Dornier-Stra Reichsflugscheibe „Haunebu II“"Rote 46", Wk.Nr. 052203, 2. Flugscheibenstaffel/KG 6, 1946von Andy Hartung (1:72 Revell)Manchmal muss man einfach mal was anderes bauen und daher entschied ich mich schon bei der Ankündigung von Revell, mir diesen Bausatz zu zulegen. Als jedoch der mediale Aufschrei um diesen Bausatz im Sommer 2018 begann und man bei diversen Onlinehändlern zuschauen konnte, wie die Haunebus immer weniger wurden, war mir klar, dass ich noch zuschlagen muss. Gleichzeitig stiegen die Preise für den Bausatz in ungeahnte Höhen, teilweise wurden diese Dinger für über 300 €, ja sogar 1000 € gehandelt (ich hoffe, das hat damals keiner zu diesen Preisen gekauft). Ich war damals gerade an der Nordsee im Urlaub und musste also schnell zuschlagen. Es wusste ja keiner, dass Revell den Bausatz nur wenige Monate später einfach mit abgeändertem Text auf der Rückseite wieder in die Regale bringen sollte. Wenige Tage später kam mit großer Enttäuschung ein völlig ramponierter Bausatzkarton, wo sogar der Lieferschein einfach aufs Cover geklebt wurde, bei mir an. Eigentlich wollte ich den Karton aufheben und später mit präsentieren… Das hatte sich damit also erledigt und eine Beschwerde ging an den Händler und den Zulieferer. Jedenfalls landete das Teil erst einmal in meinem Lager und diesen Sommer, drei Jahre später, sollte es endlich so weit sein… Die Haunebu lag auf meinem Tisch. Der Mythos entstand, weil es doch vermehrt Hinweise gibt, dass man zumindest die Idee alternativer Antriebe hatte ... wenn auch nie realisiert ... also ein reines What if. Doch was war denn der Hintergrund hierzu? Nun, zunächst kamen erste Vermutungen über diese Fluggeräte in den 1950er Jahren nach den ersten UFO-Sichtungen in den USA auf. In deren Folge meldeten sich verschiedene Ingenieure aus Deutschland zu Wort, die Angaben machten, dass man damals an alternativen Antrieben wie der Repulsine oder transversalen Rotoren arbeitete. Beide Antriebe gab es zumindest, doch ob diese funktionierten, weiß man nicht und das Hauptproblem war wohl die Steuerung dieser Antriebe. Auffällig ist, dass aber mehrere deutsche und auch italienische Ingenieure behaupteten, an solchen Gefährten geforscht zu haben. Plausibel wäre es zumindest, dass solche Pläne und Unterlagen vorlagen, die Amerikaner diese in die USA brachten und dort weiter forschten, denn kurz nach dem Krieg nahm die Sichtung von UFOs in dem USA drastisch zu. Wie dem auch sei ... diese völlig überzogenen Flugeigenschaften, die das Teil gehabt haben soll, sind natürlich absoluter Quatsch und auch die geheime Nazibasis in Neuschwabenland wird wohl nicht durch den Klimawandel bedroht sein. Zum Bau kann ich nur sagen, dass der Bausatz leider äußerst einfach gehalten ist und man in wenigen Tagen seine Haunebu fertig haben wird. Zunächst einmal wird das Cockpit gebaut, hier haben wir aber schon drei Mal dieselben Steuerpulte und keine Unterschiede. Außen fehlt es an Oberflächengravuren, dafür gibt es aber unter der Haube einige Leitungen und Details, die aber nie wieder gesehen werden. Die Geschütze sind ganz gut gemacht, dafür sind auch die Landevorrichtungen mit nur einem Teil für meinen Geschmack zu einfach gehalten, was ich für 50 € einfach zu teuer finde. Dafür sind aber die Markierungen und beide Vorschläge sehr gut gemacht und vielleicht stellt hier irgendwann noch jemand die Haunebu mit der Mäandertarnung vor.
Andy Hartung Publiziert am 28. September 2021 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |