mm- Düse zu grob pigmentiert, Acrylfarben aus dem GUNZE-SANGYO-Sortiment können hier Abhilfe verschaffen. Das rote "Reichsverteidigungs-" Rumpfband des JG 1 wurde mit GUNZE RLM-Rot aufgesprüht und im Rahmen der Alterung des Modells mit RLM 02 teilweise übermalt. Dieser farbliche Bruch deutet einen Kennungswechsel bei der dargestellten Maschine an. Diese Lackierung musste vom Bodenpersonal manchmal unter Zeitdruck und oft mit spartanischen Mitteln "im Felde" durchgeführt werden.

Messerschmitt Bf 109 G-10

Die dargestellten Lackabplatzer wurden direkt nach dem Lackieren des Sichtschutzes mit einer Mischung aus Aluminium und Grau mit dünnem, spitzen Pinsel aufgemalt.

Messerschmitt Bf 109 G-10

Als Versiegelung vor und nach dem Anbringen der Bausatz-Decals diente wie immer FUTURE Bodenwachs, bevor das Modell mit schwarz-brauner Farbbrühe aus SCHMINCKE-Ölfarben und Terpentinersatz gealtert wurde. Als Finish benutzte ich stark verdünnten Matt-Klarlack, der auf dem FUTURE ein seidenmattes Finish produzierte.

Messerschmitt Bf 109 G-10

Abschließend brachte ich Kleinteile und den Antennendraht mit Sekundenkleber an. Der Draht besteht aus einer einzelnen Litze eines Elektro-Kabels.

Messerschmitt Bf 109 G-10

Das kleine Diorama ist ein runder Brotteller aus massivem Holz, der mit Beitze bestrichen und versiegelt wurde. Darauf kam Sprühkleber im Wechsel mit kleingehackten, getrocknetem Gras. Das Ganze soll eine grobe Wiese eines Feldflugplatzes darstellen, echtes Gras hat hierbei den Vorteil, dass es nicht mehr bemalt werden muss. Ein ganz einfacher, aber wirkungsvoller Effekt! Brauner und grüner Pastellkreidenstaub wurde abschließend auf die Grasfläche aufgetragen und zusammen mit klarem Glanzlack zur Darstellung von feuchter Erde eingearbeitet.

Juni 2005

Messerschmitt Bf 109 G-10

Heckansicht, hinzugefügt am 18.02.2011
Heckansicht, hinzugefügt am 18.02.2011

Blich ins hintere Cockpit, hinzugefügt am 18.02.2011
Blich ins hintere Cockpit, hinzugefügt am 18.02.2011

Alexander Jost

Publiziert am 17. Dezember 2005

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